Erfreulich positive Botschaften kamen von der Insights & Trends auch zur Marktentwicklung bei Hausgeräten. „Sehr überzeugendes, was sich im Bereich Elektrogroß- und Kleingeräte tut“, konstatiert Hans-Joachim Kamp, Aufsitzratsvorsitzender der gfu Consumer & Home Electronics. „Noch nie waren diese so hoch im Ranking der Kaufabsichten“ führt Kamp aus und beruft sich auf die aktuelle Studie seines Hauses „Motive, Einstellungen und Kaufkriterien – Konsumtrends in der Consumer- und Home Electronics.“
Die Liste der Top 5 wird vom Smartphone (19%) angeführt, Elektrokleingeräte zur Körperpflege folgen auf Platz 2 mit 17 Prozent. 15 Prozent der Befragten gaben an, sich ein Kleingerät für die Küche kaufen zu wollen.
Die gfu-Studie macht ferner deutlich: Kochen ist und bleibt weiterhin ein Trendthema. So gaben 53 Prozent in der Befragung an, gern für Partner, Familie und Freunde zu kochen. 44 Prozent verbringen gern Zeit mit der Zubereitung gesunder Nahrung. Für ebenfalls 44 Prozent ist die Qualität bei Nahrungsmitteln wichtiger als der Preis.
Große Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es hier bei der Ausgabebereitschaft: Über alle Altersgruppen hinweg wollen 15 Prozent der Befragten künftig mehr Geld für Küchen- und Kochequipment ausgeben. 21 Prozent der 16 bis 39 Jährigen sprechen sich dafür aus, in der Altersgruppe 60+ sind es dagegen nur sieben Prozent. Insgesamt positiv beurteilen die Studienteilnehmer eine Wohnküche; 26 Prozent sind auch so eingerichtet. 32 Prozent der Haushalte, die bisher eine separate Küche haben, wünschen sich für die Zukunft eine Wohnküche. Auch hier liegt die Zustimmung bei den 16 bis 39 Jährigen mit 40 Prozent wieder über dem Durchschnitt.
Kaum eine Wohnküche, in der nicht dem Kaffeegenuss gefrönt wird. In seinem Vortrag „Wenn Ihre Kaffeemaschine einen Barista hat – Künstliche Intelligenz im vernetzten Haushalt“ skizzierte Martin Vesper, CEO der digitalStrom AG, welche neuen Ansätze bei Kaffeemaschinen auf Handel und Verbraucher zu kommen. Vesper ist sich sicher: „Dank Vernetzung kann jedes Gerät intelligent werden. So bekommt eine Kaffeemaschine einen Barista, durch den sie Wissen über Kaffeesorten und den Nutzer hat und beides kombinieren kann. Sie weiß, wer vor ihr steht und welche Sorte ihrem Gegenüber am besten schmeckt.“
Und Vesper weiter: „Den Anforderungen, ein Gerät mit Algorithmen zu vernetzen, durch Informationsaustausch von anderen zu lernen und mit Nutzern zu kommunizieren, erfüllt auf der digitalStrom-Plattform der ds device bot. Jedes Gerät kann einen Bot haben, der je nach Anwendung Services und Informationen hinzuzieht. Der Bot ist also der Barista.“
Über den EEBUS, als Weltsprache für Energie im Internet der Dinge, sprach Detlef Niehaus, Leiter Komponentenentwicklung beim EEBUS-Gründungsmitglied Miele. Anhand der EEBUS-Anwendung „Smart Start“, die von allen namhaften Herstellern angeboten wird, lässt sich der Vorteil der Vernetzung leicht erkennen: Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler lassen sich von einem separaten Energiemanager innerhalb einer vorgegebenen Zeit genau dann aktivieren, wenn überschüssige Energie zur Verfügung steht – etwa aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Der EEBUS-Standard ist somit ein wichtiger Bestandteil im heimischen Energienetzwerk. Denn neben Hausgeräten tauschen sich auch vernetzte Heizungen, Smart Home-Systeme und E-Mobility-Ladestationen über den effizienten Einsatz von Energie aus. „Mit der Etablierung des EEBUS-Standards ist die Voraussetzung für ein intelligentes Energiemanagement im Smart Home geschaffen“, bringt es der Fachmann Niehaus auf den Punkt. Und weiter: „Stromerzeugung und Nachfrage können besser aufeinander abgestimmt werden. Privathaushalte werden mittel- bis langfristig durch Kosteneinsparungen davon profitieren.“
In einer gemeinsamen Projektstudie erproben aktuell Miele und der Hörgeräteanbieter ReSound, das Streamen von wichtigen Statusmeldungen und Hinweisen von Hausgeräten direkt auf ein ReSound Hörgerät. Ein interessantes Thema, denn nach Erkenntnissen von Joachim Gast, Geschäftsführer ReSound bzw. der GN Hearing GmbH Deutschland, gibt es rund 13 bis 15 Millionen Menschen in Deutschland mit relevantem Hörverlust. So hilft die Vernetzung, die Grenzen zwischen ganz unterschiedlichen Produktwelten – im Beispiel ein technisches Konsumgut mit einem Medizinprodukt – zu überwinden und zusätzlichen Komfort und Lebensgenuss zu erschließen.
Das Fazit zur informativen gfu Insights &Trends zog Hans-Joachim Kamp: „Die Technik-Nutzung ist auf einem hohen Niveau, vielfach gibt es aber unterschiedliche Akzeptanz in den Altersgruppen. Auch die Anschaffungsbereitschaft für Consumer Electronics und Home Appliances ist unter den Befragten hoch. Dies sind beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche IFA von 1. bis 6. September in Berlin, die als internationaler Marktplatz und Treffpunkt der Branchen wieder einen umfassenden Überblick zu Neuheiten und Produkt-Premieren bieten wird.“
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