gfu Insights & Trends: Top-Themen, die die IFA prägen werden

Es ist bereits guter Brauch, eigentlich schon ein Ritual: Zu Beginn der zweitätigen IFA Innovations Media Briefing, auf der führende Hersteller bereits im Vorfeld der Messe Journalisten erste Highlights präsentieren, greift der IFA Veranstalter gfu Consumer & Home Electronics GmbH, im Rahmen einer kompakten Tour d’Horizon die wesentlichen Trends und Entwicklungen der Branche auf. Die Veranstaltung vom 8. Juli im Berliner Congress Centrum (bcc) am Alexanderplatz stand unter dem Leitthema „Vernetzte Welten – neue Märkte, große Chancen, wachsende Herausforderungen“ und wurde von der TV-Journalistin Judith Rakers souverän und erfrischend moderiert.

Und so stellt sich aus Sicht der gfu das Branchenszenario aktuell dar: Consumer Electronics, Hausgeräte, HealthCare-Produkte oder mobile Elektronik – sie alle verbinden sich zunehmend zum Internet der Dinge. Geräte können selbständig untereinander kommunizieren und automatisch mit Dienstleistern Informationen austauschen. Das eröffnet immer neue Anwendungsszenarien und bedeutende wirtschaftliche Chancen – sowohl für die Geräteindustrie als auch für den Dienstleistungssektor. Aber der Trend zur umfassenden Vernetzung steht auch für wachsende Herausforderungen: Wie lassen sich immer komplexere Funktionen ohne Informatik-Studium bedienen? Wie können Nutzer die Souveränität über ihre Daten behalten? Wie lassen sich auch ältere Menschen für innovative Produkt-Ideen gewinnen? Fragen, die auf Antworten und Lösungen warten.

Mit dem Titel „Vernetzte Technik und individuelle Services: Den Herausforderungen des Gesundheitswesens begegnen“ stand das Thema Gesundheit beim ersten Vortrag im Mittelpunkt. Dr. Steffen Krotsch, Head of Innovation Allianz Worldwide Partners, stellte den Dreiklang von Medizinischen Geräten/Wearables mit digitalen Anwendungen und persönlichem Coaching zur Gesundheitsprävention vor. Von der Allianz und Philips gemeinsam durchgeführte Tests zeigen bereits große Erfolge: Weniger als 10 Prozent der Teilnehmer stiegen aus dem Programm aus, 30 Prozent konnten eine Reduktion ihrer Schmerzen, speziell bei Rückenproblemen, feststellen und über 80 Prozent der Probanten gaben an, ihre Lebensqualität habe sich um mehr als 80 und ihre Zufriedenheit sogar um mehr als 90 Prozent verbessert.

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Mediennutzung: Globaler, bunter, vielfältiger

Jürgen Boyny, Global Director Consumer Electronics GfK Retail and Technology, gab seinem Vortrag den Titel “Entertainment immer und überall: Mediennutzung im digitalen Zeitalter“. Die Veränderung skizziert Boyny wie folgt: War das Fernsehgerät früher zentraler Bezugspunkt für die Familie am Samstagabend, so tendiert heute alles hin zum Multimedia-Wahnsinn für „Singlehaushalte“. Tablets und Smartphones übernehmen immer mehr Funktionen der Mediennutzung, das Internet wird für die Medienverteilung immer wichtiger. Manche Analysten erklären das klassische Fernsehen schon für tot, Umfragen zeigen aber die anhaltende Beliebtheit des Mediums. Das Fernsehen im digitalen Zeitalter hat sich geändert, aber das Wohnzimmer hat sich kaum geändert. Multiscreen ist Realität geworden. Dennoch steht für Boyny außer Frage: Konsumenten wünschen sich ein optimales Fernseherlebnis. Dabei behält das lineare TV seine Funktion als beständige, mediale Instanz, angereichert und ergänzt durch Streaming Dienste.“

Yetu: ein Ökosystem an webbasierten Smart Home-Anwendungen

Im dritten Beitrag stellte Christopher Schläffer, Unternehmer und Gründer von yetu, seine Anschauung vom vernetzten Haus vor: „Einfach, sicher und von jedem Gerät erleben“. yetu ist ein Start-up aus Berlin, das Leben in der vernetzten Welt radikal vereinfachen und die Grenzen unterschiedlicher technischer Systeme überwinden will. Konsumenten möchten nicht für jede Anwendung ein eigenes Gateway. Die Lösung von yetu: Ein interaktives, Cloud-basiertes Betriebssystem, das auf allen Endgeräten, vom Smartphone bis zum TV-Gerät, eine einheitlichen Nutzeroberfläche (App) anbietet. Die Lösung von yetu garantiert nach Aussage seines Gründers höchste Datensicherheit dank einer hardware-basierten Datenverschlüsselung und setzt komplett auf Open Source.

Das Internet der Dinge ist auch das Internet der Menschen

Die „Einfachheit 4.0 – Die unscheinbare Revolution im Internet der Dinge“ stellte Georg Rötzer, Vice President Corporate Marketing, Samsung Electronics, vor. Die Fachwelt ist sich einig: Das Internet der Dinge ist das nächste große Ding. Doch fragt man die Menschen nach dem Internet der Dinge, so erntet man bestenfalls ein Schulterzucken. 85 Prozent der Europäer glauben nicht zu wissen, was das Internet der Dinge ist. Das Internet der Dinge ist der Sprung in eine neue Erlebnisdimension, raus aus der Komplexität, rein ins schöne neue Leben. Das Internet der Dinge ist auch das Internet der Menschen.

Energieeffizienz wichtiger als der Preis

Die Ergebnisse einer europaweiten gfu-Studie zur Marktentwicklung der Consumer und Home Electronics stellte der gfu-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Kamp abschließend vor. „Begeistert oder abwartend? Was sich die Konsumenten wünschen und wo sie skeptisch sind“. Im Fokus der Studie stehen Fragen zur Akzeptanz von neuen Technologien, zum Beispiel von Smart TVs. Wie viele der Geräte sind in den Haushalten tatsächlich mit dem Internet verbunden? Würden die Nutzer von Online-Diensten die neuen Möglichkeiten ihrer Geräte weiterempfehlen? Wie wichtig ist ihnen die Sicherheit ihrer Daten? Welche Kriterien bestimmen Anschaffungspläne und Kaufentscheidungen? Aktuelle Daten und Fakten sind das Ergebnis der Studie. Unter anderem zeigt die Analyse ein bemerkenswertes Faktum bei Hausgeräten auf. Bei Kühl- und Gefriergeräten verdrängt das Thema Energieeffizienz den Preisaspekt von Platz eins der Kaufkriterien.

Alexander Druckenmüller

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