Vergessen sind alle Querelen im Vorfeld, denn der „Zirkus“ ist zurück in der Hauptstadt: Die IFA, die weltweit führende Messe für Consumer Electronics und Home Appliances, hat auch in diesem Jahr wieder nahezu alle großen Marken nach Berlin gelockt – das Messegelände unter dem Funkturm ist voll belegt. Vom 1. bis zum 5. September werden sich exakt 2.059 Aussteller präsentieren.
Traditionell beginnt das IFA-Vorglühen am Mittwoch vor dem eigentlichen Messestart am heutigen Freitag mit den Pressekonferenzen von Siemens, Miele und Bosch. Dort werden die ersten Themen und Leitplanken gesetzt, die in den kommenden fünf Tagen in den Hallen unter dem Funkturm für Gesprächsstoff sorgen werden. Wenig überraschend: Es ging fast ausschließlich um Nachhaltigkeit (Dr. Markus Miele: „Klimaschutz ist die größte Herausforderung unserer Zeit!“) und Künstliche Intelligenz, wobei, dies sei kritisch angemerkt, nicht hinter jedem Algorithmus per se Künstliche Intelligenz stecken muss.
Ein wenig schade: Dort, wo es in früheren Jahren brodelte und brutzelte, eben das IFA-Feuer entfacht wurde, versteift man sich an den Presse-Vorlauftagen zunehmend in einen „Frontalunterricht“ mit schierer Faktenfülle. Und der rote Faden? Es brennt nichts mehr an, es kocht nichts mehr über, es verdirbt nichts mehr im Kühlschrank. Künstliche Intelligenz, wohin das Auge blickt. Zu sehen sind Optimierungen bestehender Serien, aber wenig echte „Weltneuheiten“, wovon man seinen Lieben zuhause erzählen könnte.
„Noch mehr Komfort“ und „neueste Technologien“ sollten auf einer Messe ja selbstverständlich sein. Klar, Superlative zuhauf („Die leiseste Schrägesse Europas im Umluftbetrieb“), aber wo bleibt der Faktor Mensch in der Küche mit seinen fünf Sinnen, die das Kochen erst zum Genuss machen? Wir wünschen uns für die kommenden Tage ein wenig mehr an Emotionen, mehr Thunder & Lightning, Pomp & Circumstances eben.
Die BSH präsentiert zur 99. IFA die Erlebniswelten seiner Marken Bosch und Siemens in der kompletten Halle 1.1. Der Fokus der beiden Ausstellungen liegt in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit und Komfort – ermöglicht durch energieeffiziente und vernetzte Hausgeräte: Bosch zeigt unter anderem die Großgerätereihe Green Collection, Siemens stellt die intelligente Küche vor.
Bosch setzt konsequent auf mehr Nachhaltigkeit und präsentiert seine Bosch Green Collection, die eine hohe Energieeffizienz und nachhaltigeren Materialeinsatz bei gleichbleibender Qualität bietet. Die Green Collection umfasst zwei Kühl-Gefrier-Kombinationen, die nicht nur einen geringen Energieverbrauch mit Energieeffizienzklasse B haben, sondern auch mit umweltfreundlicheren Materialien hergestellt werden.
Das Ergebnis: 33% weniger CO2 beim Produktionsmaterial im Vergleich zu einem Modell mit konventionellem Produktionsmaterial. Die Green Collection Geschirrspüler haben mit den Energieeffizienzklassen A und B ebenfalls einen geringen Energieverbrauch, und werden darüber hinaus anteilig mit CO2-reduziertem Edelstahl produziert.
Darüber hinaus erweitert Bosch sein Sortiment in den Energieeffizienzklassen A und B, sodass Geschirrspüler der Energieeffizienzklasse A und B über die Hälfte des deutschen Sortiments der 60 cm breiten Geschirrspüler ausmachen. Zudem präsentiert die Marke in diesem Jahr innovative Features seiner Küchenmaschine mit Home Connect und praktische All-in-one-Lösungen in der Bodenpflege. Marketingleiterin Undine Lory: „Wir steigern noch einmal unsere Innovationskraft!“
Siemens zeigt derweil smarte Technologie, Vernetzung und visionäres Design in den „Gardens of Intelligence”. Das Herzstück am Stand in Halle 1 bildet dabei intelligente Küche: eine Umgebung, die ihren Nutzern zu mehr Lebensqualität im Alltag verhelfen soll.
