Das ging fix: Erst im September hatte ElectronicPartner die Kooperation mit der MHK bekanntgegeben. Morgen eröffnet der erste Medimax-Standort eine Küchenwelt mit vollausgestatteten Küchen inklusive passendem Service. „Unser langjähriger Franchisepartner Eduard Hoffer stellt seinen Markt in Dallgow dadurch erfolgreich für die Zukunft auf und legt einen weiteren Baustein in Richtung serviceorientierter Fachhandel“, freut sich Friedrich Sobol, der als Vorstand der Verbundgruppe ElectronicPartner die Marke Medimax verantwortet.
Eduard Hoffer war langjähriger Filialgeschäftsführer von Medimax Dallgow, bevor er den Standort 2020 übernahm. Darüber hinaus gehören dem engagierten Unternehmer drei weitere Märkte. Um seinen Kunden künftig noch mehr Service zu bieten, erweitert er sein Sortiment um den Geschäftsbereich „Küche“. „Unsere Kunden erhalten alles aus einer Hand – von den Elektrogeräten bis zum Mobiliar und natürlich den Service bei der Küchenplanung und -montage“, erklärt der Geschäftsführer im Interview mit infoboard.de Chefredakteur Matthias M. Machan.
„Wir freuen uns, dass Eduard Hoffer als erster Franchisepartner diesen Schritt gemeinsam mit uns geht. Durch die Kooperation mit der MHK treiben wir den Ausbau der erfolgreichen Positionierung aller Medimax Märkte partnerschaftlich voran“, so Friedrich Sobol.
Zugriff auf Exklusivgeräte
Bei der Frage des Küchenherstellers fiel die Wahl auf „Xeno“ Küchen, eine von Nobilia produzierte Eigenmarke der MHK Group, die sich durch hochwertige Materialien und einen modernen Look auszeichnet. „Außerdem haben wir dank der Kooperation nun auch Zugriff auf Exklusivgeräte aller Markenhersteller, die normalerweise nur Küchenstudios zur Verfügung stehen“, freut sich Hoffer.
Neben den Küchen präsentiert sein Team auch Lösungen für den Bereich Haus und Wohnen. Dazu gehören ein Hauswirtschaftsraum, ein Homeoffice-Arbeitsplatz sowie ein Wohnzimmer. An speziell eingerichteten Beratungsplätzen findet die Küchenplanung im individuellen Einzelgespräch statt.
„Meine Mitarbeiter wurden im Vorfeld bestens geschult und haben auch das richtige Know-how in Sachen Elektroinstallation und Montage, sodass sie Kunden umfassend beraten und die Küchen auch fachgemäß aufbauen können“, erläutert der engagierte Unternehmer im nachfolgenden Interview.
„Die Wettbewerbsfähigkeit steigern!“
Glückwunsch Herr Hoffer, Sie sind der erste Händler bei ElectronicPartner, der unter der Marke Medimax in die Welt der Küchen einsteigt. Wie fühlt sich das an?
Vielen Dank für die Glückwünsche, Herr Machan! Ich bin natürlich sehr aufgeregt, da es für uns Neuland ist und wir noch keine Erfahrungswerte damit haben, wie die neue Küchenwelt bei den Kunden ankommt. Aber ich bin gleichzeitig stolz und glücklich, das erste Projekt dieser Art bei Medimax zu starten, und ich gehe mit einem motivierten und positiven Mindset daran.
Was waren für Sie die Beweggründe, dass Medimax Angebot, um eine Küchenwelt zu bereichern?
Zunächst einmal hat der Markt in Dallgow die passende Fläche, um eine große Küchenwelt für unsere Kunden zu präsentieren. Die örtlichen Gegebenheiten passten also von Anfang an. Außerdem war es mir wichtig, das Sortiment und den Service für meine Kunden zu erweitern, um ihnen direkt vor Ort alles aus einer Hand bieten zu können. Dadurch steigert sich natürlich auch die Wettbewerbsfähigkeit.
Wie viele Küchen präsentieren Sie und wie groß ist die Fläche dafür?
Wir präsentieren sieben Küchen auf 120 Quadratmetern. Daneben gibt es auch einen Hauswirtschaftsraum, einen Wohnbereich sowie einen Homeoffice-Arbeitsplatz, da wir unseren Kunden ein Rundum-Paket bieten möchten.
