Die Krisensituation dämpft die Konsumfreude – auch in puncto Nachhaltigkeit. Der GfK Nachhaltigkeitsindex sinkt im Januar um 6,7 Punkte verglichen mit dem Jahresdurchschnitt von 2022.
Globale Krisen und gesellschaftspolitische Herausforderungen sorgen weiterhin für Konsumzurückhaltung in der deutschen Bevölkerung. Besonders im Bereich Fast Moving Consumer Goods (FMCG) verzeichnet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Rückgang um 7,1 Punkte auf 92,9 Punkte. Der Index für nachhaltige größere Anschaffungen verliert etwas moderater und liegt bei 93,8 Punkten (Rückgang um 6,2 Punkte gegenüber 2022).
Angesichts steigender Preise nimmt bei den Konsumenten die Bereitschaft ab, für nachhaltige größere Anschaffungen wie Möbel oder Elektrogeräte tiefer in die Tasche zu greifen. Im Januar 2023 sind nur noch 71% derjenigen, die größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten planen bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben. Im Oktober 2022 waren es noch 75%.
Steigende Energiepreise führen dazu, dass Nachhaltigkeit vor allem bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspülern sowie Kühl- und Gefriergeräten eine wichtige Rolle spielt. „Die Bereitschaft, in nachhaltige Produkte zu investieren, ist nicht nur ein Lippenbekenntnis“, sagt Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei GfK. „In unseren GfK Handelspaneldaten sehen wir, dass der Mengenanteil von Hausgeräten mit Energieeffizienzklasse A im Gesamtjahr 2022 von 6 auf 13% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Die Bandbreite der Produkte reicht dabei von Einstiegsmodellen bis hin zu Premiumgeräten – nachhaltiger Konsum ist also für viele Einkommensgruppen möglich.“
Während der GfK Nachhaltigkeitsindex in Deutschland einen Rückgang verzeichnet, lassen sich in Frankreich und Italien nur geringe Veränderungen im Vergleich zum Herbst 2022 beobachten.