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IFA 2019: Die eigene Intelligenz ist out!

Vorglühen! Acht Wochen vor dem Start der IFA 2019 (6. bis 11. September) ist der Messe-Countdown am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche im Berliner Congress Center mit einem „Innovations Media Briefing“ (#IFAIMB19) in die heiße Phase gestartet. Mit 24 Ausstellern präsentierten sich so viele Unternehmen wie nie zuvor am Alexanderplatz – 17 von ihnen, auch ein Rekord, handeln vornehmlich oder ausschließlich mit Home Appliance. Was sie alle eint, und was alle betonten: Im Vorfeld haben sie alle bei den Kundenbedürfnissen und –wünschen ganz genau hingeschaut. Ja, was denn auch sonst!

Videozusammenfassung IFA Innovations Media Briefing 2019 ^

Videozusammenfassung IFA Innovations Media Briefing 2019

Neuheiten-Feuerwerk ^

So viel vorweg: Der IFA-Jahrgang 2019 scheint, nimmt man die Power-Briefings im Halbstunden-Takt zum Maßstab, das vergangene Jahr mit einem Neuheiten-Mix zwischen aktivem Leben, „Appsolutismus“ und betreutem Wohnen leicht und locker zu überflügeln. Fakir präsentierte mit dem „Filter Pro“ eine Weltneuheit, die es ermöglicht, erstmals emissionsfrei staubzusaugen. Ganz neu – und vor allem durchdacht – ist bei Kärcher der SC 3 Upright Easy Fix Premium, ein Dampfreiniger mit integriertem Entkalker. Er eignet sich zur Reinigung aller Bodenarten – inklusive Teppich! Das Schöne ist: er ist nach nur 30 Sekunden betriebsbereit. Eine Weltpremiere war auch der Home Care Robot von Medisana. Der Roboter namens „temi“ war unbestritten der Medien-Star unter den Neuheiten und hat mit seiner künstlichen Intelligenz das Zeug zum „best buddy“ für alleinstehende Senioren und sorgt für Sicherheit, Gesundheitsvorsorge, Kommunikation und Entertainment.

Neuheiten, bei denen man anerkennend mit der Zunge schnalzen kann, kommen beispielsweise von Jura (neue ENA 8 mit KI und Fingerspitzengefühl) oder Beurer mit „maremed“. Der Gesundheitsspezialist hat ein Klimagerät entwickelt, das ein naturidentisches Meeresklima ins eigene Zuhause bringt. Quasi ein Sylt-to-go. Und natürlich gab es auch „me too“-Geräte, bei denen man sich schon fragen darf, was diese denn in einem Neuheiten-Feuerwerk verloren haben.

Bildgalerie Ausstellung IFA Innovations Media Briefing ^

Bildgalerie Vorträge IFA Innovations Media Briefing ^

Das Hausgerät als persönlicher Assistent ^

Zwei Dutzend Power-Briefings innerhalb von zwei Tagen bieten ausreichend Stoff, um einige der IFA-Trends 2019 herauszufiltern:

  • Die Hausgeräte verändern sich in ihrem Rollenverständnis dank KI und Sensoren weg vom bloßen Werkzeug und hin zum persönlichen Assistenten (und das gilt für die Küche vom Backofen bis zum Kaffee-Vollautomaten genauso wie für die Waschküche und das Badezimmer).
  • Bei praktisch allen namhaften Anbietern „für die Waschküche“ kommuniziert jetzt die Waschmaschine mit dem Wäschetrockner. Bedeutet: der Trockner bekommt vor seinem Start von der Waschmaschine alle relevanten Infos über die Art und Beschaffenheit der Wäsche – ein kongeniales Doppel, bei dem der Unsicherheitsfaktor Mensch, wenn er es denn will, außen vor bleibt. Und: Die einzelnen Waschzyklen werden immer kürzer. Das passt in die Zeit. Wer mag schon zweieinhalb Stunden auf seine Wäsche warten, wenn es auch in einer knappen Stunde geht. Geschwindigkeit ist, allen ökologischen Beteuerungen trotzend, „in“.
  • Bei der Bodenpflege hat der Akku Staubsauger dem klassischen Schlittensauger das Wasser endgültig abgegraben – dass Fakir mit dem „Filter Pro“ eine Weltneuheit in der Kategorie Schlittensauger zeigt, bestätigt als Ausnahme eher die Regel.
  • Der gesellschaftliche Trend, die Dinge zu mieten, anstatt diese zu besitzen, macht auch vor den Hausgeräten nicht halt. Prominente Beispiele auf der IFA-IMB boten u.a. Medisana mit dem Home Care Robot oder Philips mit seiner Sonicare-Range. Das Handstück wird gemietet, die Bürstenköpfe kommen im Abo. Das ist Sharing-Economy par excellence.
  • Vor allem aber mutiert die IFA 2019 zur größten Messe für digitale Produkte weltweit, wie IFA Executive Director Jens Heithecker zur Begrüßung erklärte: „Die IFA ist die weltweit internationalste Messe für die digitale Industrie.“ Und weiter: „Es ist typisch für die IFA, dass wir nicht nur über die neuesten Technologien sprechen. Wir zeigen vor allem, was sie den Konsumenten bringen und wie sie aus Sicht des Konsumenten genutzt werden.“ Und so kam denn auch kaum ein Unternehmen drumherum, die digitalen Features der Geräte zu preisen. Mehr noch: Ohne künstliche Intelligenz (KI) geht fast gar nichts mehr.

