Über ein sehr ungewöhnliches, doch spannendes und interessantes Projekt berichtete jüngst Birgit Eckes in der Bergischen Landeszeitung: „Es gibt Menschen, die machen sich beim Staubsaugen Musik an. Dass sie dabei Johann Sebastian Bach hören, ist ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher allerdings ist die Verbindung, die das lautstarke Haushaltsgerät mit dem wohltemperierten Klavier oder der Partita Nummer sechs in einer Tanzperformance eingeht.“
Das klingt jetzt sehr nach Alternative zu AEG´s Aktion, nach der man mit Musik zum Staubsaugen meditieren und runterkommen kann. Nur kulturlastiger. Mehr Bewegung und so.
„Die Kunst des Staubsaugens zur Musik von J.S. Bach“ heißt denn auch das Stück, das die Kölner Choreographin Britta Lieberknecht in ihrem Studio in Bergisch Gladbach nun mit fünf jungen Tänzern seit drei Monaten probt. Die Choreographin und Tänzerin, die mehrfach mit dem Kölner Theaterpreis ausgezeichnet wurde, zählt seit Jahrzehnten zur Avantgarde des Tanztheaters. Die Künstlerin hat gerade eine neue Company gegründet und die ist dabei, Kontakte zu knüpfen. Im Probenraum zeigen die Tänzer laut Eckes, was sich Britta Lieberknecht unter einem „Zwiegespräch mit der Musik“ vorstellt. Spontan, verspielt und improvisiert wirken diese Variationen mit Wagen, Schlauch, Gebläse und Düse. Lieberknecht: „Ich möchte, dass die Bewegung für sich spricht.“
Das Stück hat am 24. Oktober um 20 Uhr in der Alten Feuerwache Köln Premiere, Vorstellungen sind am letzten Oktoberwochenende. Sollten Sie in Köln sein, ist ein Besuch bestimmt lohnenswert – aber vielleicht möchten Sie es erst mal auf Trockenschwimmerart – mit AEG – versuchen?