Markt & Branche

Grundig / Beko nehmen Kurs: Ambition 2020+ mit klarer Markenpositionierung

Mit einem allumfassenden Strategieprogramm unter dem Namen „Ambition 2020+“ wollen die zur Arçelik Group gehörenden Marken Grundig und Beko ihre Marktanteile vor allem in Deutschland, aber auch in Nordeuropa weiter ausbauen und dabei künftig agiler, moderner und kundenorientiert werden. Mario Vogl, seit dem Sommer vergangenen Jahres neuer Geschäftsführer von Beko und Grundig sowie Regional Director Northern Europe, setzte bei der Vorstellung des Programms am Freitag vorvergangener Woche im Düsseldorfer „Malkasten“ auf ein klares Profil beider Marken, bessere Strukturen und Prozesse.
Mario Vogl (2 v.r.) mit seiner neuen Sales-Führung (v.l.n.r.): Peter Herzberger, Carsten Siebler, Danijel Vladimirov und Gülcin Magel, Michael Schneider sowie Brand Director Christian Struck.
Geschäftsführer Mario Vogl (3. v.r.) mit seiner neuen Sales-Führung (v.l.n.r.): Peter Herzberger, Carsten Siebler, Danijel Vladimirov und Gülcin Magel, Mario Vogl, Michael Schneider sowie Brand Director Christian Struck.

Das Ziel: Verdopplung des Umsatzes ^

Vogls ehrgeiziges Ziel: „Eine Verdopplung des Umsatzes bis zum Jahr 2025.“ Denn insbesondere auf dem deutschen Markt hat das Unternehmen noch reichlich Luft nach oben. „Ambition 2020+“ soll das schlummernde Potenzial der Markenstärke (insbesondere der Traditionsmarke Grundig) heben, verstärkt in den Ausbau der Vertriebsorganisation und Produkte investieren und vor allem mit einer um 30 % deutlich vergrößerten Vertriebsorganisation künftig mehr Flagge im Fachhandel zeigen.

„Mit dem Projekt Ambition 2020+ wollen wir in Deutschland und Nordeuropa an Profil gewinnen und signifikant Marktanteile ausbauen. Dazu haben wir beide Unternehmen auf den Kopf gestellt, sämtliche Strukturen geprüft und investieren nun gezielt – konsequent ausgerichtet an den Bedürfnissen von Handel und Kunden“, sagte Vogl in Düsseldorf. Stand das vergangene Jahr noch unter dem Motto „Zuhören, Verstehen, Korrigieren“, liegt für Vogl und seine Führungsmannschaft der Fokus im Jahr 2019 auf Optimieren und Transformieren, eben „die Zukunft denken“.

„Mit Ambition 2020+ wollen wir in Deutschland und Nordeuropa an Profil gewinnen und signifikant Marktanteile ausbauen“, Mario Vogl, Geschäftsführer von Grundig und Beko.
„Mit Ambition 2020+ wollen wir in Deutschland und Nordeuropa an Profil gewinnen und signifikant Marktanteile ausbauen“, Mario Vogl, Geschäftsführer von Grundig und Beko.

Vogl zu infoboard.de: „Wir sind auf Wachstumskurs, aber wir wollen mehr. 2019 sind wir im Kraftraum, machen die Organisation fit. Wir stecken mitten im Umbau und können bereits erste Erfolge aufweisen.“ Dazu gehören im Januar und Februar dieses Jahres ein auflaufendes Plus von 20% im Segment Bodenpflege sowie ein sattes Plus von 30% bei den Buying Groups. „Dennoch denken wir mit einem langfristigen Zeithorizont von mehreren Jahren“, so Vogl.

Auch wenn so einiges an Vogls Ausführungen – à la „Wir sehen uns als Partner des Handels“ – eher den branchenüblichen Allgemeinplätzen zuzuordnen sind und mehr oder weniger für alle Marktakteure gelten sollten, lassen sich dennoch einige konkrete Botschaften herausschürfen: Zu den eingeleiteten Maßnahmen gehört beispielsweise eine Schärfung der Markenpositionierung für Grundig und Beko.

Grundig: Attraktiver für jüngere Zielgruppen ^

Grundig soll zukünftig auch für jüngere Zielgruppen attraktiver werden und noch stärker als die deutsche Marke für Hausgeräte und Unterhaltungselektronik verankert werden, die bereichernde Produkterlebnisse für jeden Raum des Zuhauses schaffen soll und dabei besonderen Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Design legt. Mit dem Fokus auf Produktlösungen für ein aktiveres und gesünderes Leben will Beko eher die preis-/leistungsorientierte Kundenkreise unterstützen. Mit der schrittweisen Veränderung des Markenauftritts wird eine Konsolidierung und Anpassung des Sortiments einhergehen.

Mehr Nähe, mehr Schlagkraft ^

Grundlegende Veränderungen gibt es auch in der (Vertriebs-)Organisation. Die durch die Zusammenlegung von Grundig und Beko in Neu-Isenburg bei Frankfurt eingeleitete markenübergreifende Integration von Funktionen wird in den kommenden Wochen konsequent fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht vor allem die Vertriebsorganisation. Der Fokus soll hier auf mehr Schlagkraft und mehr Nähe zum Handel liegen. Das gesamte Sales-Team wurde neu strukturiert mit einer Trennung in die Regionen Nord und Süd, um künftig näher am Händler und seinen Bedürfnissen sein zu können. „Wir bieten echte Betreuungsqualität an“, so Vogl.

Der Vertrieb für MDA und SDA wurde zusammengelegt. So verkleinern sich die Vertriebsregionen, der einzelne Mitarbeiter hat mehr Zeit für seine Kunden. Zur Umsetzung dieses Zieles wird die Anzahl der Vertriebsmitarbeiter um 30 Prozent auf künftig 70 Mitarbeiter erhöht. Weite Teile dieser Restrukturierung sind bereits umgesetzt und zeigen erste Erfolge. Begleitet werden diese Maßnahmen durch eine Vielzahl von Prozessoptimierungen in allen Unternehmensbereichen von Finance bis Customer Service. Unter anderem steht eine weitreichende IT-Neustrukturierung kurz vor dem Abschluss.

Mit Potenzial und Perspektive ^

Eine wichtige Rolle beim Programm „Ambition 2020+“ spielt die Muttergesellschaft von Grundig und Beko, die türkische Arçelik Group. Das Unternehmen steht hinter dem ambitionierten Strategieprogramm und unterstützt dieses mit Innovationen und Investitionen, wie den Bau einer neuen TV-Fabrik. Zudem profitieren beide Marken vom Produktions-Know-how des Konzerns. So wird die neue, mittlerweile voll betriebsbereite Fabrik in der Türkei für Grundig einen wichtigen Schritt in den Bereichen Innovation, Qualität und Verfügbarkeit bedeuten.

Auf 182.000m² sind in der hochmodernen Anlage R&D und Design unter einem Dach vereint. Vogl: „In unserer gesamten Organisation herrscht Aufbruchsstimmung. Beko und Grundig wachsen zusammen, die Mitarbeiter spüren, dass hier etwas Neues mit Potenzial und Perspektive entsteht. Dank eines engagierten Mutterkonzerns bekommen wir alle nötige Unterstützung in Form von Investition sowie Innovation. Dieses Momentum wollen wir mit Ambition 2020+ für uns nutzen.“

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