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Messe EK Home: „Mit reinem Warengeschäft kein Überleben möglich“

„Nach wie vor sind die Stärken des inhabergeführten Handels bei den Konsumenten beliebt und geliebt – und das war niemals anders. Wir müssen diese Stärken in eine neue Form des Handels transformieren. Da sind wir mittendrin. Das sind die Kernaktivitäten, die wir haben, so der EK-Vorstandsvorsitzende Franz-Josef Hasebrink anlässlich der Hausmesse EK Home Mitte September in Bielefeld.

Hasebrink sieht „seine“ Verbundgruppe EK/servicegroup deutlich auf dem Weg in Richtung „Retail-Verband. Er sieht in der Kombination aus traditionellem Handel(n) und aus den Erkenntnissen der Data-Analytics (Zalando als Lehrmeister) neue Perspektiven und eine Riesenchance. Hasebrink unterstreicht: „Wir sind dabei, uns in diese Richtung zu entwickeln und dazu gibt es keine Alternative.“ Und er vertieft: „Digitalisierung ist die Herausforderung. Digitalisierung ist letztendlich keine technische, sondern die Frage einer grundsätzlichen Einstellung.“ Mit diesem Mindset rücke die Kooperation viel näher an die Verbraucher heran.

Keine leichte Aufgabe, denn das Umfeld sei herausfordernd. Explizit ging Hasebrink auf den Frequenzrückgang in den Städten ein, von dem insbesondere seine mittelständischen Mitglieder betroffen sind. Hasebrink macht deutlich: „Handel ist die lebendige Seite der Innenstädte“. Und er stellt zugleich die Frage: „Wie halte ich die Innenstädte attraktiv?“

Der zunehmenden Frequenzmangel in den Innenstadtlagen hat nach Erkenntnissen von Hasebrink bisher keine dämpfenden Auswirkungen auf die Ladenmieten. Der EK-Vorstandvorsitzende fordert daher eine „neue Balance der Wertschöpfung“ ein. „Wir brauchen eine neue Balance hinsichtlich der Verteilung der Wertschöpfungsergebnisse im Handel. Neben der Industrie sind dabei auch die Vermieter mit im Boot“, betont der erfahrene Handelsmanager.

Bildgalerie Messe EK Home ^

Der EK-Vorstand freut sich auf eine erfolgreiche Messe EK Home (v. li.): Franz-Josef Hasebrink (Vorsitzender), Susanne Sorg, Steve Evers, Martin Richrath.
So geht Kommunikation heute. Beispiel einer zeitgemäßen Vermarktungsaktion anhand einer Waschmaschine von Bosch.
Eres – Kunden über die Online-Kompetenz ins Fachgeschäft holen.
Das in „eres“ eingebundene Kiosksystem umfasst aktuell 42.000 verfügbare Artikel.
Der Bereich Comfort (Elektrohausgeräte) vermittelte einen Hauch von IFA.
Lutz Burneleit (re.), Bereichsleiter Comfort und Philipp Pauksch nahmen unter den strengen Augen von EK-Vorstand Susanne Sorg die IFA-Neuheiten in der TestBar unter die Lupe.
Wichtiger Hinweis: In knapp drei Monate steht Weihnachten vor der Tür!
Jungen Start-Ups eine Chance.
Am ersten Messeabend lud die EK/servicegroup zur Preisverleihung der Passion Stars.

EK-eCommerce: „einzigartig in Deutschland“ ^

Susanne Sorg, verantwortliches EK Vorstandsmitglied für die Digitalisierung der Verbundgruppe, vertieft den von Hasebrink aufgezeigten Paradigmenwechsel. Ihre Antwort dazu: „eres“ (eCommerce Retail System). „Mit „eres“ setzen wir eine komplett neue Warenwirtschaft ein, ein komplett integriertes System, das Kassen mit an Bord hat, das ein Kiosksystem (aktuell mit 42.000 verfügbaren Artikeln) enthält, das uns die Möglichkeit gibt, eigene Marktplätze zu bauen, diese als EK zu betreiben und zu steuern und als Marketingplattformen aufzubauen.“ Und Sorg stolz: „Wir haben die Prozesse im Griff, wir reden nicht über verschiedene Insellösungen, sondern über ein komplett integriertes System, was in Deutschland in dieser Form einzigartig ist.“

Bereits Anfang dieses Jahres ist unter www.spielundspass.de der erste EK Online-Shop für Spielzeug, Babyartikel & Co. an den Start gegangen und wird sukzessive zum digitalen Marktplatz ausgebaut. Weitere Marktplätze, beispielsweise www.electroplus, sollen in Kürze folgen.

Sorg zieht für sich das Fazit: „Wir tun alles, um das Abschmelzen der Mitglieder zu stoppen. Nicht mehr Großhandel und Ware stehen im Vordergrund, sondern das Thema Dienstleistung. Mit dem reinen Warengeschäft werden wir nicht überleben können.“

Die vier Preisträger des Passion Star für Leidenschaft im Handel und die Mitglieder der Jury freuten sich über eine gelungene Passion Night.

Passion Stars – kein Elektrohändler dabei ^

High-Tech vs. High Touch – das sei in der der Tat kein Gegensatzpaar, so Hasebrink. Leidenschaft sei auch im Fachhandel eine wesentliche Voraussetzung für lebendige Kundenbeziehungen. Unternehmer, die entsprechend handeln, haben unabhängig von ihrer jeweiligen Branche eines gemeinsam: Sie faszinieren ihre Kunden und bieten ihnen das, was sie wirklich suchen: Freude am Einkaufen! Vier solcher Fachhändler wurden jetzt von der EK/servicegroup mit dem begehrten Handelspreis „EK Passion Star“ für leidenschaftliches Handeln ausgezeichnet.

  • Den „Passion Star“ für Leidenschaft durch Geborgenheit konnte das Team vom InnKaufhaus Schuhmacher in Wasserburg entgegennehmen. Mit ihrem „Wohnzimmer-Wohlfühl-Konzept“ vermitteln die Bayern das Gefühl, bei guten Freunden zu Gast zu sein.
  • Bastiaansen Modestad im niederländischen Brega versteht sich mit sieben Abteilungen und 180 Brands als „Stadt der Mode“. Das Modehaus zieht die Kunden mit aktuellen Styles, einem Shop-in-Shop Schuhgeschäft und dem trendigen Mode-Café an. Personal Shoppers beraten im Geschäft und checken darüber hinaus den privaten Kleiderschrank.
  • Ein erfolgreicher Weg zur Abgrenzung von den Mitbewerbern ist das „Storytelling“. Viel Talent dafür zeigt das Modehaus Ebbers im westfälischen Warendorf. Der Preisträger des „EK Passion Star“ für Leidenschaft durch Storytelling punktet u. a. mit einem „Digitalen Spiegel“ mit Social-Media-Funktion.
  • Vierter Preisträger ist das Babyland Reinartz. Die mit dem „EK Passion Star“ ausgezeichnete Leidenschaft durch Serviceperfektion und Ideenreichtum spiegelt sich im umfassenden Servicekonzept und der ungewöhnlichen Koppelung von Baby-Fachmarkt in Gräfelfing bei München sowie exklusivem Baby-Fachgeschäft in der bayrischen Landeshauptstadt selbst.
Alexander Druckenmüller

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