Inflation, Ukraine-Krieg, digitale Transformation, sinkende Passanten-Frequenzen in der Innenstadt: All‘ das betrifft Steve Reifenberger, zusammen mit Carsten Matschinsky Geschäftsführer und Franchisenehmer der Medimax-Standorte in Mettmann und Nettetal, natürlich auch. Aber seinen Optimismus lässt er sich nicht nehmen: „Wenn wir unseren Job richtig machen, ficht uns der Wandel nicht an.“
Der 31-Jährige hat allen Grund zum Optimismus. Ende Oktober feierte Reifenberger zusammen mit seinem Geschäftspartner Carsten Matschinsky nach einem umfangreichen Umbau die Wiedereröffnung des Medimax Standortes in der Ludbach Passage in der rund 40.000 Einwohner zählenden Stadt Nettetal am Niederrhein, unweit der niederländischen Grenze.
Der Umbau ist für die beiden Geschäftsführer nicht nur ein klares Bekenntnis zum Standort, sondern auch und vor allem zur Branche: „Handel ist Wandel! Deshalb ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben und in die Zukunft zu investieren. Wir haben für unsere Kunden ein noch besseres Einkaufserlebnis geschaffen.“
Wertigkeit, wohin man auch blickt
Seit 2011 ist ElectronicPartner-Marke Medimax in Nettetal ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort bei Fragen und Wünschen rund um Elektronik – von den Bereichen Unterhaltung und Haushalt über IT/Multimedia bis hin zur Telekommunikation. Mit dem Umbau (u.a. neue Ladenmöbel, neuer Teppich, neue Außenbeschilderung, neue LED-Beleuchtung, hochwertige Möbel für Kaffee-Vollautomaten, Tablets & Co sowie ein deutlich aufgewerteter Eingangsbereich, in Kürze mit einem Miele-Shop) ist der Medimax Standort signifikant attraktiver geworden, vermittelt Wertigkeit, wohin man auch blickt.
Was noch auffällt: Die Weiße Ware dominiert, macht nach unserer Einschätzung rund zwei Drittel des Sortiments aus. Durch die Grenznähe kommen viele Niederländer zum Einkaufen nach Nettetal: Gefragt sind hier insbesondere Fritteusen sowie die heimischen Marken Philips und JBL.
„Wir haben Beratungsflair“, sagt Reifenberger selbstbewusst und ergänzt: „Um erfolgreich zu sein, gibt es nicht den einen großen Schalter. Es sind vielmehr viele kleine Schrauben, an denen man täglich drehen muss.“ Reifenberger begann seine Branchen-Karriere in jungen Jahren bei ProMarkt, ehe er 2013 als Verkäufer zu Medimax in Mettmann wechselte.
Ein Sechser im Lotto
In der Düsseldorfer Zentrale wurde man schnell auf ihn aufmerksam, stellte ihn zentral an, um, ganz im Sinne eines Troubleshooters, „Kennzahlen nach vorne zu bringen“ und für frischen Wind in ausgewählten Medimax-Filialen zu sorgen. Nach Stationen u.a. in Goch, Heinsberg, Offenburg und Weinheim übernahm der junge Familienvater 2018 in Nettetal seine erste eigene Filiale: „Das war ein Sechser im Lotto, denn Medimax war für mich schon immer Liebe auf den ersten Blick.“
Dabei an seiner Seite: Carsten Matschinsky, der zusammen mit Steve Reifenberger im April 2021 den Markt in Nettetal sowie den Medimax Standort in Mettmann, gleichberechtig übernommen hat. Beide Märkte haben sie vorher als Filialgeschäftsführer geleitet (Matschinsky in Mettmann, Reifenberger in Nettetal) und so auch bereits eng zusammengearbeitet. „Uns war von Anfang an wichtig, in die Märkte zu investieren, um als lokaler Ansprechpartner in Sachen Technik, aber auch als Arbeitgeber vor Ort zukunftsfähig zu bleiben“, erklärt Carsten Matschinsky.
Beide verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der dem Credo „Mehr Mensch. Mehr Technik.“ entspricht. Dazu gehören ein Ambiente, in dem sich Kunden wohlfühlen, ein Angebot, das keine Wünsche offen lässt und ein Service, der überzeugt.
„Wir machen auf der Fläche den Unterschied“
Um diesem Anspruch noch besser gerecht zu werden, gab es für die einzelnen Warenbereiche in Nettetal mehr als nur ein Facelift. Das Team hat nicht nur etwas für die Optik getan, sondern auch die Produktwelten neu organisiert und bei wichtigen Trendthemen die Auswahl erweitert. Reifenberger: „Wir machen auf der Fläche den Unterschied.“
Wenig begeistert zeigt er sich von der Black Week, die unmittelbar nach unserem Gespräch anlief: „Wir machen natürlich bei den Angeboten mit. Aber ich mache da gefühlt eine Woche lang die Augen zu. Danach freue ich mich wieder über Umsätze, mit denen wir unseren Service für die Kunden auch finanzieren können und Gewinn machen.“
Reifenberger im Gespräch mit infoboard.de Chefredakteur Matthias M. Machan: „Ich glaube an den stationären Handel vor Ort. Ich glaube an den Kunden, der in die Innenstadt kommt, der sich inspirieren lassen möchte, der die Beratung und den Service des Handels gerne in Anspruch nimmt, der sich vor Ort mit Menschen treffen möchte und soziale Kontakte sucht. Dieser Kunde ist bei uns jederzeit herzlich willkommen.“