Die fette Geliebte
Kennt jeder, hat jeder, liebt jeder: Es gibt, ob für Burger oder Kartoffelsalat, wohl kaum einen Haushalt, der ohne „Mayo“ auskommt. Meistens kommt sie im Glas oder aus der Tube aus dem Supermarkt und besteht neben den vier Grundzutaten Öl, Ei, Senf und Zitronensaft auch aus Branntweinessig, Zucker, modifizierter Stärke, Verdickungsmittel Guarkernmehl, Aromen und Farbstoff. Kein Wunder, dass Mayonnaise als vorgestrig mit dem kulinarischen Muff der 1970er Jahre verschrien ist.
Unbestritten, Mayonnaise ist ein absolutes Schwergewicht. Fettiger geht es nicht. Fast ein wenig vulgär in ihrer Zähflüssigkeit. Dazu frei von Vitaminen und Ballaststoffen, bis zum Deckel mit Öl und etwas Eigelb gefüllt. 70 Prozent Fettanteil sind das Minimum. Ein Mindestfettanteil als Hauptmerkmal – aus der Zeit gefallen und dennoch unverzichtbar.
Indes: Selbstgemacht und in Maßen genossen ist die Mayonnaise eine feine Begleiterin für Gemüsesticks, ein beliebtes Dressing für Salate und natürlich der klassische Dipp für Pommes. Verfeinert mit Kräutern schmeckt sie als Remoulade perfekt zu Roastbeef & Co, in ihrer Variante mit Knoblauch ist sie als Aioli ein Klassiker zu Fisch.
Zwischen Mayonnaise aus der Tube und der selbstgemachten Variante – unsere ist in weniger als einer Minute fertig, versprochen! – liegen Welten. Mit unserem Mayonnaise-Rezept gelingt die Herstellung im Handumdrehen. Assistenten neben den Grundzutaten ist ein Stabmixer und ein schmaler Rührbecher. Das schöne ist: Mit minimalem Aufwand lassen sich eine Reihe attraktiver „Mayo“-Varianten kreieren.
Grundrezept Mayonnaise
Zutaten
- Ein ganzes Ei
- 1 EL Essig/Zitronensaft
- 1 Teelöffel Senf (würzig)
- Salz nach belieben
- Ein Spritzer Agavensaft
- 145 ml neutrales Öl (Raps-, Sonnenblumenöl)
Zubereitung
- Ei, Essig/Zitronensaft, Senf ein tiefes Gefäß geben
- Salz und Agavensaft zugeben
- Dann das Öl zugeben
- WICHTIG: den Pürierstab ganz auf den Boden stellen und anschalten. Dann langsam nach oben ziehen, bis die feste Konsistenz der Mayonnaise erreicht ist – fertig!
Tipp
Die Mayonnaise einfach mit verschiedenen Gewürzen etc. aufpimpen und schon hat man je nach Gericht die richtige Mayonnaise (Curry, Curcuma, Tomatenmark, Koriander, Chili, etc.). Auf das variieren des Essigs ergibt weitere Geschmacksrichtungen! Probieren Sie doch mal Himbeeressig aus und das ganze dann zu einer gegrillten Entenbrust …
Bitte beachten: Da in der Mayonnaise ein rohes Ei ist, die Mayonnaise sofort nach Herstellung in den Kühlschrank stellen. Spätestens in zwei Tagen aufbrauchen.
Tipp: Aus der Mayonnaise lässt sich ganz einfach ein Fleischsalat oder Eiersalat für das Frühstück zubereiten. Fleischsalat: Feine Lyonerstreifen mit klein geschnittenen Essiggurken mischen, die Mayonnaise unterheben – fertig ist der Fleischsalat. Eiersalat: 3 – 4 gekochte Eier mit dem Eierschneider klein schneiden, Mayonnaise und klein geschnittener Schnittlauf hinzugeben – umrühren, fertig!
Grundrezept Salatsauce
Zutaten
- 12 EL Öl (Oliven-, Sonnenblumen-, Rapsöl und andere)
- 3 EL Essig (dunkel, hell, der Essig ist hier der Geschmacksträger, Zitronensaft)
- 4 EL Wasser (auch Orangensaft, Gurkenwasser von Essiggurken (bei Wurstsalat) etc.)
- 1 guter TL würzigen Senf
- Salz, Pfeffer, Agavensaft nach belieben
Zubereitung
- Alle Zutaten in einen Pürierbecher geben und mit dem Pürierstab mixen. Das Wasser emulgiert mit dem Öl zu einer festen Salatsauce.
- Salatsauce über den Salat geben und kräftig mischen
Tipp: Immer etwas mehr Salatsauce zubereiten – man kann diese über 4-5 Tage ohne Probleme aufheben