Der erste Eindruck am Mittwochvormittag im hochsommerlichen Berlin bei 35 Grad C: Die IFA ist in der Tat bunter geworden (und das neue „Kleid“ steht ihr prima), auch die Akkreditierung am Messe-Südeingang erfolgt zügiger und professioneller denn je. Und sie zeigt sich (wieder) mit aufmerksamkeitsstarken Bannern – wie etwa an der Gedächtniskirche – im Herzen der Stadt.
Geblieben indes ist der Ablauf der Pressekonferenzen: Erst kommt Siemens, dann folgt Miele und schließlich Bosch. Und während bei den beiden BSH-Marken die Genuss-Themen im Lebensraum Küche im Vordergrund standen, lag der Miele-Schwerpunkt im Jubiläums-IFA-Jahrgang auf den „Muss“-Themen, konkret Wäsche- und Bodenpflege.
Die IFA, weltweit führende Messe für Home Appliances und Consumer Electronics, macht Berlin seit heute wieder zum Hotspot für Technikbegeisterte – und das zu ihrem 100. Jahrestag. Auf dem ausgebuchten Berliner Messegelände zeigen die führenden Technologieunternehmen und Top-Marken der Welt ihre Innovationen und neuesten Produkte. Die 100 Jahre IFA werden auch mit „100 Moments“ gefeiert und im Sommergarten durch Musik und Events begleitet. Neben anderen locken Bryan Adams (gestern Abend), Faithless sowie „Fest & Flauschig“ mit Olli Schulz und Jan Böhmermann weit mehr als das Fachpublikum auf das Messegelände.
Bei Key Notes, Pressekonferenzen und Podiumsdiskussionen diskutieren mehr als 150 Meinungsführer und Pioniere der Tech-Welt die neusten Trends der Branche. Die fünf großen Themen im diesjährigen Programm sind Künstliche Intelligenz, Sustainability, Connectivity, Fitness & Digital Health und Content Creation. Der Innovation Hub IFA NEXT stellt zahlreiche Startups vor, wobei Südkorea als IFA NEXT Innovation Partner Country 2024 eine zentrale Rolle spielt. Und: Parallel findet auch wieder Europas führende B2B-Einkaufsplattform IFA Global Markets in der „Station Berlin“ statt.
Die IFA kommt als Umsatz-Booster für das anstehende Weihnachtsgeschäft wie gerufen: Der Markt für Home Electronics-Produkte verzeichnete im 1. Halbjahr 2024 in Deutschland ein Umsatzvolumen von rund 20,9 Mrd. EUR. Dies entspricht einem Rückgang um 2,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Immerhin: Damit schwächt sich der seit 2022 anhaltende Negativtrend deutlich ab.
Mit einem Umsatz von rund 13 Mrd. EUR weist der Bereich Consumer Electronics im 1. Halbjahr 2024 ein Minus von 4,1% im Vergleich zum Vorjahr auf. Die beiden Elektro-Hausgeräte-Segmente zeigten sich im 1. Halbjahr 2024 in ihren Umsatzentwicklungen gegenläufig. Bei den Elektro-Großgeräten ging der Umsatz um 2,2% auf 4,7 Mrd. EUR zurück. Die Elektro-Kleingeräte indes verzeichneten wieder ein Plus von 3,1% auf knapp 3,3 Mrd. EUR Umsatz.
„Die IFA wird auch in ihrem Jubiläums-Jahr die bedeutendsten Trends der Produkte und Lösungen im Bereich Consumer Electronics und Home Appliances sowie angrenzender Branchen aufzeigen sowie die nationalen und internationalen Märkte positiv beeinflussen. Zudem ist die IFA in Berlin der Treffpunkt für Industrie und Handel, Fachbesucher und Medien sowie natürlich die Konsumenten. Nirgendwo sonst gibt es die Möglichkeit, Markenwelten und Innovationen so eindrucksvoll zu erleben“, sagt Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics, Inhaberin der Markenrechte an der IFA.
Passend zum Jubiläum feiert die IFA mit 100 exklusiven Momenten ihre 100jährige Geschichte, blickt zurück und nach vorn. Es gibt wieder bewährte Highlights wie die Eröffnungsgala, zu der gestern Abend Bundeskanzler Olaf Scholz auf das Messegelände gekommen ist. Und: Es finden auch wieder wie im vergangenen Jahr Start-up Pitch Battles auf der IFA NEXT statt.
