Der Optimismus der deutschen Verbraucher schwindet im Oktober spürbar. Rund drei Viertel der Verbraucher gehen aktuell davon aus, dass Covid-19 eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt und etwa die Hälfte macht sich große bzw. sehr große Sorgen, wenn es um die persönliche Zukunft geht. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen wie auch die Anschaffungsneigung müssen Einbußen hinnehmen.
Folglich prognostiziert GfK für November 2020 einen Wert von -3,1 Punkten und damit 1,4 Punkte weniger als im Oktober dieses Jahres (revidiert -1,7 Punkte). Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Oktober 2020. „Die rasant steigenden Infektionszahlen führen zu Verschärfungen Pandemie-bedingter Einschränkungen. Zudem steigt die Furcht vor einem weiteren Lockdown, sollte das Infektionsgeschehen in den kommenden Wintermonaten außer Kontrolle geraten“ so GfK Konsumexperte Rolf Bürkl. Und weiter: „Die zum Teil kräftige Erholung der Stimmung vom Frühsommer dieses Jahres ist damit zum Stillstand gekommen.“
Demnach geht rund drei Viertel der Verbraucher in Deutschland (74%) davon aus, dass Coviod-19 eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt. 17% sehen dies etwas gelassener, 6% fühlen sich überhaupt nicht bedroht. Geht es um die persönliche Zukunft – die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise im Hinterkopf behaltend – so macht sich die Hälfte (51%) große bzw. sehr große Sorgen. Etwa 34% geben an, sich eher weniger Gedanken zu machen und 11% sorgen sich gar nicht.
Ob sich das Konsumklima in den kommenden Monaten wieder stabilisieren kann wird vor allem vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens abhängen. Die Konjunkturerwartung der Bundesbürger ist im Oktober der größte Verlierer unter den Stimmungsindikatoren. Nach fünf Anstiegen in Folge verliert die Konjunkturstimmung nun siebzehn Punkte und sinkt damit auf 7,1 Punkte. Die positive Nachricht ist, dass im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres immer noch ein Plus von knapp 21 Zählern zu Buche steht.
In der jüngst veröffentlichten „Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2020“ gehen auch die Wirtschaftsexperten davon aus, dass sich die Erholung aufgrund der Pandemie verlangsamen wird und erst im letzten Quartal des kommenden Jahres das Vorkrisenniveau erreicht werden kann. Sie haben deshalb ihre Prognosen für dieses und das kommende Jahr nach unten korrigiert.
Schwindender Konjunkturoptimismus lässt auch die Einkommensaussichten im Oktober nicht unbeeindruckt. Der Indikator Einkommenserwartung verliert 6,3 Zähler und sinkt auf 9,8 Punkte. Im Sog sinkender Einkommensaussichten muss auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 1,4 Punkten sind die Verluste allerdings wesentlich geringer.
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