Wer bei Texas vor allem an Barbecue denkt, liegt gewiss nicht falsch. Und dennoch gibt es auf unserer kulinarischen Rundreise durch den Lone Star State viel mehr Entdeckungen.
Texas kann nur Fleisch? Falsch! Insekten zum Frühstück, das mittägliche Grillfest in japanischer Gesellschaft und Chips im Open-Air-Saloon stehen hier auf der Tageskarte. Und ist die feste Grundlage erstmal geschaffen, profiliert sich Texas auch als Wein- und Bierproduzent – natürlich nicht ohne Zuhilfenahme deutscher Braukunst.
So wie sich ein jeder gern von Omas Küche inspirieren lässt, hat sich Texas ein paar Küchenkniffe von den Mexikanern abgeschaut – damals, als der Lone Star State noch zu dem Land gehörte, mit dem es sich heute eine Grenze teilt. Was einst lediglich als Spitzname der texanisch-mexikanischen Eisenbahn diente, ist heute – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde: Zu den bekanntesten Produkten der Tex-Mex-Küche zählen Mais- und Weizen-Tortillas, aus denen Enchiladas, Burritos, Fajitas und Flautas gezaubert werden, doch am berühmtesten ist wohl das Chili con Carne. Zwar ist der Geburtsort umstritten, jedoch wird eine Stadt auffallend oft mit dem feurigen Gericht verbunden: San Antonio, einst lediglich ein Ort für Durchreisende, die auf eine schnelle, günstige Mahlzeit an mobilen Verkaufsständen angewiesen waren.
Einige davon erregten durch ihre bunten Laternen und die „Chili Queens“ – meist mexikanischstämmige Verkäuferinnen – besonderes Aufsehen, und natürlich hatten sie das heute so beliebte Chili con Carne auf dem Speiseplan, das beim alljährlichen „Return of the Chili Queens“-Festival in San Antonio immer wieder auflebt. Seit 1977 ist es zudem das offizielle „State Dish“ des Bundesstaats Texas. Zahlreiche Kochwettbewerbe, die sogenannten „Chili Cookoffs“, bei denen das beste Chili prämiert wird, befeuern das Gericht zusätzlich.
Gutes Essen verbindet – im wahrsten Sinne des Wortes. Seit Januar 2017 brilliert in der Hauptstadt Austin die Fusionsküche, verbinden die Eigentümer und Küchenchefs des Restaurants „Kemuri Tatsu-ya“ doch japanische Spezialitäten mit traditionellem Barbecue und setzen bei der Innenausstattung auf texanische Elemente inmitten einer urigen asiatischen Kneipe. Indes funkelt und leuchtet es in der Silberminen-Geister-stadt Terlingua im texanisch-mexikanischen Grenzgebiet. Mit seinen rund 100 Einwohnern ist es mit seinem „Starlight Theatre“, beheimatet in einem einstigen Open-Air-Gebäude mit Blick auf den Sternenhimmel, ein echter Geheimtipp für hungrige Romantiker.
Wer gut isst, muss auch ordentlich trinken. Tatsächlich tummeln sich in Texas, das eher nicht mit des Deutschen liebsten Getränks assoziiert wird, zahlreiche Brauereien mit Dutzenden Bieren vom Fass, Braumeistern, Bierrouten und innovativen wie kreativen Rezepten. Doch Bier wäre kein Bier, hätte nicht ein Deutscher seine Hände im Spiel – und in Texas gibt es sogar äußerst viele Braumeister mit deutscher Herkunft.
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