Bereits im vergangenen Jahr hat Siemens mit dem iQ700 Backofen mit Bräunungssensor die ersten KI-Anwendungen für die Küche vorgestellt. Mit der neuen Gerichterkennung, die rund 40 unterschiedliche Speisen identifiziert, geht Siemens nun den nächsten Schritt. Backen wird damit einfacher denn je. Und auch das Kochen hat Siemens neu gedacht – mit einem neuen temperaturgesteuerten Kochfeld. Statt die Leistung über Stufen nur ungefähr zu regeln, können Nutzer jetzt erstmals – wie beim Backofen – eine genaue Gradzahl wählen.
Und: Eine kleine Revolution für den Küchenfachhandel bringen die neuen Einbaukühlgeräte, mit denen Siemens eine 194 cm hohe und 75 cm breite Nische-Premiere feiert und XXL nun auch hinter die Möbelfront bringt.
Verbindendes Element der Bosch- und Siemens-Messeausstellungen ist Home Connect: das digitale Ökosystem der BSH, das markenübergreifend ein smartes Zusammenspiel von Hausgeräten ermöglicht. Home Connect ist ebenfalls in der Halle 1.1 vertreten und gibt spannende Einblicke unter dem Motto „Shaping the future home”.
Die Ecoprognose zeigt beispielsweise, wie viel Wasser und Energie die Geschirrspüler-Programme verbrauchen. Diese Funktion von Home Connect unterstützt Konsumenten schon vor Programmstart dabei, einen besseren Überblick über den Verbrauch ihrer Hausgeräte zu bekommen, sodass die Programmwahl gegebenenfalls noch angepasst werden kann. Neu vorgestellt wird zudem die Verbrauchsstatistik für Geschirrspüler.
Neben Produkten und Features zahlt auch eine Ankündigung der BSH auf Nachhaltigkeit und Komfort ein: Die BSH verlängert die Ersatzteilverfügbarkeit für alle Großgeräte von zehn auf in der Regel 15 Jahre sowie für Kleingeräte von sieben auf in der Regel zehn Jahre.
„Begeisterte Konsumenten sind unser Innovationsmotor. Bei der BSH sind sowohl unsere Produkte und Lösungen als auch unsere Services konsequent auf Nachhaltigkeit und Komfort ausgerichtet”, sagt Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa der BSH.
Eine echte Innovation, zumindest für den deutschen Markt, zeigte Miele. Das Lieblingskleid ist nach nur wenigen Stunden zerknittert, der Pulli riecht nach dem wirklich schönen Abend im Restaurant, der kurze Spaziergang endete in einer Regendusche? Jeder kennt diese Momente, bei denen die Textilien zwar nicht verschmutzen – aber eben auch nicht mehr frisch genug sind, um wieder im Schrank zu landen. Dieses Dilemma löst nun der neue Aerium Wäschepflegeschrank von Miele, der auf der IFA seine Messepremiere feiert und im 2. Quartal 2024 in den Markt startet.
In einigen Ländern Asiens längst erfolgreich, in Europa allerdings noch nahezu unbekannt – das sind die Wäschepflegeschränke zum Auffrischen von Kleidung zumindest derzeit. In diesem Feld ergänzt Miele sein Programm mit einer besonders vielseitigen und innovativen Lösung. Steht man vor dem Gerät, so fällt zunächst das edle Design des etwa zwei Meter hohen und mehr als einen halben Meter breiten Aerium Wäschepflegeschranks ins Auge.
