„Den Weg nach Köln oder Düsseldorf können Sie sich getrost sparen“, begrüßt uns Dirk Fleschenberg mit dem Blick auf das große Sortiment für alle Altersgruppen und alle Bevölkerungsschichten selbstbewusst. So scheinen an diesem Freitagmorgen Anfang Juli viele zu denken, denn die Kundenfrequenz ist enorm. Das hat nicht zuletzt mit dem kostenfreien Parkhaus unter dem 1.400 Quadratmeter großen Technikfachmarkt zu tun – und einem Aufzug, mit dem die Kunden praktisch direkt aus dem Parkhaus ins Geschäft „schweben“ können. Da fallen gleich zwei Barrieren, die Kunden heute – neben dem Online-Handel – von der Fahrt in die Stadt abhalten, schon einmal weg: die oftmals mühsame und dann auch noch kostenpflichtige Parkplatzsuche. „Wir leben davon“, sagt Fleschenberg mit Blick auf das firmeneigene Parkhaus.
Monheim, du hast es besser: Die 43.000 Einwohner-Stadt punktet deutschlandweit mit vielen positiven Schlagzeilen. Die jüngste: Ab 2020 ist der öffentliche Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt kostenfrei. Eine weitere Schlagzeile lieferte Daniel Zimmermann, der bei seinem Amtsantritt 2009 zum jüngsten Bürgermeister in NRW gewählt wurde. Dank einer unternehmensfreundlichen Politik und eines niedrigen Gewerbesteuersatzes ging und geht es für die schuldenfreie Stadt am Rhein steil bergauf. Wo andernorts zaudernd diskutiert wird, wird in Monheim gemacht und umgesetzt.
Das gefällt natürlich auch Dirk Fleschenberg, der inzwischen selbst in die Stadt mit ihrem Schelmenturm und dem Gänseliesel-Brunnen gezogen ist. Der 45-jährige gebürtige Burscheider schwärmt von der hohen Lebensqualität in Monheim genauso, wie von der Top-Infrastruktur auf höchstem Niveau: „Ein tolles Zuhause mit viel Lebensqualität für Jung und Alt.“ Ob als Schlagzeuger in einer Band, Mitglied im Karnevalsverein oder Sponsoring für die lokalen (Sport-)Vereine: Fleschenberg ist als Filialleiter von expert Hoffmann in der Stadtgesellschaft bestens vernetzt. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Kundenfrequenz.
Vernetzung in jeder Hinsicht, das ist – neben einem breiten Angebot an Unterhaltungselektronik, Hausgeräten, Multimedia und Küchen für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel – ein wichtiger Baustein für den geschäftlichen Erfolg. Denn auch in einer prosperierenden Stadt wie Monheim geht der digitale Strukturwandel nicht spurlos vorüber, ändert sich das Einkaufsverhalten wie die Passanten-Ströme. Auf rund zehn Prozent beziffert Fleschenberg den Frequenzrückgang der Kunden in Monheim.
Und Dirk Fleschenberg muss es wissen, kümmert er sich doch als Vorsitzender der Interessensvertretung der Monheimer Unternehmen, „Treffpunkt Monheim e.V.“, um das wirtschaftliche Wohl und Wehe der Stadt. Und er steuert beherzt gegen: Um die Frequenz zu erhöhen, baut expert Hoffmann die Immobilie an der Krischerstraße mit Untermietern im Bereich der Schaufensterfront zu einem kleinen Fachmarktzentrum um. Eine Bäckerei ist schon da, zwei, drei weitere Unternehmen sollen folgen. Fleschenberg: „Wir schauen auch in herausfordernden Zeiten optimistisch nach vorne, Und wir müssen die fehlende Frequenz durch den eigenen Internethandel ergänzen.“
Das funktioniert zum einen durch die Website der Verbundgruppe expert unter www.expert.de/monheim, zum anderen durch den im Jahr 2017 initiierten, lokalen, von Atalanda aufgesetzten und von der Stadt maßgeblich unterstützen Online-Marktplatz „Monheimer Lokalhelden“ (https://atalanda.com/monheim-am-rhein). Aktuell machen dort 266 Händler mit rund einer Millionen Produkte sowie 130 Dienstleister und 30 Gastronomen mit. Im Fokus für das zweite Halbjahr stehen der Ausbau der Produktvielfalt und die Implementierung virtuell verlängerter Ladentheken.
Zurück in das stationäre Geschäft: Hier wird nicht nur Top-Technik verkauft, hier wird auch mit ihr gearbeitet: Die zwölf Mitarbeiter (davon drei Auszubildende) werden im Verkaufsgespräch künftig mit Tablets als virtuellen Verkaufshilfen ausgestattet sein. Dennoch ist vor allem der persönliche Kontakt entscheidend. Dass der Mensch den Unterscheid macht, hört man anderswo auch. Hier wird dieser Unterschied gelebt.
„Wir wollen unsere Kunden, nein, es sind unsere Gäste, persönlich ansprechen und ihnen den Mehrwert unserer Geräte zeigen“, sagt Fleschenberg. Und: „Der Kunde muss sich bei uns wie zu Hause fühlen, ein Einkaufserlebnis bekommen und dabei spüren: Hier sind Menschen, die sich um mich kümmern, die meinen Bedarf ermitteln.“ Um die Kunden zu halten, sie gar zu Fans zu machen, gibt es Smartphone-Kurse, die insbesondere „Best Agern“ die Angst vor den neunen Medien nehmen sollen, VIP-Abende für Kunden bestimmter Gerätemarken, Kochkurse – und nicht zuletzt ein Extra-Lächeln an der Kasse. Denn: „Unsere Kunden sind ein Geschenk für uns“, so Fleschenberg.
Nicht zu vergessen das Thema Service: „Wenn wir Service sagen, dann meinen wir Service. Bei uns wird niemand abgewimmelt oder vertröstet. Unsere Kunden betreuen wir ohne Zeit-Limit persönlich, kompetent, freundlich und individuell – und das nicht nur in unseren Filialen, sondern gerne auch zu Hause“, erklärt Fleschenberg. Zusammen mit dem Stammgeschäft in Köln-Nippes kümmern sich bei expert Hoffmann weitere zwölf Mitarbeiten in sechs Fahrzeugen um den Service und Küchenaufbau vor Ort. „Das ist unser Selbstverständnis als inhabergeführtes Fachgeschäft!“
Beispielgebend und zukunftsweisend für die Branche der Hausgeräte und Unterhaltungselektronik soll pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ein „smartes Wohnzimmer“ auf der stationären Fläche eingerichtet werden. Da kommuniziert dann beispielsweise der Fernseher mit dem Kühlschrank mit seiner eingebauten Kamera, lässt sich via Smartphone-App der Kaffee-Vollautomat oder die Heizung und Rollo-Steuerung bedienen. Das ist Erlebnishandel mit Mehrwert im besten Sinne! Fleschenberg: „Smart ist die Zukunft. Wir zeigen wie die Dinge vernünftig miteinander verknüpft werden.“ Das ist Erlebnishandel im besten Sinne, insbesondere dann, wenn für die Menschen der Besuch in der Innenstadt immer öfter als Teil des Freizeitvergnügens angesehen wird.
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