Die High Event Product Tour hat aber auch gar nicht den Anspruch einer spektakulären Neuheiten-Show. Sie ist – und es stimmt wirklich – einen Abend lang in elf deutschen Großstädten im April und Mai ein Händler-Verwöhnprogramm, das trotz vieler Epigonen unerreicht ist. Und sie zeigt Produkte, die genau jetzt oder in den kommenden Wochen im Handel zu haben sind.
Wie immer wenn die HEPT ruft ist alles bestens durchorganisiert und choreographiert. Das beginnt mit kurzen Anfahrtswegen, Parkplätzen praktisch direkt vor der Veranstaltungstür, optimalen Händler-Öffnungszeiten (16 bis 22 Uhr), einer geräuschlosen Akkreditierung, Top-Catering für Auge und Gaumen – und vor allem mit jeder Menge kreative Ideen für mehr Umsatz und mehr Erfolg im Handel. Und dieses „mehr“, diese Streicheleinheiten der Industrie kann der Handel in disruptiven, digitalen Zeiten gut gebrauchen.
Fast alles neu bei der HEPT 2017? Zumindest was die Locations und die Zahl der Aussteller betrifft: Die Tour startete 2017 erstmalig mit acht Ausstellern durch Deutschland. Für Miele war die HEPT eine Premiere. Die Gütersloher sorgten für ein gewaltiges Besucher-Plus von rund 40% an den ersten drei Tour-Stationen im Süden der Republik (Offenburg zum Auftakt, dann Stuttgart und Speyer). Davon profitierten auch AEG, Beurer, Jura, Jura Gastro, Kärcher, KitchenAid und Remington/Russell. Von den elf Eventlocations der vergangenen HEPT wurden für 2017 nur drei beibehalten. Acht Locations wurden neu ausgewählt, um dem zusätzlichen Flächenbedarf gerecht zu werden.
Acht Top-Marken der Hausgeräte-Branche auf einen Schlag, elf Standorte quer durchs Land, drei Wochen geballte Fachhandelskompetenz: Die Karawane der HEPT ist in diesem Jahr bereits zum 14. Mal unterwegs. Als die HEPT 2003 an den Start ging, war sie noch ein Solitär, heute teilt sie sich die Handels-Aufmerksamkeit mit deutlich mehr als einem halben Dutzend anderer Roadshows, die ihre Neuheiten und Kampagnen für den POS an den Mann bringen wollen.
Dennoch bleibt die HEPT ein Unikat. Auch wegen ihrer herrlichen Unaufgeregtheit. Marktschreierisches ist hier fehl am Platz. Die Industrie nimmt sich Zeit für den Dialog mit dem Handel. Ohne echten Termindruck in entspannter Atmosphäre neue Geräte ausprobieren oder Gespräche, gerne bei einem Glas Kölsch oder Wein, über kommende Vertriebs- und Handelsaktivitäten führen – das hat Mehrwert für den Handel.
Vorteil HEPT: Hier sitzen Industrie und Fachhandel sprichwörtlich an einem Tisch in der Mitte der Veranstaltungshalle. So war es zumindest in Köln: Unter den neuen Locations war auch das „Palladium“ im Schanzenviertel (das auch von der Kleingerätesparte der BSH gerne gebucht wird). Es gibt wie alle Jahre wieder zuhauf detaillierte Informationen zu den Produkten und Sonder-Editionen, die das Sortiment ergänzen sowie durchdachte Konzepte und Aktivitäten, deren Weg nur eine Richtung kennt, den der positiven Geschäftsentwicklung. Die HEPT bietet den Vorteil, Erfahrungen und Einschätzungen miteinander auszutauschen, Perspektiven und Chancen zu diskutieren. So müssen es denn auch nicht immer spektakuläre Neuheiten sein, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
Aber wenn wir denn einen Wunsch frei hätten: Der Handel durchlebt im Zuge des digitalen Wandels derzeit einen Prozess, der eher an Revolution denn an Evolution denken lässt. Wünschenswert wäre es, wenn die HEPT-Aussteller dem Handel noch mehr Hilfe an die Hand geben, wie man die Chance und Herausforderung Multichannel angemessen meistert. Und das nicht mit hektischem Aktionismus, sondern – wir sind schließlich auf der HEPT – ruhig, durchdacht und souverän. Also nicht nur auf Produktseite neue Maßstäbe für Küche, Bad und Waschküche setzen, sondern auch POS-Power für eine erfolgreiche Handelszukunft generieren.
