„Grundig kann noch viel mehr“

Glasklare Ansage von Sühel Semerci bei der Hausmesse von Grundig zum Jahresstart 2016 vergangenen Dienstag in Nürnberg. „Grundig kann noch viel mehr“ verkündete der frisch zum Grundig Geschäftsführer Gekürte. (infoboard.de berichtete). Der Interpretationsspielraum seiner Vision indes war breit gefächert. Von Prozessoptimierungen, Servicefragen, neuen Produkten wie gar von gänzlich neuen Geschäftsfeldern war die Rede.

Bei seinen angekündigten Vorhaben kann Semerci auf ein solides Fundament bauen. So ist laut Grundig Marketingleiter Christian Struck „die Marke Grundig in den letzten Jahren permanent stärker und stärker geworden.“ Dies wurde unter anderem, so Struck, durch die „Technologiepartnerschaft Bundesliga“ erreicht. Weiterer Baustein des Erfolgs war die im Februar 2013 erfolgte Umbenennung des Nürnberger Fußballstadions in Grundig Arena. Doch dieses „mehr Männer orientierte Konzept“ läuft zu Ende März aus. Ab dann soll eine neue Kommunikationsstrategie die Marke Grundig stärker und eindeutiger als Premium Home Electronics Anbieter positionieren.

Eine echte Grundig Domäne: Personal Care.
Bei Kleingeräten ist Grundig bestens unterwegs: Plus 10% Umsatzwachstum im vergangenen Jahr.
GfK-Marktforscher Jürgen Boyny: „Elektrokleingeräte mit Blutooth-Funktion gewinnen an Bedeutung.“
Die Grundig-Geschäftsführer Horst Nikolaus (li) und Sühel Semerci setzen auf Trends wie Effizienz, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Wohlfühlen.
Danyal Riediger, Vertriebsleiter Home Appliances, erläutert die Turbo-Sense Technologie - automatische Zuschaltung an Schneidleistung bei dickem Haar – anhand eines neuen Haarschneiders.

Rückblickend hat Grundig wohl vieles richtig gemacht. Die Geschäftsführung konnte für das vergangene Jahr bei den Kleingeräten ein Umsatzplus von rund 10 Prozent verkünden. Die Großgeräte – allerdings noch auf Basis niedriger Ausgangswerte – verzeichneten gar eine Erlössteigerung um 87 Prozent. Selbst in dem schwierigen TV-Geschäft schlug sich Grundig achtbar. Vertriebsgeschäftsführer Horst Nikolaus berichtete in dieser hart umkämpften Kategorie für das 4. Quartal 2015 stolz über ein Umsatzplus von 9 Prozent, die ansonsten auch in Q4 von einem rückläufigen Branchenumsatz geprägt war.

Mit neuen Premiumprodukten nach vorn

Grundig hat sich fest vorgenommen, den Erfolg des vierten Quartals 2015 mit einer neuen TV-Range fortzusetzen. Die TV-Linie „Immensa“ soll‘s richten. Diese beschreibt Grundig mit den Worten: „Die neuen Premium-Produkte der Grundig New Home Experience überzeugen mit hochwertigem 360 Grad Panorama-Design, sattem 3-Wege-Stereo-Klang und brillanten Bildern – und das in UHD- und Full-HD-Auflösung. Zusammen mit der Smart TV-Plattform Ultralogic 4K steht Fernsehgenuss für jeden Anspruch bei höchster Qualität nichts im Wege.“ Mit vernetzten Audiolösungen, wie den Grundig Multiroom Speakern, stellte Grundig zudem die Vorboten des flexibel erweiterbaren Network-Hi-Fi-System der FineArts-Serie vor.

Die New Home Experience erstreckt sich auch über innovative Features bei den neuen Haushaltsgroßgeräten von Grundig, etwa bei den effizienten Kühllösungen der Side-by-Side Kühl-/Gefrierkombination GSBS 15721 FX mit FullFresh+ Funktion, bei der kühle Luft durch kleine Lüftungslöcher ins Gemüsefach strömt und so bei konstanter Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit für ideale Bedingungen für Obst und Gemüse sorgt. Effizienz zuhause ermöglicht auch der neue Hybridtrockner GTA 38267 G. Und: Die ExpressDry Technologie sorgt bei einer Ladung von 8 kg in 115 Minuten für trockene Wäsche.

Starke Partnerschaften im Fokus

Die neuen Elektrogroßgeräte zeigen: Grundig hat auch in diesem Segment sich hohe Ziele gesteckt. Insbesondere steht für Semerci eine deutliche Ausweitung der Distribution im Fokus. Ende 2016 sollen Hausgeräte von Grundig in über 1000 Verkaufspunkten erhältlich sein, 400 mehr als zum jetzigen Zeitpunkt. Besonders im Visier hat Grundig bei seiner Distributionsausweitung starke Partnerschaften mit dem Elektro- und Küchenhandel. Letzteren wird Grundig zusammen mit Schott im Rahmen einer speziellen Koch-Roadshow ab April ansprechen. Der Küchenfachhandel wird Grundig auch auf der Mailänder Küchenmesse Eurocucina vorfinden. Zum Ziel „starke Partnerschaften“ gehört zudem eine engere Zusammenarbeit mit den großen Fachmarktsketten.

Stimulierendes, wachstumsstarkes Marktumfeld

Bei all diesen Aktivitäten dürfte Grundig zusätzlich von einem guten Marktumfeld bei Elektrogroßgeräten profitieren. Nach Jürgen Boyny von der GfK, der zum Grundig Jahresstart erste Perspektiven zum Jahr 2016 auszeigte, stimulieren der Wohnungsbau, Wohnungsrenovierungen, der Ersatzbedarf wie auch Innovationen das Geschäft mit Großgeräten, das sich seit einigen Jahren kontinuierlich positiv gestaltet.

Auch Kleingeräte verzeichnen über alle Produktbereiche hinweg seit Jahren aufsteigende Tendenz. Besonders gut abgeschnitten haben im vergangenen Jahr Espresso-Vollautomaten mit einem Zuwachs von 11% und elektrische Zahnbürsten mit einem Plus von 12%. Spitzenreiter beim Wachstum waren Standmixer mit plus 72% und kabellose Handsauger mit plus 89%. Bei solchen Rahmenbedingungen und den bereits angelaufenen Aktivitäten dürfte sich Semercis Credo „Grundig kann noch viel mehr“ sicher in Erfüllung gehen.

Alexander Druckenmüller

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