Zusätzlich gibt es viele neue Momente, die der IFA ein neues Gesicht geben. Die Metal Hammer Awards rocken die IFA, eine neue Gaming Area und der neue Fokus auf Audio bringt noch mehr Facetten der Unterhaltungselektronik auf das Messegelände. Die 100 Jahre IFA Ausstellung ist nicht nur etwas für Nostalgiker, sie zeigt auch wie Technologie unsere Zukunft leiten wird.
Kein Wunder also, dass das Medien-Echo angesichts dieses Programms die vergangenen Jahre weit überholt. 15% mehr Journalistinnen und Journalisten haben sich für die Messetage akkreditiert. Die Berichterstattung und damit die Reichweite der IFA ist seit Anfang des Jahres zweistellig gewachsen – vor allem auch international. Gerade in den asiatischen Märkten lenkte die IFA mit Media-Briefings und Interviews das Interesse der Medien auf sich.
„Die Zahlen sind enorm und zeigen, dass wir mit unserer anspruchsvollen und ambitionierten Strategie richtig liegen“, sagt Leif Lindner, CEO der IFA Berlin. Und weiter: „Die IFA ist viel mehr als nur eine Technologiemesse. Sie ist ein Kraftort für technologische und kulturelle Impulsgeber auf der ganzen Welt. Entsprechend haben wir von Anfang großen Wert darauf gelegt, weltweit zu kommunizieren.“
Auch in den sozialen Medien ist die IFA präsenter als zuvor. Auf Meta und YouTube kommt sie auf eine organische Gesamtreichweite von 40 Millionen. Maßgeblich dafür sind auch langfristige und strategisch angelegte Influencer-Partnerschaften. Auch während der Messetage spielen Influencer eine besondere Rolle. Der Content Creator Hub gibt ihnen in Berlin eine neue Heimat. In der Home Appliances Welt beispielsweise zeigen Influencer ihre besten Tipps rund ums Kochen und Backen und sind für ihre Fans zum Anfassen nah.
Um das alles zu ermöglichen, hat sich die IFA 2024 im Vergleich zum Vorjahr erheblich vergrößert und nutzt in diesem Jahr deutlich mehr Ausstellungsfläche auf dem Berliner Messegelände. Auch wenn es einige prominente IFA-„Schwänzer“ (u.a. Beko/Grundig, Groupe/SEB/WMF, De’Longhi, Gastroback) aus unterschiedlich gelagerten Gründen gibt, die Top-Unternehmen, die Impulsgeber der Branche sind vor Ort: u.a. mit dabei sind AEG/Electrolux, BSH mit Bosch und Siemens, Haier, Hisense/Gorenje, Jura, Kärcher, LG Electronics, Liebherr, Miele, Panasonic, Samsung und SharkNinja sowie zudem zeigen die führenden Kooperationen des Fachhandels wie EK Retail, ElectronicPartner, Euronics, expert und Telering prominent Flagge.
Hier ein erster Blick auf die am Mittwoch präsentierten Neuheiten von Bosch, Miele und Siemens:
Siemens machte den Auftakt und stellte mit KI & Vereinfachung zwei Top-Trends in den Mittelpunkt. Michael Mehnert, Geschäftsführer Siemens Hausgeräte, betonte, dass in einem „Gefühl der Überlastung“ in einer immer komplexeren und überfordernden Welt das Thema Regeneration zum Trend wird: „Wir müssen nicht alles wissen, wir müssen nicht alles können – im Alltag wie in der Küche.“ Gut, dass da nicht nur bei den Geschirrspülern von Siemens „alles easy“ ist. Denn: „Wir müssen Hausgeräte immer weniger bedienen – dafür dienen sie uns!“
72% der Deutschen empfinden die Welt heute als anstrengend, komplex und überfordernd. Nahezu ebenso viele (70%) sehnen sich nach mehr Einfachheit im Leben und Alltag. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Trendstudie von „The Future:Project“ im Auftrag von Siemens Hausgeräte. Das Zuhause wird dem Report zufolge zum Ort der neuen Sehnsucht: Regeneration hat Vorrang, entspanntes Nichtstun zählt mehr als Selbstverwirklichung.