Beispiel AEG: „Unter dem Motto ‚Get ready for AEG reloaded 2.0‘ haben wir ein kompaktes Maßnahmen-Paket geschnürt, um es dem Handel und insbesondere dem Verkäufer auf der Fläche einfach zu machen, die Konsumenten im Laden von unserem neuen reloaded-Portfolio zu begeistern, erfolgreich hochwertige Mehrwerte zu verkaufen und damit gemeinsam zu gewinnen”, erklärt Damaris Landmesser, Head of Trade Marketing Operations für Electrolux Deutschland und Österreich. Die AEG will die Fachhandelspartner am Point of Sale vermehrt mit dauerhafter Warenpräsentation wie etwa Shop-in-Shop-Lösungen ausstatten, um Produkt-Highlights optimal in Szene setzen.
POS- und Produkt-Highlights gab es nicht nur bei der AEG. Beurer beispielsweise stellte ein „Premium Wellness Konzept“ vor, das den stationären Fachhandel bei der Herausforderung unterstützt, das Einkaufserlebnis der Endkunden zu erhöhen, um sich von alternativen Vertriebsformen abzusetzen. Der Händler kann aus Layouts der Bereiche Beauty, Prävention, Therapie, Massage, TENS und Baby wählen. Durch eine flexible Platzierung der gewünschten Produkte kann jeder Händler optimal sein Beurer-Sortiment auf das System abstimmen. Die zweistufigen Displays sind beleuchtet und in zwei Größen verfügbar. „Mit dieser Investition unterstreichen wir unseren Anspruch, auch zukünftig der Fachhandelspartner Nr. 1 im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden zu sein“ so der Vertriebsleiter Fachhandel, Markus Bisping.
Eine Reihe an Frühjahres-Novitäten (und die neue/alte Marke „George Foreman“ mit gleich vier Fitnessgrills) hatte Remington/Russell Hobbs im Gepäck. Aufhorchen lässt der Air Plates Haarglätter S7412, nach Aussage von Remington der weltweit erste Haarglätter mit hängenden Stylingplatten. Die Flex 360° Rotationsrasierer-Serie indes verbindet „ergonomisches Design mit fortschrittlicher Technologie“. Der Flex 360° Rotationsrasierer ist kleiner als gewöhnliche Rasierer, liegt aber perfekt in der Hand.
Derweil punktet Jura mit dem Modellen Z6 und ENA Micro 90 mit einer neuen Optik in der Farbgebung „Dark Inox“. Die elegante anthrazitfarbene Top- und Frontpartie harmoniert mit den Linien der Vollautomaten. Entscheidend sind aber die inneren Werte hinter der stylishen Fassade: innovative Technologien und intelligente Lösungen versprechen ein maximales Genusserlebnis.
Mit den Attributen innovativ, intelligent und genussvoll ist auch der Markenkern der HEPT bestens umschrieben. Wer dieses Jahr noch nicht auf der HEPT war, muss sich beeilen: Heute gastiert die Tour in Frankfurt (Goldsteinhalle), morgen im Nürnberger Ofenwerk und am Donnerstag zum Finale in München (MVG Museum).
Und für diejenigen, die unglücklicherweise verhindert waren, einen HEPT-Termin wahrzunehmen, haben wir in einer » Video-Galerie die wichtigsten Highlights zusammengefasst.
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