Zur Küchenmeile ist das „Gut Böckel“ in Rödinghausen für Bauknecht, Beko, Grundig, KitchenAid, Miele, Sharp und Smeg auf Sonntag herausgeputzt, platzt Löhne als Deutschlands Küchen-Hauptstadt mit dem (temporären) Messezentrum „area30“ (u.a. Gorenje, Haier, Samsung) sowie dem Kitchen Center (u.a. AEG), der ganz neuen Architekturwerkstatt (u.a. Liebherr) sowie dem House4Kitchen nebenan fast aus allen Nähten.
Bildgalerie Küchenmeile A 30 ^
Da muss man hin ^
Für alle die, die in Zentraleuropa mit Küchen und Einbaugeräten handeln, ist die Küchenmeile A30 liebgewonnene Pflicht, für alle anderen Akteure der Branche, sollte diese mindestens ins Kürprogramm aufgenommen werden. Denn die Küchen- und Hausgeräte-Hotspots inspirieren, bieten jede Menge Lifestyle und Emotionen und punkten mit spannenden Konzepten rund um den Abverkauf.
Die Messe-Macher der „area30“ sprechen im Resümee von „Spitzenwerten und einer fantastischen Stimmung“. Mit der inzwischen 9. Auflage ist die „area30“ – auch dank des neuen „Mieters“ Haier – größer denn je und zog mit der gegenüber liegenden Ausstellung im Showroom „cube30“ exakt 14.817 Fachbesuchern an. Das ist ein Allzeit-Besucherrekord und entspricht einem Zuwachs von satten 13,3 % gegenüber dem Vorjahr.
Ein Turbo-Check-in für zuvor Akkreditierte, viele Neuheiten und ein Verwöhn-Service rund um die Veranstaltung sorgten für zufriedene Gesichter bei Ausstellern und Fachbesuchern. Viele Fachbesucher nahmen sich in diesem Jahr mehr Zeit, um in die nochmals gewachsene Ordershow in Löhne mit ihrer entspannten Business-Atmosphäre intensiver einzutauchen.
Haier beispielsweise zeigte seine IFA-Highlights und gab der Einbaukompetenz seiner neuen Tochter Hoover breiten Raum. Prominent präsentiert wurde der „Keep-heat“-Backofen. Derweil war bei Gorenje der Einbaubackofen BO 747 S30X ein Hingucker, der mit seinem 73 Liter großen Innenraum ausreichend Platz für die Zubereitung auch umfangreicher Menüs bietet. Dieses „Raumwunder“ hat im aktuellen Einbaubackofen-Test der Stiftung Warentest die Note „gut“ erhalten.
Stift und Papier statt Laptop ^
Wenn es denn einen Preis für den schönsten, weil für den Händler inspirierendsten, informativsten und durchdachtesten Stand gegeben hätte, hätten wir in diesem Jahr auf der Stelle für Samsung votiert. Hier stimmte einfach alles: Die Einbaugeräte wurden im vorderen Bereich in Küchenkojen namhafter Hersteller inszeniert, im hinteren Bereich gab es die Neuheiten dann als „Technik pur“-Variante.
Geradezu beispielhaft die Präsentation des Smart Home, verbunden mit dem Anspruch, die vernetzte Küche von morgen schon heute zu zeigen – und den Händlern damit jegliche Schwellenängste zu nehmen. Denn der Händler kann zwischen „so viel Smart Home wie möglich“ und „so viel Smart Home wie nötig“ wählen.
„Wir zeigen dem Handel, dass wir in Löhne angekommen sind“, erläutert eine sichtlich entspannte Diana Diefenbach, Marketing Communication Managerin für die Weiße Ware. „Die Händler nehmen sich viel Zeit, haben eine ganz andere Taktung als auf der IFA.“ Und auch das hat Diefenbach exakt beobachtet: „Geschäfte werden von den Händlern auf der Küchenmeile in Ostwestfalen mit Stift und Papier gemacht, auf der IFA mit dem Laptop.“
Zeit hin, Zeit her, unser nächster Termin ist bei Bauknecht auf Gut Böckel. Löhne und das Gut in Rödinghausen trennen knapp 30 Autominuten über die A 30. Ein bisschen Wasserburg, ein bisschen Schloss und ganz viel Gutshof: In dieser Idylle dichtete einst Rainer Marie Rilke, philosophierte Martin Heidegger, kam Bundespräsident Theodor Heuss zum Besuch vorbei. Heute sorgen Miele, Smeg & Co. für Glanz und Premium. Sind es noch Hausgeräte oder ist es schon Kunst? Wer sich bei Smeg (als Untermieter der EK/servicegroup) auf der IFA in Halle 1 Appetit holte, bekommt hier seinen Design-Hunger auf grandiose Art und Weise gestillt.
Im umgestalteten Showroom zeigte Smeg, was sich in der italienischen Designschmiede Neues tut. Zudem präsentiert der italienische Hausgeräte-Hersteller die kultigen Küchenmöbel von Noodles Noodles & Noodles Corp. Die handgefertigten Stücke im Industrial Design aus Stahl, Draht und Massivholz kombinieren sich mit Geräten von Smeg zu unkonventionellen Räumen, von streng minimalistisch bis hin zu exklusivem Landhaus.
Göttlich kochen ^
Schwelgerisch bunt präsentieren sich die Großgeräte aus der Dolce & Gabbana Kollektion. Nach dem Erfolg der Kleingeräte haben die italienischen Modedesigner jetzt auch die Großgeräte von Smeg veredelt: Dantes Göttliche Komödie stand Pate für die neuen Dekors unter dem Titel „Divina Cucina“. Für die Dekorfamilie „Carreto“ haben sich die Smeg-Designer von traditioneller sizilianischer Karren-Malerei leiten lassen. Da wird der Fachjournalist zum Feuilletonisten – auch das macht den wunderbaren Reiz der Küchenmeile A 30 immer wieder auf’s Neue aus.