Erst wenn sich nach zweimaligem leichten Klopfen die Tür automatisch öffnet, was die Kundinnen und Kunden von der Knock2open-Funktion ihres Miele-Geschirrspülers kennen, offenbart sich der wahre Zweck des Geräts: Im neuen Miele Aerium lassen sich verschiedenste Arten von Textilien schonend auffrischen oder trocknen – zusätzlich sogar auch Schuhe, Helme oder der Lieblingsteddy der Kleinen.
Die Luft wird im gesamten Innenraum verteilt und durch einen HEPA-Filter gereinigt. So können Textilien aufbereitet und dabei anhaftende Partikel, wie zum Beispiel Pollen, Sporen, Staub oder andere Allergene, entfernt werden – und das auf drei Ebenen gleichzeitig:
Mit dem Duoflex HX1 setzt Miele bei den Akku-Staubsaugern neue Maßstäbe in puncto Design und Ausstattung. Als Gerät im preislichen Einstiegsbereich überzeugt es nicht nur durch sein ästhetisch ansprechendes Farbkonzept, sondern auch durch innovative Features, die das Staubsaugen zum Vergnügen machen sollen.
Ein herausragendes und zugleich besonders praktisches Detail ist das Verriegelungssystem SpeedLock mit der darauf abgestimmten Wandhalterung. Man kann mit nur einem Handgriff vom Komplett- zum praktischen Handgerät wechseln: Ein Herunterziehen des Schieberings genügt, um die PowerUnit, bestehend aus Motor, Akku und Staubbox, und die Bodendüse in wenigen Sekunden vom Saugrohr zu entriegeln. So sind Krümel auf dem Frühstückstisch oder dem Sofa schnell weggesaugt.
Noch einfacher geht es mit der SpeedLock-Wandhalterung (modellabhängig): Wird die PowerUnit aus der Wandhalterung nach oben gezogen, ist sie sofort einsatzbereit, während das Saugrohr in der Halterung bleibt. Für das Saugen mit Saugrohr wird das Gerät mit einem Handgriff nach vorne aus der Wandhalterung gezogen. Somit ist kein umständlicher Umbau des Gerätes nötig.
Innovation steht beim IFA-Jahrgang 2023 mehr denn je im Mittelpunkt: der Innovation Hub IFA NEXT hat rund 350 Start-ups zu Gast – fast drei Mal so viele wie im vergangenen Jahr – und auf der Premiere des zweitägigen IFA Leaders Summit diskutieren führende Technologieexperten aus aller Welt die Trends der Branche – von der Nachhaltigkeit bis zur Künstlichen Intelligenz (KI) und den neuesten Robotern. Auch bei der Zusammenarbeit der IFA mit der #berlintechweek stehen Start-ups im Mittelpunkt: mit einem VIP-only Event und Veranstaltungen zu Themen wie KI und Gaming.
Die äußeren Umstände könnten für die IFA im Jahr vor ihrem 100.sten Geburtstag widriger kaum sein: Aktuell schlägt sich die Unsicherheit der Konsumenten durch Inflation, Krieg und Energiekosten auf den Markt nieder. So verzeichnete der Markt für Home Electronics-Produkte im 1. Halbjahr 2023 in Deutschland ein Umsatzvolumen von rund 21,3 Mrd. EUR. Dies entspricht einem Rückgang um 6,4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei sich die Produktsegmente unterschiedlich entwickelt haben.
Aufgrund der pandemie-bedingt sehr erfolgreichen Jahre 2020 und 2021, in denen die Konsumenten den Fokus auf die technische Ausstattung des eigenen Zuhauses gelegt haben, kommt diese Marktentwicklung nicht ganz überraschend. Und verglichen mit dem Vorpandemiejahr 2019 ist das Halbjahresergebnis 2023 sogar um 11% höher.
„Die IFA wird auch in diesem Jahr die bedeutendsten Trends der Produkte und Lösungen im Bereich Consumer Electronics und Home Appliances sowie angrenzender Branchen aufzeigen und den internationalen Märkten positive Impulse geben. Durch attraktive Updates und einer Reihe neuer Formate in aktuellen Themenbereichen wird die IFA an Bedeutung gewinnen. Nirgendwo sonst gibt es die Möglichkeit, Markenwelten und Innovationen so eindrucksvoll zu erleben“, freut sich Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der IFA-Veranstalterin gfu.