Für viele ist KI Neuland, für andere beinahe ein alter Hut. Jura beispielsweise hat seinen Genuss-Verstärkern schon seit geraumer Zeit beigebracht, die Präferenzen der Milchschaumschlürfer und Espresso-Liebhaber zu erkennen. Die neue ENA 8 geht noch einen Schritt weiter und erkennt die Kaffee-Vorlieben seiner Mitbewohner an einem Fingertipp. Ein Algorithmus erkennt die persönlichen Genusspräferenzen und passt den Startbildschirm mit der Heißgetränkeauswahl automatisch an. Ähnlich funktioniert die Hochleistungssensorik der Backöfen von Bosch, bei denen die KI verlässlich vorhersagt, wann der Kuchen nach individuellem Rezept fertig ist.

Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, betonte in einem Videogruß die Unterstützung der Bundesregierung für die IFA.
Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, betonte in einem Videogruß die Unterstützung der Bundesregierung für die IFA.

Vom Kanzleramt unter den Funkturm ^

Wo die Zukunft einzieht und gehandelt wird, ist die Bundesregierung nicht mehr weit und setzt ein starkes Zeichen: Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, betonte in einem Videogruß die Unterstützung der Bundesregierung für die IFA: „Auf der IFA werden Trends vorgestellt, da zeigt sich, wer die Nase vorn hat.“ Und das gab es wirklich noch nie zuvor: Bär zieht während der gesamten Laufzeit der IFA mit ihrem Büro vom Kanzleramt auf das Messegelände. Die Staatsministerin freut sich auf die Chance, mit internationalen Gästen ins Gespräch zu kommen.

Da wird sie an Samsung nicht vorbeikommen: Mit „Smart Things“ denken die Südkoreaner das Smart Home gänzlich neu. Im Mittelpunkt steht – natürlich! – der Nutzer: Das gesamte System richtet sich nach seinen Bedürfnissen. Dr. Thorsten Böker, Director Product Management bei Samsung Electronics: „Wir wollen ein offenes Partnernetzwerk. Fast 5.000 Gerätemodelle von über 80 Partnerfirmen lassen sich in unser modulares Konzept einbinden. Vieles lässt sich auch über Bixby mit Sprachbefehlen steuern.“ Ob das Einschalten der Waschmaschine von unterwegs oder der Blick aus dem Supermarkt in den Kühlschrank per Smartphone: Der Smart Things Hub von Samsung bildet die zentrale Schnittstelle, steuert die Kommunikation der verschiedenen Produkte untereinander und agiert wie das intelligente Gehirn des eigenen Smart Home. Wie das geht, zeigen in den kommenden Wochen bis zur IFA Promotoren im Handel mit einer kleinen Klappbox. Wähle ich via App auf dem Smartphone ein bestimmtes Hausgerät aus der KLappbox an, bekomme ich weitere, detaillierte Informationen zum jeweiligen digitalen Mehrwert von Smart Things aufgezeigt.

Die kleine Klappbox von Samsung zur Erklärung von Smart Home.
Die kleine Klappbox von Samsung zur Erklärung von Smart Home.

Überhaupt scheint das Thema Sprachsteuerung das nächste große Ding zu werden. Irgendwie noch praktischer und, wenn die Technik denn erst einmal ausgereift ist, noch smarter als das Smartphone in seiner Rolle als universelle Fernbedienung fürs Leben.

Echte Innovationen … ^

Echte Innovationen gab es bei Fakir und Medisana, Beurer und Jura, Haier (genauer, der Marke Hoover, die mit dem H-Keepheat 700 den ersten Backofen, der fertiggekochte Lebensmittel vakuumiert und bei 63 Grad konserviert, vorstellte) oder den Start-ups von Miji (mobile Induktion für Anspruchsvolle) und Safera (Smart Cooking Sensor) zuhauf. Allemal erneut ein Hochamt für die Hausgeräte!

Fragt sich nur, wie – und vor allem wo – der Fachhandel all‘ diese Innovationen, demnächst am POS inszeniert. Zwischen einem E-Roller und einem Home Care Robot liegen Generationen und auch Welten. Und wohin mit all‘ den Activity-Trackern, Klimageräten und „indoor gardening“-Produkten? Viele Geräte sind am POS erklärungsbedürftig, während die Grenzen zwischen den Sortimenten zunehmend verwischen. Entscheidend aber ist: Neue Geräte-Kategorien schaffen auch neue Frequenzbringer und Umsatz-Potenzial.

… und natürlich auch „me too“ ^

Weder komplett neu, noch wirklich innovativ scheint indes das „indoor gardening system“ namens „Smart Grow“ von Bosch zu sein, das jetzt zwar auch Samen keimen lässt, aber so, oder zumindest doch so ähnlich, auch schon 2018 im Regal stand und den „Ambient Kräutertopf“ der WMF wohl als Inspirationsquelle kaum leugnen kann. Und dass sich bei einer Waschmaschine Kleidungsstücke während des Waschvorgangs hinzufügen lassen, ist seit den Tagen der „Sockenklappe“ von Samsung nicht wirklich neu. Bei Miele heißt diese Funktion jetzt „AddLoad“.

Apropos Miele: Dem Mega-Trend zum Akku Staubsauger können sich auch die Ostwestfalen nicht länger entziehen: der „Triflex“ wird in den ersten Septembertagen in Berlin Premiere feiern. Bernhard Hörsch, Leiter Vertrieb: „Ein Meilenstein!“ Nebenbei bemerkt: Was für andere ein Top-Thema, verkündet die Gütersloher Premium-Marke beinahe „en passant“: den größten Relaunch bei der Wäschepflege, mit einer komplett neuen Einbauserie (Generation 7000) zudem die größte Produkteinführung in der Küche – und nicht zuletzt die größte POS-Einführung ever, um ein Premium-Umfeld für die Hausgeräte zu schaffen. Lauter Premieren, lauter Innovationen, lauter Superlative. It’s showtime unter dem Funkturm – und die Vorfreude ist in diesem Jahr besonders groß.

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