Dass die IFA des Jahrgangs 2017, die in gut zwei Monaten unter dem Berliner Funkturm beginnt, ihr Profil schärft und damit auch ein wenig wandelt, ist nicht neu. So konzentrieren sich auf dem Messegelände künftig ausschließlich die Markenanbieter (Brands only Show), während sich die Komponenten- und OEM-Anbieter das Dach der Station Berlin teilen und die Hauptstadt ganz nebenbei zum Schauplatz einer der weltgrößten Sourcing-Messen machen. Zudem wird es erstmals eine größere Bühne für Innovationen geben: Startups, Forschungslabore, Universitäten und Unternehmen finden sich vom 1. – 6. September in der Halle 26 zur IFA NEXT, eine Weiterentwicklung des bisherigen Innovationsformats IFA TecWatch, zusammen.
Mit der neu konzipierten Plattform und Marke IFA NEXT soll sich die Halle 26 in einen beispielhaften Innovation-Hub verwandeln. Zudem werden die IFA Keynotes, der IFA+Summit und die IFA Hosted Conferences in der Halle 26 platziert sein. Ziel ist es, die Innovationen noch mehr in den Fokus zu rücken, um Besuchern und Medienvertretern aus aller Welt neueste Trends und Themen an einem Ort gebündelt darzubieten.
Und trotzdem gilt, was IFA-Direktor Jens Heithecker anlässlich eines Pressegespräches der gfu am Montag vergangener Woche am Rande der Euronics Summer Convention – sicherlich auch mit Blick auf das gewaltige Medien-Ballyhoo zu Anfang eines jeden Jahres im Umfeld des CES in Las Vegas – sagte: „Die IFA ist nicht nur eineTechnologie- sondern in erster Linie auch eine Produktmesse für die nächste Saison. Das ist ein klares Erfolgsrezept.“ Zudem sei die IFA für die Industrie die effizienteste Plattform, um den Handel zu erreichen und für den Handel die effizienteste Möglichkeit, sich über die Neuheiten für die kommende Saison zu informieren.
Dass die IFA bei allen Aussteller- und Order-Rekorden – auch anno 2017 ist man praktisch nahezu ausverkauft und geht einmal mehr mit großem Optimismus in die Messe-Woche – vor allem auch ein Verwöhnprogramm für den Händler ist, machte Heithecker so deutlich wie wohl selten zuvor: „Die IFA ist weltweit die einzige CE-Messe, die den Händler in den Fokus rückt. Wir rollen dem Fachbesucher den roten Teppich aus. Der Händler soll wissen, wie wichtig er für die Messe ist.“
Der Vorteil eines Messebesuches für den Händler: Er kann sich nicht nur über aktuelle Produkttrends direkt bei den Ausstellern informieren. Heithecker: „Der Händler kann sehen, ausprobieren, fühlen, fragen.“ Der IFA-Direktor gibt den Fachbesuchern zudem den Tipp mit auf den Weg, sich beim Messebesuch einen halben Tag ohne Termine freizuschaufeln. Sich einfach nur Zeit nehmen, um zu beobachten: Wo, also bei welcher Marke und welchen Produkten, bleiben die Konsumenten stehen? Was sind die Verkaufsargumente der Promotoren bei den besonders begehrten „must haves“?
„Das kostet Zeit, bringt aber enormen Wissenszuwachs“, annimiert Heithecker die Fachbesucher zu eigener Marktforschung. Besser, schneller (und günstiger) kann der Händler gar nicht an Informationen aus erster Hand kommen, um zu wissen, was sich im Handel in den Wochen nach der IFA drehen wird, welche Produkte und Themen den Ton und den Trend angeben. Marktforschung an der Basis im besten Sinne.
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