Durch die Auswirkungen des Corona-Virus sieht sich Miele immer mehr vor das Problem gestellt, die Produktion aufgrund von Engpässen bei Zulieferteilen aufrecht erhalten zu können. Hinzu kommt, dass vor dem Hintergrund der angeordneten Geschäftsschließungen, von denen auch der Fachhandel betroffen ist, der Absatz in erheblichem Maß gestört ist. Daher sieht sich das Familienunternehmen gezwungen, an allen seinen inländischen Produktionsstandorten die Fertigung herunterzufahren und bereitet Kurzarbeit ab dem 1. April vor.
Bislang ist ein Zeitraum bis Ende der Osterferien vorgesehen, der aber in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung des Corona-Virus auch verlängert werden kann. Aktuell konnte Miele die Produktion an seinen Standorten in annähernd gewohntem Umfang aufrechterhalten. Nach einem sehr erfolgreichen Start in das Geschäftsjahr verschlechtern sich jetzt aber die Rahmenbedingungen mit großer Geschwindigkeit.
Zum einen wird die Versorgung mit Zulieferteilen täglich schwieriger, zum anderen wurden in Deutschland sowie in vielen anderen Ländern die meisten Einzelhandelsgeschäfte geschlossen. Dies hat zur Folge, dass die Lieferketten bis hin zum Kunden massiv gestört beziehungsweise gänzlich unterbrochen werden.
Zuvor hatte bereits das „Westfalen Blatt“ in seiner Montagsausgabe (23.3.2020) berichtet, das der Gütersloher Hausgerätehersteller sein Werk im tschechischen Unicov komplett schließen muss. Die Schließung sei notwendig geworden, weil über die Region um Unicov ein umfassendes Ausgehverbot verhängt worden sei.
Vor diesem Hintergrund plant das Unternehmen, den Produktionsbetrieb zu unterbrechen sowie alle zugordneten Funktionen einzuschränken und lediglich einen Minimalbetrieb aufrecht zu erhalten. Dies wird ab dem 1. April beginnen und voraussichtlich bis zum 19. April einschließlich dauern.
Der Vertrieb wird weiterhin aufrechterhalten, so können Geräte beispielsweise uneingeschränkt über das Internet bestellt werden. Zudem werden notwendige Reparaturarbeiten durch den Kundendienst ausgeführt, sowohl im privaten Bereich als auch im gewerblichen Umfeld, wie beispielsweise Krankenhäusern.
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