Der langjährige frühere Geschäftsführende Gesellschafter der Miele Gruppe, Dr. Peter Zinkann, begeht heute seinen 90. Geburtstag. Infoboard.de schließt sich den Glückwünschen aus aller Welt für einen großartigen Unternehmer an.
Peter Zinkann war 1957 in das Unternehmen eingetreten, das sein Großvater Reinhard Zinkann und Carl Miele sen. 1899 gemeinsam gegründet hatten. Die 1958 von ihm entwickelte erste vollautomatische Frontlader-Waschmaschine von Miele sollte sich als maßgebliche Säule der weiteren Erfolgsgeschichte des Unternehmens erweisen.
Dazu erzählt Zinkann seine ganz eigene Geschichte: „Nach meiner Promotion und vor dem Beginn bei Miele habe ich eine Weile in den USA in einer Fabrik für Rechenmaschinen gearbeitet. Ich kam zurück mit der Vorstellung, dass Bottich-Waschmaschinen ohne Automatik, wie wir sie damals fertigten und damit Markführer in Deutschland waren, keine Zukunft haben würden, sondern dass auch hier vollautomatische Maschinen kommen würden; allerdings nicht wie im Amerika nach dem Bottich-Prinzip, sondern nach dem Trommel-Prinzip. Als ich sagte, wir müssten unbedingt automatische Waschmaschinen entwickeln, bekam ich zu hören: „Jeder hat das Recht, einmal im Leben einen richtigen Bock zu schießen. Wenn Du darauf bestehst, das schon ganz am Anfang Deiner Karriere zu machen, dann kann ich Dir nicht im Wege stehen. Baue Deine automatische Maschine.“ Das war im August ´57, und auf der Herbstmesse ´58 stand unsere 505, und der Verkauf begann schon im Oktober. Hätten wir es nicht gemacht, gäbe es heute ganz sicher keine Miele-Waschmaschine mehr.“
Miele entscheidend geprägt
Dem folgten ungezählte weitere technische Innovationen, die von Peter Zinkann angestoßen und/oder zur Patentreife gebracht wurden. Zusammen mit seinem Partner Rudolf Miele, der bis zu dessen Tod im Jahr 2004 die kaufmännische Seite verantwortet hatte, hat Peter Zinkann die Miele Gruppe mehr als vier Jahrzehnte lang entscheidend geprägt.
Ende 2004 hatte auch Peter Zinkann sein Amt als Geschäftsführer aus Altersgründen aufgegeben, genießt aber bis heute größte Wertschätzung im Unternehmen und weit darüber hinaus. Anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 2006 sagte die damalige NRW Wirtschaftsministerin Christa Thoben: Das Bemühen, das wirtschaftlich Richtige und das menschlich Richtige in Einklang zu bringen, habe ihm in ungewohntem Maße Vertrauen und Zuneigung gebracht.“ Der Jubilar sagt rückblickend: „Letztlich war für mich ganz besonders wichtig, dass ich über all‘ die vielen Jahre mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in einer Harmonie zusammenarbeiten konnte, die in Firmen unserer Größe leider äußerst selten ist. Ich habe in mehr als 60 Jahren bei Miele nie jemanden erlebt, den ich als Gegner empfunden hätte!“