Das Inlandsgeschäft der deutschen Küchenindustrie ist im vergangenen Jahr 2018 mit 6,43 Mrd. Euro etwas geringer ausgefallen als 2017. Das drittstärkste Jahr der Industriegeschichte bleibt mit -1,71 % leicht hinter dem Vorjahr zurück, was aber insbesondere angesichts der Veränderungen in der Herstellerstruktur (die Alno-Insolvenz!) und des Rekord- und Hitzesommer für die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) als deutlicher Erfolg zu bewerten ist. AMK-Geschäftsführer Volker Irle anlässlich einer Wirtschaftspressekonferenz vergangene Woche in Köln: „Trotz vieler Herausforderungen können wir für das Jahr 2018 eine sehr große Erfolgsstabilität verkünden und von einem weitestgehend erfolgreichen Jahr für die deutsche Küchenindustrie berichten.“
Hochgerechnet auf den Gesamtumsatz hat die deutsche Küchenindustrie im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz in Höhe von 11,43 Mrd. Euro (Vorjahr: 11,57 Mrd. Euro) erzielt. Damit ist es zum dritten Mal in Folge gelungen, das Rekordniveau von über 11 Mrd. Euro zu erreichen. Die hohe Erfolgsstabilität zeigt, dass Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen und Zubehör dank ihrer Innovations- und Leistungsfähigkeit sogar den Wegfall des Volumenherstellers Alno Ende 2017 fast vollständig kompensieren konnten.
Das erfolgreiche Bild von über 11 Mrd. Euro Umsatz für 2018 ist für Irle das Resultat von drei zentralen Faktoren:
In 2018 konnten in Deutschland 5,5 % mehr Wohnungen fertiggestellt werden als im Rekordjahr 2017. Neben den über 330.000 Einheiten sorgen viele Modernisierungen zusätzlich für eine hohe Nachfrage. Die steigende Attraktivität von Großstädten, die sich auch in Deutschland in den steigenden Wohnungskosten widerspiegelt, bringt dabei neue Herausforderungen in punkto Design und Funktionalität mit sich, die insbesondere durch die deutschen Hersteller in Bezug auf das Produktangebot und den Fachhandel mit seiner Planungskompetenz bedient werden. Steigende Urbanisierung besonders – beispielsweise in den asiatischen Ländern – treibt ebenfalls Innovationen an und sorgt für eine nachhaltig wachsende Bedeutung des Exports für die deutsche Küchenindustrie.
Auch für 2019 fallen die Konsumerwartungen in weiten Teilen Europas positiv aus. Abzuwarten bleiben die Auswirkungen der aufgekommenen Unsicherheiten in Frankreich oder die Brexit-Entwicklungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Ländern sollten ebenfalls eine positive Entwicklung unterstützen. Hierzu zählen die in ganz Europa sinkenden Arbeitslosenquoten, wie auch die weiterhin sehr günstige Zins- und Geldpolitik der EZB, die infolge der signifikanten Staatsverschuldungen auch 2019 anhalten dürfte.
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