Bei der Frage des Küchenherstellers fiel Ihre Wahl auf Xeno Küchen. Dahinter verbirgt sich ja mit Nobilia ein Blue Chip der Küchenbranche. Was bedeutet das für die Wahl der Einbaugeräte?
Wir haben unseren Kunden bereits vor der Kooperation mit der MHK Group qualitativ hochwertige Küchengeräte von unseren strategisch wichtigen Partnern wie Miele, Bosch, Siemens und Neff geboten. Nun haben wir auch Zugriff auf Geräte, die normalerweise nur Küchenhändlern zur Verfügung stehen. Diese sind ebenfalls von den bereits genannten Marken.
Welche Umbauten mussten für die Küchen-Erweiterung vorgenommen werden?
Es war insgesamt ein aufwendiger Umbau, da wir die Fläche des Marktes erst einmal komplett anpassen müssten. So haben wir den Bereich Entertainment deutlich um 70% reduziert, die TV-Abteilung in einen anderen Teil der Fläche umgesiedelt, um ihr sowie der Küchenwelt genug Platz zu schaffen. Insgesamt dauerte der ganze Prozess acht Wochen.
Sie sind Inhaber von drei weiteren Medimax Märkten. Zukünftig auch dort mit Küche …
… genau, meine anderen drei Standorte befinden sich in Berlin-Prenzlauer Berg, Berlin-Reinickendorf und Werder. Wir schauen uns die Entwicklung der Küchenwelt in Dallgow an und werden dann überlegen, ob wir womöglich auch an einem anderen Standort, zum Beispiel in Werder, eine Küchenwelt aufbauen können. Zunächst hat Medimax Dallgow das größte Potenzial, da es meine flächenmäßig größte Filiale ist.
Wie viele Mitarbeiter sind in Dallgow beschäftigt und wie viele davon wurden auf das Thema Küche geschult?
Insgesamt besteht mein Team aus 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zu Anfang wird einer von ihnen, Vitalij Rotgang, den Bereich Küchenservice übernehmen. Er ist geschult und als Küchenplaner zertifiziert. In Zukunft werden wir aber je nach Kundenbedarf immer mehr Personen für diese Aufgabe schulen.
Die Schulung erstreckte sich über insgesamt dreieinhalb Wochen und beinhaltete intensive Einweisungen zum Thema Sortiment, von Schränken bis zu Arbeitsplatten, Küchenplanung und EDV.
Welche Ziele haben Sie sich mit der Küchen-Sortimentserweiterung gesetzt?
Wir möchten zum einen neue Kunden gewinnen, indem wir ihnen alles zum Thema Küchen aus einer Hand bieten. Zum anderen wollen wir durch die erhöhte Frequenz im Markt den Umsatz in anderen Produktwelten steigern.
Kurz zu Ihrer Vita: Sie waren langjähriger Filialgeschäftsführer von Medimax Dallgow, bevor Sie den Standort 2020 selbst übernahmen. Mussten Sie lange überlegen, als Franchisenehmer auf eigenes Risiko Medimax zu übernehmen?
Nein, im Gegenteil. Es war für mich schon lange vorher ein großer Wunsch, mich selbständig zu machen und einen Medimax Markt zu übernehmen. Außerdem war das Angebot zur Übernahme überaus fair und die Gespräche im Vorfeld sind absolut positiv verlaufen. Deshalb fiel mir die Entscheidung leicht.
In diesen Zeiten in ein neues Geschäftsfeld zu investieren erfordert Mut. Woher nehmen Sie diese Zuversicht und woher stammt Ihr Unternehmer-Gen?
Ich denke, dass ich einfach ein sehr positiver Mensch bin, der immer nach vorne schaut. Außerdem habe ich ein tolles Team und mit ElectronicPartner einen guten Partner neben mir.
Medimax war bis vor wenigen Jahren in schwerer See. Haben Sie nie die Sorge gehabt, auf „das falsche Pferd“ gesetzt zu haben?
Nein, ich fühle mich nach wie vor sehr wohl und hatte nie Sorge, einen Fehler gemacht zu haben. ElectronicPartner und ich haben gemeinsame Ziele, zum Beispiel den Ausbau der erfolgreichen Positionierung der Marke Medimax, und ziehen an einem Strang, um sie zu erfüllen. Unsere Assets sind dabei Kundennähe, Persönlichkeit und vor allem Beratung und Service.
