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„Ich denke, niemand in der Branche ist so weit wie wir.“

Gut einen Monat vor dem ElectronicPartner Branchentreff, bei dem die Düsseldorfer Verbundgruppe am 15. November den wichtigsten Industriepartnern und Marken traditionell Informationen zum laufenden Geschäftsjahr sowie Einblicke in die Zukunft präsentiert, zeigt sich der Vorstand beim Gespräch mit infoboard.de verhalten optimistisch: „Nach einem ‚Leben der Händler am Limit‘ und einer Durchschnaufpause im 1. Halbjahr sind wir guter Dinge, dass es ein gutes Jahresendgeschäft geben wird“, so ElectronicPartner Vorstand Friedrich Sobol.


Sobol, der zusammen mit ElectronicPartner Vorstand Karl Trautmann infoboard.de ein Strategie-Update gab, untermauerte seinen Optimismus, obwohl alle in der Branche neben der Inflation und der Kaufzurückhaltung der Verbraucher mit den großen Konkurrenten Reisen, Konzerte, Events & Co zu kämpfen haben: „Aber dafür sehen unsere Zahlen sehr positiv aus.“

Mehr als ein Pfeifen im Walde? Definitiv! „Es gab bereits im Sommer Indikatoren für ein gutes Jahresendgeschäft. So lief der August sogar besser als im Vorjahr. Zudem rechnen wir mit einem starken November rund um den Black Friday – wobei es uns wichtig ist, trotz aller Angebote keine wertvernichtende Rabattschlacht zu betreiben“, so Karl Trautmann. Sobol ergänzt: „Was uns aktuell besonders viel Freude macht, ist die außerordentlich gute Performance unserer Medimax Franchisepartnerinnen und -partner, die bereits jetzt deutlich über Markt liegen.“

Gespannt waren wir bei infoboard.de aber auch, mehr über die auf der IFA Anfang September bekannt gegebenen Pläne zur wieder entstaubten Marke „ProMarkt“ zu erfahren und wie sich die Erschließung des Geschäftsbereichs „Küche“ sowie die Kooperation mit dem „blue chip“ der Küchenbranche, der MHK Group, in den vergangenen Monaten entwickelt hat.

Mit dem Piloten „ProMarkt Outlet Sangerhausen“ möchte die Düsseldorfer Verbundgruppe im Harzer Vorland erst einmal Erfahrungen sammeln, denn: „Es gibt nach dem Abschied von AO.de keine Discounter mehr in unserer Branche. Für eine Discount-Schiene ist also Platz“, so Friedrich Sobol.

„Für eine Discount-Schiene ist Platz“

Das Besondere an „ProMarkt Outlet“ ist sein Discounter-Konzept, das auf zeitlich begrenzte Highlight-Angebote ausgerichtet ist: hochwertige Produkte wie beispielsweise exklusive Restposten aus den Bereichen Haushalts- und Unterhaltungselektronik, IT/Multimedia und Telekommunikation zu attraktiven Preisen. Hierzu zählen neben führenden Top-Marken auch qualitativ sehr gute Einstiegsprodukte.

Möglich werden die günstigen Konditionen durch das neue ProMarkt-Prinzip. Dieses basiert auf fokussierten Öffnungszeiten von mittwochs bis samstags (insgesamt 36 Stunden geöffnet im Ein-Schicht Betrieb) sowie reduziertem Verkaufspersonal (vier Mitarbeitende) und einfacher Präsentation der Ware.

Das „ProMarkt Outlet“-Fazit nach den ersten zwölf Wochen: Es findet, auch dank des Upgrades, kein Kannibalisierungs-Effekt mit dem Medimax-Standort in unmittelbarer Nachbarschaft statt. Sobol: „Es wird ein additiver Umsatz generiert. Wir suchen daher aktiv nach weiteren Standorten.“ Dabei liegt die Zielgröße bei 800 bis 1.000 m² Verkaufsfläche. Die Philosophie: Markenware im Einstiegsbereich, kein Onlinegeschäft und eine deutlich aktionistische Strategie.

Neue Küchenwelten bei Medimax

Und wie sieht es mit dem Thema „Küche“ aus? Nachdem im November vergangenen Jahres in Dallgow bei Berlin der erste Medimax-Standort eine Küchenwelt mit vollausgestatteten Küchen inklusive passendem Service öffnete, haben wir bislang von keinen weiteren „Nachahmern“ in der Verbundgruppe gehört. „Wir denken da langfristig“, erklärt Vorstand Karl Trautmann.

Das heißt konkret: Noch in diesem Jahr werden weitere Küchenwelten in Zusammenarbeit mit der MHK bei Medimax in Neuruppin (Anfang November) und Medimax in Dortmund (Ende November/Anfang Dezember) eröffnet. Zudem haben aktuell zwei EP:Händler einen Kooperationsvertrag mit der MHK unterschrieben, sowie ein ServicePartner.