Der Küche kommt dabei die Rolle einer Vereinfacherin zu. Sie ist ein Ort, der Stress reduziert und Freiräume schafft. Die Unterstützung von KI in Hausgeräten wird vor allem von jüngeren Befragten akzeptiert, wenn diese klare Vorteile bringt.
Exzellente Ergebnisse, ohne viel können und machen zu müssen, sind also gefragt: Unter anderem mit dem Modell HR478G5B7F aus der neuen iQ500 Backofenreihe von Siemens wird das möglich. Der Backofen ist mit zahlreichen intelligenten Features ausgestattet, die Nutzern während des gesamten Zubereitungsprozesses unterstützen. Sein elegantes Design vereint dunkles Glas mit gebürstetem, schwarzem Stahl und integriert sich perfekt in moderne Wohnwelten. Für den schnellen und intuitiven Zugang zu allen Funktionen sorgt wahlweise das moderne Display oder die Vernetzung per Siemens Hausgeräte App.
Was heißt das konkret: Der Duft von frisch gebackenem Brot liegt in der Luft. Ab und zu gibt der Backofen automatisch einen Dampfstoß ab, während man selbst auf dem Sofa entspannt. Eine Pushnachricht auf dem Handy gibt Bescheid, sobald das Brot die perfekte Kruste erreicht, fertig gebacken ist und herausgenommen werden kann.
Dank intelligenter Technologie ist das kein Zukunftsszenario mehr, denn der neue Siemens iQ500 Backofen mit zweistufiger Dampfunterstützung verhilft allen, die gerne Selbstgebackenes essen, zu perfekten Ergebnissen. Ob Roggenbrot oder Croissant, Baguette oder Brezel: Durch das feuchte Klima im Backofen wird Gebäck außen knusprig und glänzend, während der Teig insgesamt luftig und locker aufgeht.
Da bleibt genügend Zeit, um zwischendurch eine Kaffeespezialität zu genießen: Der neue EQ900 plus von Siemens bietet alles, was für den perfekten Kaffeemoment benötigt wird: Individuelle Einstellungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass der Kaffee passgenau den eigenen Geschmack trifft. Und die Technologie macht jeden Schritt der Zubereitung ganz einfach – auch die anschließende Reinigung. Zusätzliches Plus: Ab sofort lassen sich drei neue Kaffeespezialitäten zubereiten: Cold Brew, Cold Brew Macchiato und Slow Brew.
Stärke, Brühtemperatur, Milchanteil – der perfekte Kaffee erfüllt eine ganze Reihe individueller Anforderungen. Dank des baristaMode können Wasser- und Kaffeemenge, der Mahlgrad, die Brühtemperatur und -geschwindigkeit sowie die Milchmenge beim EQ900 plus ganz nach den eigenen Vorlieben eingestellt und angepasst werden. Zusätzlich zu den bis zu elf klassischen Getränken, bietet dieser Genuss-Verstärker Kaffeetrinkenden die Auswahl aus bis zu 24 Spezialitäten aus zehn verschiedenen Ländern und bei Bedienung per App sogar bis zu 35 verschiedene Spezialitäten. Chapeau!
Wie kein anderer Hersteller gilt Miele als Inbegriff für ebenso gründliche wie schonende Wäschepflege. Auf der IFA schreibt der Gütersloher Hausgerätekonzern diese Erfolgsstory nun weiter fort – mit den Spitzenmodellen einer komplett neu konzipierten Generation Waschmaschinen und Trocknern.
Herzstück der Waschmaschine ist die weltweit erste Trommel ohne die sogenannten Mitnehmerrippen – für noch mehr Schonung und längere Lebensdauer empfindlicher Textilien. Dank weiter optimierter Verfahrenstechnik bietet die W2 bzw. T2 „Nova Edition“ kürzere Programmlaufzeiten bei kleineren Beladungsmengen, mehr Flexibilität bei der Beladung und vieles mehr. Der Marktstart ist für das 1. Quartal 2025 geplant.
Bodenpflege mit Stecker und Staubbeutel? Offenbar immer noch ein Bestseller für die ganz große IFA-Bühne. Mit fast elf Millionen Exemplaren ist er das meistverkaufte Miele-Gerät aller Zeiten und Sieger in ungezählten Produkttests – der Bodenstaubsauger „Complete C3“.