Was ist für Sie und Ihr Unternehmen aktuell die größte Herausforderung?
Es gibt viele Herausforderungen, die uns alle im Einzelhandel betreffen. Im Vordergrund steht für mich vor allem die Energiekrise – die Kunden wissen nicht, wie viel sie im nächsten Jahr ausgeben werden müssen und sind deshalb etwas zurückhaltender beim Einkaufen. Daher ist es uns auch so wichtig, unseren Stammkunden mehr Service zu bieten und neue Kunden zu gewinnen.
Erschließung neuer Geschäftsfelder
Mit dem Wandel zum Erlebniseinkauf, der digitalen Transformation, aber vor allem auch dem Fachkräftemangel stehen nicht nur Sie vor gleichsam spannenden wie herausfordernden Aufgaben. Wie löst man all‘ diese gleichzeitigen Probleme?
Zum Beispiel durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder, wie wir es tun. Wir investieren in das Thema Küche, um unseren Markt erfolgreich für die Zukunft aufzustellen, denn dieser Wohnbereich ist meist nicht nur die teuerste Anschaffung, sondern auch die, mit der sich die Kunden am meisten beschäftigt. Deshalb ist es unser Ziel, ihnen vollständige Lösungen aus einer Hand zu bieten.
Welchen „Kompass“ haben Sie da für Ihr Handeln? Welche Unterstützung kommt von der Zentrale in Düsseldorf?
Ich habe seitens der MHK Group und von ElectronicPartner sehr viel Unterstützung erhalten. Egal ob vom Vertrieb, der mir zum Beispiel bei Gesprächen mit dem Ladenbau geholfen hat, oder vom Marketing, das eigens eine Kampagne ins Leben rief und online, in Printmedien und im Radio die Werbetrommel rührte. Ich wurde rundum gut begleitet – ein weiterer Grund für mein positives Mindset!
Wie verändern sich ganz generell Ihre Sortimente, um für die Kunden relevant zu bleiben?
Wir schauen natürlich immer, welche Sortimente relevant und wichtig für unsere Kunden vor Ort sind und reagieren dementsprechend mit Flächen- und Produktanpassungen. Da, wie bereits erwähnt, zum Beispiel der Bereich Entertainment weniger Bedeutung für unsere Kunden in Dallgow hat, haben wir die Fläche reduziert. Die TV-Abteilung haben wir verlegt, aber ebenfalls vergrößert.
Ist man als Einzelhändler alleine überhaupt noch überlebensfähig oder benötigt man das Know-how & die Einkaufsmacht einer starken Verbundgruppe dringender denn je?
Ich tendiere hier aufgrund meiner eigenen positiven Erfahrungen eindeutig zur Zusammenarbeit mit einer starken Verbundgruppe, da sie einen mit einem umfassenden Service unterstützt und man sich selbst so stärker auf das Tagesgeschäft konzentrieren kann. Außerdem habe ich durch die Kooperation auch eine bessere Position, ein besseres Standing gegenüber der Industrie.
Wie sind Sie in Dallgow vernetzt, wie definieren Sie Ihr Einzugsgebiet?
Mediamx Dallgow befindet sich im einzigen Einkaufszentrum in der näheren Umgebung, dem Havelpark, und ist deshalb vor Ort erster Ansprechpartner in Sachen Elektronik. Unsere Kunden kommen nicht nur aus Potsdam oder Spandau, sondern ebenfalls aus dem rund 60 Kilometer entfernten Rathenow. Zudem sind wir auch der größte Arbeitsgeber vor Ort. Nicht nur deshalb bin ich eng in der Politik vernetzt und im Plenum der Geschäftsführer des Centers aktiv.
Wie schafft man den Spagat zwischen eigenständiger Unternehmer-Persönlichkeit und dem Auftritt nach außen mit einer Verbundgruppe, die ja als Marke auftritt? Damit wird ja zwangsläufig die Unternehmerpersönlichkeit ein wenig in den Hintergrund …
… Es ist wichtig, vor Ort Gesicht zu zeigen, deshalb sind wir ständig draußen und „kämpfen“. Das ist vielleicht nicht immer einfach, aber es lohnt sich – vor allem wenn wir gute Bewertungen von Menschen erhalten, die sich explizit bei der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter für die umfassende Beratung und den Service bedanken.