„Unser Vertriebsteam ist deutschlandweit mit verschiedenen Mitgliedern, Partnerinnen und Partnern in Gesprächen, um die Zusammenarbeit mit der MHK voranzutreiben – davon zeichnen sich Stand heute mindestens sechs als sehr vielversprechend ab“, gibt Friedrich Sobol einen Ausblick. Und weiter: „Wir tragen weiter aktiv – vor allem über unsere Regionalleiterinnen und -leiter – die verschiedenen Möglichkeiten, mit der MHK zusammenzuarbeiten, an unsere Mitglieds- und Partnerbetriebe heran. Natürlich nur dort, wo eine Umsetzung auch wirtschaftlich sinnvoll und bezüglich der Kundenansprache vielversprechend ist.“

Was man nicht vergessen darf: Schon heute verkaufen rund 60 ElectronicPartner Mitgliedsbetriebe Küchen. Karl Trautmann: „Das Thema Küchen stellt für uns einerseits eine attraktive Möglichkeit der Sortimentserweiterung dar, andererseits kann so die Präsentation der Einbaugeräteausstellung noch ansprechender inszeniert werden. Wir sprechen hier also nicht von einem Teil des Marken-Erlebnisses, sondern vielmehr von einem individuellen Highlight im Einkaufserlebnis.“

Mit seinen Marken EP: (rund 300 Märkte), Medimax (über 70 Märkte), ServicePartner (600 Standorte) und comTeam (800 Standorte) sowie rund 900 „Eigenprofilierte“ zählt ElectronicPartner zu den fünf umsatzstärksten Handelsunternehmen. „Wir sind breit aufgestellt“, so Sobol, der auf rund 2.700 Mitglieds- und Partnerstandorte in Deutschland sowie für Europa (DACH +NL) auf rund 4.700 Mitglieds-und Partnerstandorte verweist.

Die „Partner werden“-Kampagne

Um gezielt neue Mitglieder sowie Partnerinnen und Partner zu gewinnen und die Bestehenden bei ihrer Nachfolgesuche zu unterstützen, ist die Verbundgruppe Anfang September mit der Kampagne „Partner werden“ an den Start gegangen. Ziel ist es, aktiv Menschen für die Verbundgruppe zu gewinnen, die ins Unternehmertum starten oder dieses ausbauen wollen – via Neugründung oder Übernahme eines bereits bestehenden Standortes.

Man ist auf der Suche nach „Machern“ und auch „Neu-Startern“ in der Branche, die in die Selbständigkeit gehen oder die Verbundgruppen-Flagge wechseln wollen. Sobol zu infoboard.de: „Wir nehmen dem Lizenznehmer alles ab, was nicht Vertrieb ist. Die Hemmschwelle, einen neuen Laden mit uns aufzumachen, wird damit deutlich abgesenkt.“

„Die ersten Interessenten haben sich gemeldet“, gibt Sobol einen Zwischenstand, wohl wissend, dass das Thema „kein Blitzlicht ist, sondern uns über Jahre hinweg begleiten wird“. Sobol: „Wir kennen alle Facetten des Einzelhandels in der Tiefe und haben dieses Wissen im Rahmen der Medimax-Privatisierung nicht abgegeben, sondern es verfeinert, justiert und bieten es jetzt als Service an.“ Apropos Medimax: „Wir haben die Talsohle durchschritten – das heißt, die herausfordernde Zeit der Privatisierung parallel zur Corona-Pandemie hinter uns gelassen. Nun haben wir viel vor! Und unsere Franchise-Partner sind in Aufbruchsstimmung.“

Jacqueline Posner, Inhaberin von EP:Fischer, ist eine der Botschafterinnen der „Partner werden“-Kampagne.
Jacqueline Posner, Inhaberin von EP:Fischer, ist eine der Botschafterinnen der „Partner werden“-Kampagne.

Ob Medimax oder EP-Marke: „Unser Support ist ganzheitlich, individuell zugeschnitten. Und unser Dienstleistungspaket in seiner Spitze ist das Umfassendste der Branche. Dafür verbürge ich mich. Und genau dort finden unsere Partner neben zahlreichen anderen Services eine weitere Kompetenz, die uns vom Wettbewerb abhebt: Als eines der ersten Handelsunternehmen haben wir SAP S/4HANA eingeführt und damit unsere IT-Landschaft auf eine ganz neue Ebene gehoben.“ Sobol mit Blick auf die Digitalisierung der Prozesse: „Ich denke, niemand in der Branche ist so weit wie wir.“

Und während Andere auf neue Sortimente wie Autos oder „Family Entertainment“ setzen, bleibt ElectronicPartner seinen Grundsätzen treu. Karl Trautmann: „Wir haben eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitgliedern und Partnern, wenn wir neue Sortimente, wie beim Thema Küche, launchen. Man muss dann seine Versprechen auch halten können, will in unserem Fall heißen: optimalen Support sicherstellen! Der Kern unserer DNA bleibt unangetastet: „Der Service macht den Unterschied!“

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