Zugegeben, seine Abschiedsmail vom 2. April machte auch uns etwas wehmütig. Und wieder ein Charakterkopf, der diese Branche über Jahre, gar Jahrzehnte mitgeprägt hat, weniger. Franz Schnur, der Mister „telering“, hat heute seinen vorletzten offiziellen Arbeitstag vor dem Ruhestand. Nach 21 Jahren als telering-Geschäftsführer, nach gar unglaublichen 46 Jahren bei telering und Weltfunk.
Wer ihn kennt, weiß, längst ist die Zweitwohnung in Mainz besenrein übergeben. Denn die Zukunft liegt natürlich in der so geliebten badischen Heimat, in seinem „Badischen Ländle“, und auf seiner Lieblingsinsel Kreta, sobald es die Pandemie-Lage zulässt.
Selbige lässt derzeit auch unser fest geplantes Abschiedsessen in der Ortenau, im Blumen- und Weindorf Sasbachwalden, erst einmal nicht zu, schlimmer noch: Auch der große, offizielle Abschied von der „telering“-Familie fiel den Pandemie-Beschränkungen zum Opfer. Doch wir sind sicher: Beides wird nachgeholt. Ganz bestimmt!
Tolle Stunden, Tage, Jahre
Franz Schnur geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge in den Ruhestand: „Ich blicke zurück auf tolle Stunden, Tage, Jahre und gemeinsame Projekte, die mir viele wunderbare Erfahrungen, Erinnerungen und viel Energie gegeben haben.“ Und weiter: „Diese Zeit hat viele positive Spuren bei mir hinterlassen.“
Bei uns von infoboard.de auch. Franz Schnur war ein großer Fan von uns und unserer Arbeit. Und wir von ihm: Zusagen für Interviews und Statements hielt er ein. Immer! Und immer pünktlich, nein, überpünktlich, immer gewissenhaft, immer wertschätzend.
Vor allem aber: Die Pressemeldungen „seiner“ telering ragten aus dem Meer des konfektionierten Einerlei und Marketing-Sprech heraus. Botschaften, die aus Mainz kamen, hatten und haben „Wumms“, traten dem ein oder anderen, mal mehr, mal weniger unverhohlen vors Schienbein. Ob Online-Handel, Black Friday oder die Stärken des Fachhandels: Schnur und seine telering bezogen Position, hatten eine echte Haltung.
Position beziehen, Haltung zeigen
Was Schnur stets antrieb: Es waren die Menschen, das menschliche Miteinander, das den Unterschied machte. Aufgeschlossene Persönlichkeiten eben, denen es nicht um kurzfristige, maximale Gewinne ging, sondern darum, eine gemeinsame Sache auf lange Sicht voranzubringen. „Wer erfolgreich(er) verkaufen will, muss deshalb erstens Menschen mögen und zweitens von den Menschen auch immer mehr verstehen, als von seinen Produkten und Dienstleistungen. Nicht Produkte haben Probleme, sondern Menschen. Deshalb kommt meiner Überzeugung nach Menschenkunde immer vor Warenkunde und Menschwissen vor Fachwissen.“
Mit dieser Ausgabe sagt infoboard.de „DANKE Franz Schnur“! In unserem großen Interview blickt er nicht nur zurück (und analysiert dabei auf so manchen gesellschaftlichen Trend nicht frei von Sorge), sondern er schaut auch nach vorne. Und er ist sich sicher: „Der mittelständische Fachhandel mit seinen Leistungen und seinen Menschen wird auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft sein!“