Marktforschung

Konsumklima: Leichte Erholung zum Jahresende, verhaltene Aussichten für 2025

Die Verbraucherstimmung hat sich zum Jahresende 2024 leicht erholt. Sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung legten im Dezember zu. Zeitgleich sinkt die Sparneigung. Damit steigt das Konsumklima in der Prognose für den Start ins neue Jahr 2025 wieder etwas. Für Januar 2025 wird im Vergleich zum Vormonat (revidiert -23,1 Punkte) ein Anstieg von 1,8 Zählern auf -21,3 Punkte prognostiziert. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), Gründer der GfK, herausgegeben.


„Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist nach wie vor nicht in Sicht“, Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.
„Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist nach wie vor nicht in Sicht“, Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Neben einer positiven Entwicklung der Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung trägt zur leichten Erholung des Konsumklimas auch eine rückläufige Sparneigung bei. Diese geht im Vergleich zum Vormonat um sechs Punkte zurück und liegt aktuell bei 5,9 Punkten.

„Nach dem Einbruch im Vormonat verbessert sich die Konsumstimmung zwar leicht, kann aber die zuvor erlittenen Rückgänge nur teilweise kompensieren. Mit -21,3 Zählern weist das Konsumklima nach wie vor ein sehr niedriges Niveau auf. Rückblickend sehen wir seit Jahresmitte 2024 bestenfalls eine stagnierende Entwicklung,“ erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Bürkl weiter: „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist nach wie vor nicht in Sicht, dazu ist die Verunsicherung der Konsumenten derzeit noch zu groß. Hauptursache sind die hohen Lebensmittel- und Energiepreise. Zudem werden in vielen Bereichen die Sorgen um die Sicherheit des Arbeitsplatzes größer.“

Die Tabelle zeigt die Werte der einzelnen Indikatoren im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr.
Die Tabelle zeigt die Werte der einzelnen Indikatoren im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr.

Konjunkturerwartungen stabilisieren sich auf niedrigem Niveau

Nach vier Rückgängen in Folge stabilisieren sich die Konjunkturerwartungen der Verbraucher zum Jahresende. Der Indikator gewinnt 3,9 Zähler und kompensiert damit die Verluste aus dem Vormonat. Aktuell weist er 0,3 Punkte auf. Er liegt damit in etwa auf Vorjahresniveau.

Zwar ist der Abwärtstrend der Konjunkturstimmung zunächst gestoppt worden, eine nachhaltige konjunkturelle Erholung ist aus Sicht der Konsumenten allerdings noch nicht abzusehen. Auch die Wirtschaftsexperten teilen diese Einschätzung: Die Wachstumsaussichten für 2025 wurden in den jüngsten Prognosen spürbar zurückgenommen. Die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten für das kommende Jahr allenfalls ein minimales Wachstum.

Nach dem starken Einbruch im Vormonat erholen sich die Einkommenserwartungen im Dezember wieder etwas. Mit einem Plus von 4,9 Zählern werden die starken Verluste von über 17 Punkten im November jedoch nur zu einem kleinen Teil kompensiert. Aktuell weist der Einkommensindikator 1,4 Punkte auf.

Trotz des Anstiegs ist das Niveau der Einkommensstimmung noch deutlich niedriger als im Sommer dieses Jahres. Nach unten revidierte Wachstumsprognosen sowie steigende Arbeitslosenzahlen verhindern derzeit eine deutliche Erholung der Einkommenserwartung. Zudem dürften die deutlichen realen Einkommenszuwächse, wie wir sie aus diesem Jahr kennen, im Jahr 2025 der Vergangenheit angehören.

Anschaffungsneigung auf niedrigem Niveau stabil

Die Anschaffungsneigung setzt auch zum Jahresende ihre stabile Entwicklung fort. Der Indikator gewinnt 0,6 Punkte hinzu und liegt nun bei -5,4 Zählern. Damit können die Verluste aus dem Vormonat etwa zur Hälfte wettgemacht werden. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres ist ein Plus von gut drei Punkten zu verzeichnen. Neben den hohen Preisen für Lebensmittel und Energie verhindert derzeit die zunehmende Sorge um den Job eine bessere Konsumstimmung. Zu dieser Sorge tragen auch die intensiven Diskussionen um Arbeitsplatzabbau, Werksschließungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland bei.

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