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Muss ich dahin? Vom Kuhdamm in den Kuhstall zu Miele? Vom Hotspot der IFA in Berlin in die unendlichen Weiten Ostwestfalens zur Küchenmeile A 30? Die IFA als Pflicht, die Küchenmeile als Kür? Man sollte das eine tun, ohne das andere zu lassen. Klar, als Elektrohändler muss ich auf die IFA, als Küchenhändler und Einbau-Spezialist ins Städtedreieck zwischen Bielefeld, Osnabrück und Hannover. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die spektakulären Produkt-Premieren gab es ohne Zweifel an der Spree unter dem Funkturm. Lauter funkelnde Hausgeräte-Edelsteine.
Wer diese aber in ihrer Fassung – in der Einbau-Variante – sehen wollte, der musste nach Löhne, Bad Salzuflen und Rödinghausen. Keine Metropolen fürwahr. Für die indes, die in Mitteleuropa mit Küchen und Einbaugeräten handeln, ein Wallfahrtsort. Apropos Wallfahrt: Am Sonntag war im Küchencluster Ostwestfalen, insbesondere auf Gut Böckel, wo früher Rilke und Heinemann zu Gast waren, auch in diesem Jahr alles herausgeputzt: die Ausstellungen der Küchen- und Hausgeräte-Hersteller, die Limousinen vieler Messebesucher, nicht zuletzt der souverän-entspannte Dresscode der Küchenplaner, Fachhändler und Architekten, von denen manche direkt aus dem Modemagazin entsprungen schienen. Aber nirgendwo passt das besser als hier, in den Ausstellungen von Smeg und Miele, Gaggenau, Neff oder KitchenAid.
Smeg-Premiere
Die Küchenmeile anno 2017 war ein Muss: weil eine veritable Anzahl an Hausgeräte-Herstellern und IFA-Abstinenzlern (u.a. Bauknecht, Neff und Smeg) ihre Neuheiten zeigte und weil die Hausgeräte nirgendwo anders mit so viel Emotionen, Lifestyle und Liebe zum Detail nicht gezeigt, sondern inszeniert wurden. Point of Emotion pur und jede Menge Anschauungsunterricht, wie aus quadratischen oder rechteckigen Kisten mit Stecker eine beeindruckende Präsentation mit WoW-Effekt wird. Was die Premium-Halle 2 für die IFA in Berlin, das ist Gut Böckel in Rödinghausen für die Küchenmeile: Bauknecht als Entree, gleich nebenan die schöne (und deutlich größere) Whirlpool-Tochter KitchenAid, schräg gegenüber (im Pferdestall) die beeindruckende Smeg-Premiere, eine Tür weiter Grundig (mit Beko), sowie vor Kopf des mächtigen Anwesens Miele, tatsächlich im früheren Kuhstall untergebracht.
Alexa hatte frei
Auch die area30 mit den temporären Hallen in der Küchenhauptstadt Löhne war ein Erfolg in jeder Hinsicht. Vor allem die deutliche Vergrößerung der Messehalle löste bei vielen Besuchern Staunen aus: „Man muss sich erst noch an die neuen Dimensionen gewöhnen“. Die Ordertätigkeit erreichte bei nicht wenigen Ausstellern neue Spitzenwerte. Und natürlich gibt es im Jahrgang 2017 die beste Besucherfrequenz seit Bestehen: 12.281 Fachbesucher – das entspricht einem Zuwachs von 3,7 % – sind neuer Rekord für die area30. Sogar eine chinesische Delegation haben wir beim infoboard.de-Besuch auf der Küchenmeile entdeckt. Was uns auffiel: Im Gegensatz zur IFA war das Thema Vernetzung nicht wirklich wahrzunehmen. Alexa und Siri waren wohl anderswo beschäftigt.
