Wer am Mittwoch vergangener Woche die Meldung aus Köln vernommen hat, muss im Nachhinein noch einmal mit Anerkennung feststellen, welch‘ tollen Job die IFA-Macher im Jubiläumsjahrgang 2024 trotz aller düsteren Szenarien im Vorfeld gemacht haben. Denn: Die Koelnmesse hat gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und dem Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) beschlossen, die Januar-Ausgabe der imm cologne 2025 auszusetzen. Zur Erinnerung: Mit der Messe „LivingKitchen“ bot die imm zur Premiere 2011 (und dann noch einmal in 2013) ein erfolgreiches wie reizvolles Messe-Doppel an.
Damit reagiert die Koelnmesse auf die aktuell problematischen Rahmenbedingungen der Möbelbranche insbesondere in Deutschland. Diese Entscheidung soll allen Beteiligten die Möglichkeit geben, sich im Dialog mit der Koelnmesse ein neues Messeformat zu erarbeiten, das sich als tragfähig für die Zukunft erweist. Hauptgrund für die Absage ist das schwierige wirtschaftliche Fahrwasser für deutsche Möbelhersteller, die mangelnde Nachfrage nach Möbeln im Inland und damit die verständliche, budgetäre Zurückhaltung der Branche.
Laut aktueller Branchenzahlen des VDM verzeichnete der gesamte Markt in 2023 sowie im 1. Halbjahr 2024 einen signifikanten Umsatzrückgang. Bei den Möbeln insgesamt betrug er 9,7%, bei den Polstermöbeln sogar 11,2%. Auch die Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe ist rückläufig.
Fehlende Kontinuität
Den Blick nach vorne der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse: „Die imm cologne zu diesem Zeitpunkt auszusetzen, ist die folgerichtige Entscheidung unter Berücksichtigung der allgemeinen Branchensituation“, so Gerald Böse. „Die imm cologne hat in den Corona-Jahren durch ihren Januar-Termin drei Mal in Folge nicht stattfinden können. Diese fehlende Kontinuität, verbunden mit dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld, macht es für uns als Veranstalter unmöglich, ein attraktives Ausstellerangebot für den Handel im Januar 2025 in Köln zu gewährleisten. Unser Anspruch bleibt es, der Möbelbranche eine internationale Bühne in Deutschland anzubieten. Jetzt gilt es, unser Flaggschiff zusammen mit der Möbelindustrie wieder auf Kurs zu bringen!“