Das „Immer besser“ ist ein unverzichtbarer Teil der Miele-DNA. Dieses Image bekommt aktuell einige Kratzer. Durch den Nachrichten-Ticker liefen Mitte vergangener Woche Schlagworte wie „Absatzflaute“, „Einstellungsstopp“ und „Kostensenkung“. Nach übereinstimmenden Medienberichten (u.a. Die Glocke, Neue Westfälische, Radio Gütersloh) hat sich der Hausgerätehersteller ein Sofortprogramm zur Kostensenkung verordnet. Dazu sollen ein Einstellungsstopp und der Verzicht auf bezahlte Überstunden in den deutschen Werken von Miele und Imperial gehören. Bereits Anfang November 2018 berichteten WDR sowie die Lokalpresse, dass Miele weltweit über 100 Millionen Euro einsparen will.
In einem Brief, der allen Mitarbeitern an den deutschen Standorten zugegangen sein soll, verkündet die Geschäftsleitung einen sofort gültigen, grundsätzlichen Einstellungsstopp. Zudem wollen die Gütersloher befristete Verträge nicht mehr in unbefristete umwandeln. Miele begründete die Schritte mit der abflauenden Konjunktur (Stichwort Brexit, Handelsstreit USA-China) sowie stagnierenden Märkten in den wichtigsten Absatzländern bei gleichzeitig steigenden Kosten.
Laut Medienberichte zeichne sich schon jetzt ab, dass Miele im aktuellen Geschäftsjahr stagniere. „Wir werden kaum mehr als unseren Vorjahresumsatz erreichen können”, wird aus dem Brief der Geschäftsleitung an die Mitarbeiter zitiert. In Deutschland, wo Miele rund 30% seines Gesamtumsatzes von 4,1 Mrd. EUR erziele, sei der relevante Markt für große Hausgeräte sogar rückläufig. Die Folge: „So steigen unsere Kosten in Summe deutlich stärker als unser Umsatz.“ Schlimmer noch: „Eine Erholung unserer Märkte ist derzeit nicht in Sicht.”