Was um Himmels willen treibt Sie aus dem pulsiereden Köln zu einer Kaffeemesse für Freaks in die Einsamkeit der Lüneburger Heide?

Die Wofuha ist für mich ein Muss, weil es hier zwar trotz Networking und notwendigem Business eine sehr entspannte, ja familiäre Atmosphere gibt. Es macht einfach Spass, und es ist eine schöne Abwechslung zur Grossstadt und den übrigen Kaffeeveranstaltungen, die ja alle einer gewissen Hektik unterliegen. Ich fahre immer mit der ganzen Familie hierhin und verbinde so auch mal Job und Freizeit miteinander.

Über Kaffee hat sich jahrelang kaum jemand Gedanken gemacht. Heute ist Kaffee Kult und sprichwörtlich in aller Munde. Was hat sich  verändert?

Kaffee ist hip. Zudem hat sich das Interresse am Thema Kaffee allgemein erhöht. Damit ändert sich langsam aber stetig auch das Verhalten der Konsumenten. Man möchte immer mehr über das Produkt wissen. Woher stammt der Kaffee, wurde bei der Zubereitung Wert auf Sorgfalt gelegt? Vor allem ist man bereit für Qualität und eine fairere Bezahlung aller an der Produktion Beteiligten etwas mehr für die Tasse Kaffee zu zahlen.

Wie begleitet Sie Kaffee durch den Tag?

Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. So begleitet mich das Thema Kaffee privat und beruflich durch den ganzen Tag. Aber auch bei mir muss es morgens vor allem schnell gehen – trotzdem soll der Kaffee lecker schmecken. Für michn ist da die Aeropress eine gute Lösung. Bestimmte Kaffeevorlieben habe ich nicht, die wechseln regelmäßig.

Welche Kaffee-Trends sind bei Ihren Gästen gefragt?

Trends kommen und gehen. Der, der am längsten hält, ist der Trend zu handwerklich hergestellten und frisch aufgebrühten Filterkaffees aus der Spezialitäten-Ecke. Meist sind das hell geröstete, fruchtbetonte Kaffees.

Woran erkenne ich “guten Kaffee”, worauf sollte ich beim Einkauf achten?

Der erste Schritt sollte immer der Weg zu fachkundigen Kleinröstern sein, so wie wir sie mittlerweile wieder in fast jeder größeren Stadt finden sind. Wenn das Personal dort aber keine Ahnung hat, sollte man wieder gehen.

Hand auf’s Herz: Vollautomat oder Siebträger, Kapsel oder Filter?

Siebträger oder Filter sind für mich bei der Kaffeezubereitung weit vorne. Kapsel ist immer die falsche Wahl: die Qualität unten, die Preise oben – dazu auch noch viel viel Müll.

Gibt es den perfekten Espresso?

Aus professioneller Sicht ist es eine immer wieder neu startende Suche. Hier geht es vor allem um Technik und um Rezepturen. IAm Ende ist es aber immer der Genussmoment und der persönliche Geschmack, die den Ausschlag geben.

(Die Fragen stellte Matthias M. Machan.)

Matthias M. Machan

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