Los geht’s: Premiere für die Miele Bilanzpressekonferenz am Stammsitz in Gütersloh. Fotos: M. Machan, G. Wagner
Und gute Nachrichten gibt es aus der Miele Gruppe allemal, selbst wenn das Deutschland-Geschäft auch weiterhin noch schwächelt. Miele hat das Geschäftsjahr 2024 – auch dank eines Einspar- und Transformationsprogramms – mit einem Umsatzplus abgeschlossen.
Das Unternehmen mit weltweit 23.500 Beschäftigten verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5,04 Mrd. EUR. Das ist nach 4,96 Mrd. EUR im Vorjahr ein Plus von rund 1,7%. Zu Gewinnen oder Verlusten äußert sich Miele zwar traditionell nicht. Doch Dr. Reinhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter von Miele, ließ sich zumindest dieses entlocken: „Wir haben ein positives Ergebnis!“ Und auch das ist eine gute Botschaft: „Betriebsbedingte Kündigungen sind vom Tisch“, so Rebecca Steinhage, Geschäftsführerin Human Ressources.
Weltweit stieg die Zahl der Beschäftigten bei Miele durch einen Zukauf in der Medizintechnik (Joint Venture SteelcoBelimed) um 3,4%. In Deutschland arbeiten 11.300 Menschen (das Gros in Ostwestfalen) für das Unternehmen, das ist ein Rückgang um 4,2%. Auf dem deutschen Heimatmarkt verbuchte Miele erneut einen rückläufigen Umsatz. Zinkann: „Es war ein schwieriges Jahr. Wir merken es sehr deutlich, dass die Baukonjunktur noch nicht angesprungen ist.“ Und so sind die guten Umsatzzahlen wohl vor allem auch dem 2024 gestarteten Transformationsprogramms MPP (Miele Performance Program) zu verdanken, denn auch bei Gesamtabsatz gab es ein Minus von 2,9% von 2023 zu 2024.
Dementsprechend lang ist Zinkanns Wunschliste an eine neue Bundesregierung: „Jetzt müssen alle miteinander nach vorne schauen. Dabei muss der Staat ein berechenbarer Partner sein, auf den sich Unternehmer wie die Bürger verlassen können.“ Zinkann forderte eindringlich eine schnelle Regierungsbildung sowie Leitplanken für eine „wettbewerbsfähige Wirtschaft“ und „nachhaltiges Wachstum“: „Das ist essentiell!“
Auf Zinkanns Wunschliste steht u.a. ein „echter Bürokratieabbau“, denn: „Weniger regulatorische Hürden bedeuten mehr Innovationskraft.“ Nebenbei bemerkt: Dass die Miele Waschmaschinen künftig nicht nur aus Gütersloh, sondern auch aus Polen kommen, hat nicht nur mit den niedrigeren Löhnen im Nachbarland zu tun, sondern auch mit KI und Geothermie. Vor allem aber seien die Genehmigungsprozesse deutlich einfacher als hierzulande.
Um Deutschland zukunfts- wie wettbewerbsfähig aufzustellen, bedürfe es laut Dr. Zinkann zudem einer Ertüchtigung der Verkehrswege und der Infrastruktur, einem steuerlichen Umfeld für Unternehmen, das Investition und Innovation fördere, sowie bezahlbarer Energie. Gerade bei letzterem sei eine planbare wie verlässliche Strategie Grundvoraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften.
Im Rahmen des 2024 gestarteten Transformationsprogramms MPP (Miele Performance Program) hat Miele nach eigenen Angaben wichtige Meilensteine erreicht. Miele plant, bis 2028 rund 500 Millionen Euro in Deutschland zu investieren. Dazu gehören u.a. Investitionen in die Standorte Oelde und Gütersloh sowie die Bereiche Cooking und KI-Anwendungen sowie eine weitere Stärkung des Kundenservice.
„Wir haben eines der größten Transformationsprogramme in der Unternehmensgeschichte gestartet“, sagte Zinkann. Und weiter: „Unser genetischer Code des ‚Immer besser’ treibt uns an. Wir haben einen klar definierten Kurs und wissen auch in rauer See, was zu tun ist.“ Abgesteckt wird dieser Kurs durch die Kapitel-Überschriften Transformation (wird mit „mutigen Entscheidungen vorangetrieben“, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern), Wachstum (mit innovativen Produkten, Lösungen und Services), Innovationskraft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmens-DNA.