Die IFA 2023 belegt mit 130.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche brutto 26 Hallen auf dem Berliner Messegelände und ist damit sowohl hinsichtlich der gebuchten Fläche als auch in der Zahl der Aussteller größer als die IFA 2022. Zudem bietet sie Besuchern dieses Jahr auch eine Reihe neuer „Experiences“: Beispielsweise das IFA Sustainability Village, in dem grüne Innovationen und neue Nachhaltigkeitslösungen erlebt werden können. Führende Technologieexperten diskutieren im Sustainability Village topaktuelle Umweltthemen, die für die Branche und die gesamte Gesellschaft relevant sind.
Im House of Smart Living können Besucher:innen sehen, welche Technologien schon heute ihren Haushalt viel nachhaltiger machen können. Neue KI-gesteuerte Roboter können im House of Robots bestaunt werden: Manche der Maschinen werden Menschen helfen, ein bequemeres Leben zu führen, während andere die Grenzen zwischen der virtuellen und der realen Welt verwischen.
Ein Erlebnis für Sport-Fans verspricht der Besuch von Union Berlin auf der IFA 2023 zu werden: Am Montag, 4. September, werden das Trainer-Team und die Mannschaft des Berliner Kult-Clubs im IFA Outdoors-Bereich zum Torwand-Schießen antreten. Dabei kann sich das Publikum mit den Champions League-Spielern des FC Union messen, fotografieren lassen und auch ein Team T-Shirt gewinnen.
„Die IFA ist immer am Puls der Zeit und Anfang September der Treffpunkt der internationalen Tech-Welt. Dieses Jahr etablieren wir zudem einige neue Elemente, die die Besucher die Zukunft der Technologie noch intensiver erleben lassen. So ergänzen wir die große Historie der IFA in diesem Jahr um ein neues Kapitel“, sagt Oliver Merlin, Geschäftsführer der IFA Management.
Flagge zeigen Unternehmen auf der IFA aus der Hausgerätebranche wie AEG/Electrolux, Beko/Grundig, die BSH Hausgeräte mit Bosch und Siemens, Fitbit, Haier, Hisense/Gorenje, Jura, Kärcher, LG, Liebherr, Miele, Panasonic, Samsung, Sharp oder Vestel sowie führende Fachhandels- und Einkaufskooperationen wie die Bielefelder EK Retail, ElectronicPartner, Euronics, expert oder Telering. Zudem feiern prominente Namen wie Space X und Tesla ihre IFA-Premiere. Und auch große internationale Player wie Amazon, Meta, Paramount und Spotify steuern im Rahmen des IFA Leaders Summit exklusive Insights bei.
Die besondere Bedeutung der IFA für die Technologiebranche liegt in ihrem Timing, da sie unmittelbar vor der umsatzstärksten Saison des Jahres stattfindet – vor Thanksgiving, Singles Day, Black Friday, Cyber Monday, Weihnachten und dem chinesischen Neujahr. Darum ist der internationale Handel eine der wichtigsten Zielgruppen der IFA.
Die IFA zeigt aber nicht nur die neuesten Geräte und Technologien, die jetzt auf den Markt kommen werden, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft: So werden im Rahmen des erstmalig stattfindenden IFA Leaders Summit auch Trends diskutiert, die die Zukunft prägen werden – von KI bis zu Metaverse.
Und auch OEMs und ODMs aus aller Welt kommen zur IFA 2023 in voller Stärke: IFA Global Markets bietet für die Fachbesucher der Sourcing Show vom 3. bis 5. September Expertenvorträge, in denen die wichtigsten Trends in den Zulieferermärkten, im Einkauf und den Industriestandards erläutert werden.
Infos und Tickets für Kurzentschlossene gibt es hier.
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