Der vom Lockdown betroffene Handel leidet enorm. Nach einem Umsatzeinbruch von durchschnittlich 30% im Dezember liegen die Umsätze aktuell durchschnittlich um 71% unter Vorjahr. Für drei Viertel reichen die aktuellen Hilfsmaßnahmen nicht zur Sicherung der unternehmerischen Existenz aus, auch wenn mittlerweile 85% der befragten Händler alternative Vertriebswege nutzen, um Umsätze erzielen zu können.
Aktuelle Umfragen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigen, dass zwar knapp mehr als 70% der vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen staatliche Unterstützung bekommen haben. Diese sind aber deutlich zu niedrig, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern. So ergab eine HDE-Umfrage aus der vergangenen Woche, dass die Händler im vergangenen Jahr durchschnittlich lediglich 11.000 EUR an Hilfszahlungen bekommen haben.
Coronahilfen: Tropfen auf den heißen Stein
Angesichts dessen fordert der HDE die Bundesregierung auf, die angekündigten Verbesserungen bei den Coronahilfen schnell und konsequent vorzunehmen. „Die staatlichen Coronahilfen für den Einzelhandel waren im vergangenen Jahr meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das reicht in der Regel nicht einmal für die Mietzahlungen in den Lockdown-Monaten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Um in der oft existenzbedrohenden Krise wenigstens noch etwas Umsatz zu erzielen, nutzen mehr als 80% der vom Lockdown betroffenen Händler alternative Vertriebswege. So zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage, dass knapp mehr als drei Viertel der Händler per E-Mail oder Telefon für ihre Kunden da sind, 60% die sozialen Medien bespielen, 36% mit einem eigenen Online-Shop am Markt sind und knapp ein Viertel Waren über Online-Plattformen und Internet-Marktplätze anbietet. Weitere 10% sind auf regionalen Online-Marktplätzen aktiv.