Zwölf Jahre nach seinem Marktstart bringt Miele nun eine neue Generation Bodenstaubsauger mit Beutel auf den Markt – und setzt mit seinem Guard L1 zur IFA nochmal ordentlich eins drauf: Das neue Spitzenmodell soll noch komfortabler, hygienischer, eleganter und vernetzter sein. In Verbindung mit den beiden weiteren Baureihen M1 und S1 stellt sich Miele damit bei den Bodenstaubsaugern mit Beuteln zur IFA komplett neu auf.
Smarte Hausgeräte machen nicht nur den Alltag einfacher, sondern können auch dabei helfen, Ressourcen zu schonen und nachhaltiger zu leben. Bosch möchte Verbraucher bestmöglich dabei unterstützen und bietet mit Home Connect seit vielen Jahren eine Plattform, auf der zahlreiche nützliche Funktionen zu finden sind. Von Rezepten bis hin zu Smart Home und Energiemanagement: Home Connect vernetzt Hausgeräte verschiedener Marken in einer praktischen App und ermöglicht die Steuerung per Sprachassistent oder das Einrichten individueller Routinen.
Bei den Geschirrspülern von Bosch stehen jetzt neue Funktionen zur Verfügung, mit denen beispielsweise gezielt erneuerbare Energien genutzt oder günstige Strompreise ausgenutzt werden können. Außerdem führt Bosch noch in diesem Jahr die ersten Matter-fähigen Hausgeräte ein. Alle Home Connect-fähigen Geschirrspüler von Bosch sind nun mit Smart Start ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine Energiemanagement-Lösung innerhalb der Home Connect App. Dank Smart Start können Nutzer die Startzeit ihres Geschirrspülers nach verschiedenen Kriterien optimieren, unter anderem nach dem Anteil erneuerbarer Energien im Netz oder nach dem Strompreis.
So können sie ihren Geschirrspüler genau zu der Tageszeit automatisiert starten lassen, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz besonders hoch ist oder der Strompreis günstig. Zusätzlich können Verwender auch zeitliche Beschränkungen festlegen, zum Beispiel wenn der Geschirrspüler nicht nachts laufen oder der Spülgang bis zum Abendessen beendet sein soll.
Ab November bringt Bosch zudem die ersten Matter-fähigen Hausgeräte auf den Markt. Den Start machen die Einbau XXL Kühl-Gefrier-Kombinationen, Geräte aus anderen Produktbereichen werden nach und nach folgen. Matter ist ein neuer Smart-Home-Standard, der entwickelt wurde, um die Nutzung von Smart-Home-Produkten via App herstellerübergreifend zu ermöglichen und damit zu vereinfachen.
Wie ernähren wir uns gesund? Ist Veggie besser als Mischkost? Bio wichtiger als regional? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen uns täglich. Die richtige Wahl aus der Vielfalt an Ernährungsweisen, Zutaten, Rezepten und Zubereitungsmöglichkeiten zu treffen, ist eine echte Herausforderung. Umso wichtiger ist es Bosch, hier Lösungen zu entwickeln, die zumindest die Zubereitung der Mahlzeiten selbst erleichtern. Und mit deren Hilfe man ohne großen Aufwand Genuss und Gesundheit miteinander verbinden kann. Die Premium-Backöfen der Serie 8 lösen diesen Anspruch in besonderer Weise ein – mit hilfreichen Funktionen wie der Dampf-Funktion Plus, der Heizart Air Fry oder der Gerichterkennung.
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und der integrierten Kamera erkennt der Backofen 80 Gerichte und schlägt die optimale Zubereitungsmethode vor. Er wählt nicht nur das passende Programm und die richtige Temperatur, sondern stellt auch das gelegentliche Zuschalten von Dampfstoß oder Grill automatisch ein. Bei vielen Gerichten, zum Beispiel Pizza oder Brötchen, kann zudem der Bräunungsgrad individuell ausgewählt werden – ganz nach den persönlichen Präferenzen.
Unser erster Eindruck: Der IFA-Auftakt 2024 ist sehr vielversprechend, die Organisation rund um die „Show“ bestens choreographiert. Die Besucher können entdecken, was die weltgrößten Tech-Brands und Hersteller bis zu den entscheidenden Handelsperioden vor dem Black Friday, Singles Day, Weihnachten und dem chinesischen Neujahr auf den Markt bringen werden. Ein Muss für den Handel!
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