„Trotz angespannter Marktbedingungen, gekennzeichnet durch Kaufzurückhaltung, hohen Preisdruck und geoökonomische Herausforderungen haben wir uns behaupten können“, ordnete Dr. Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter, das vergangene Jahr ein. Rebecca Steinhage ergänzte: „Auf die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben wir schnell und entschlossen reagiert.“
Ziel sei es gewesen, Mieles Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und so die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Steinhage: „Dafür haben wir mutig notwendige Entscheidungen getroffen.“ Im vergangenen Jahr hat Miele zahlreiche Ziele erreicht: Von geplanten Maßnahmen zur Erlösverbesserung und Effizienzsteigerung in Höhe von 500 Millionen Euro wurden bereits 50% realisiert. „Dass es uns gelungen ist, betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland auszuschließen, war ein wichtiger Erfolg“, so Steinhage mit Blick auf das Transformationsprogramm MPP im Unternehmen.
Und 2025? Miele setzt auch weiterhin vor allem auf Qualität und Innovation. Mit Einführung des Spitzenmodells Nova Edition im Zuge der neuen Wäschepflege-Generation kommt auch die „InfinityCare“-Trommel zum Einsatz. Sie ist die weltweit erste rippenlose Trommel für maximale Schonung und längere Lebensdauer von Textilien, selbst für empfindliche Materialien wie Kaschmir oder Seide.
Die neue Staubsauger-Serie Guard bietet Bedienkomfort durch vernetzte Funktionen und ein herausragendes Design. Der Guard ist zugleich der leiseste Miele-Staubsauger aller Zeiten. Auf der IFA Anfang September will Miele neue Geräte und Features im Bereich Cooking vorstellen, darunter auch echte Weltpremieren.
Zudem forciert Miele den Ausbau von KI-Dienstleistungen: Die Software „Smart Food ID“ erkennt automatisch das Gericht im Backofen und bereitet es punktgenau zu. Der Service „AI Diagnostics“ bietet Kundinnen und Kunden vorausschauende Wartungshinweise per App. In Italien pilotiert Miele die „AI Shopping Assistance“, einen Chatbot, der nicht nur beim Kauf von Staubsaugern, sondern auch bei deren Reparatur und der Ersatzteilbestellung hilft.
Markus Miele: „KI ist ein Turbo für Produkte und ein Innovationstreiber für Komfort, Nachhaltigkeit und Kundenerlebnisse. Unsere Produkte denken heute schon smart und schaffen damit echten Mehrwert im Haushalt. Wir investieren zudem in KI fürs Unternehmen als Ganzes. Das reicht von der Verwaltung über die Produktion bis hin zum Service.“
Ein Beispiel aus der Produktion ist die KI-gestützte Qualitätskontrolle von Waschmaschinenfronten: 32 Kameras erzeugen einen hochauflösenden Datensatz von der Frontpartie, die KI erkennt kleinste Fehler und bewertet detaillierter als das menschliche Auge. Dies schafft deutliche Vorteile in der Produktivität und bei der Effizienz.
Verantwortungsbewusstes Handeln ist seit 1899 Teil der Unternehmenskultur von Miele. Das Unternehmen setzt insbesondere auf Qualität, Effizienz und Langlebigkeit, um nachhaltiger zu wirtschaften. Miele-Geräte werden auf eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren getestet – ohne Beispiel in der Branche. „Exzellente Qualität ist die Grundlage für Langlebigkeit. Langlebigkeit ist die beste Form von Nachhaltigkeit“, so Steinhage.
Miele-Waschmaschinen zählen zu den effizientesten Geräten im Markt – noch in diesem Jahr werden sie eine Energieeffizienzklasse (EEK) von bis zu A-40% erzielen. Verpackungen aus 70% recyceltem Kunststoff in der Ersatzteillogistik tragen zur Ressourcenschonung bei.
An seinen Standorten nutzt Miele regenerative Energiequellen wie Geothermie, Photovoltaik und Abwärme. In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen knapp 20 PV-Anlagen installiert. Sie erzeugen mehr als 12 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr. Das entspricht rechnerisch dem Bedarf von rund 3.500 Privathaushalten. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region und darüber hinaus forscht Miele an 48 Projekten für Zirkularität oder hat diese bereits abgeschlossen.
Auch wenn die Rahmenbedingungen durch die anhaltende Baukrise, Konsumzurückhaltung, intensiven Wettbewerb sowie geopolitische Entwicklungen herausfordernd bleiben, sieht Miele positive Anzeichen für das laufende Geschäftsjahr. Das ist kein Kaffeesatzlesen, sondern eine Einschätzung, die auf der Geschäftsentwicklung zum Jahresauftakt und dem Feedback des Handels zu Produktneuheiten fußt. Zinkann: „Wir setzen unseren strategischen Kurs unbeirrt fort, um unsere Ziele nachhaltig zu erreichen. Auf das Geschäftsjahr 2025 blicken wir zuversichtlich.“
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