Vielseitig, intuitiv und zeitlos: Bereits 1998 stellte Miele den weltweit ersten Einbau-Kaffeevollautomaten vor. Damit wurde damals eine völlig neue Gerätekategorie begründet, je nach Modell mit austauschbarem Wassertank oder Festwasseranschluss. Zwölf Jahre später, 2010, präsentierte der Gütersloher Familienkonzern mit dem CM5 seinen ersten Stand-Kaffeevollautomaten, wobei das Innenleben der bewährten Technik der Einbaugeräte entsprach. 2016 dann kam die erste eigene Kaffeemischung „Black Edition N°1“ auf den Markt – 100% Arabica, handgepflückt, in Bio-Qualität und fair gehandelt, exklusiv für Miele kreiert und schonend geröstet durch die Privatrösterei Vollmer.
Was macht einen richtig guten Kaffee aus? Worauf sollte bei den verschiedenen Parametern geachtet werden? Und was sind die aktuellen Trends bei Kaffee? Die Antworten gaben uns Torsten Clausen, Produktmanager Kaffeezubereitung der Miele Vertriebsgesellschaft Deutschland, und Wieland Buschmann, Leiter des Qualitätsmanagements bei der Privatrösterei Vollmer.
Was macht einen richtig guten Kaffee aus?
Torsten Clausen: Das ist sehr subjektiv. Für mich sollte ein guter Kaffee nicht zu heiß, nicht zu bitter und nicht zu dünn sein. Auch eine schöne Crema ist wichtig. Bei der Bohne ist Qualität gefragt, ebenso wie eine individuelle Zubereitung. Schließlich stecken in jeder Bohne viele Aromen, die herausgekitzelt werden müssen.
Am besten ist es, den Kaffee frisch zu mahlen, da sich die Aromen verflüchtigen, sobald die Bohne aufgeknackt ist. Auch der Mahlgrad ist für den Genuss entscheidend: Espressobohnen werden feiner gemahlen als Bohnen für Kaffee. Als Brühtemperatur sind 86 bis 96 Grad ideal.
Wieland Buschmann: Für mich sollte ein guter Kaffee eine goldbraune Crema und ein feines Aroma haben. Für das Geschmackserlebnis müssen Parameter wie Mahlgrad, Wasserhärte, Kaffeemenge, Brühtemperatur und -dauer und auch die Bohnenmischung sorgfältig aufeinander abgestimmt sein.
Stichwort Bohne: Für viele scheint die Sorte Arabica das Maß aller Dinge zu sein …
Torsten Clausen: Richtig ist zunächst einmal, dass der überwiegende Teil an gehandeltem Rohkaffee „Coffea Arabica“ ist. Diese Sorte gilt als besonders aromatisch, und das durchaus auch zurecht. Das Spektrum reicht hier von schokoladig und nussig über würzig bis fruchtig. Diese Noten sind sehr gefällig und sorgen für ein ausbalanciertes Aroma in der Tasse und am Gaumen.
Worauf achten Sie bei der Auswahl des Rohkaffees?
Wieland Buschmann: Gute Rohkaffees werden rund um den Äquator angebaut. Wir konzentrieren uns auf nachhaltig angebaute Kaffeesorten. Dazu gehören eine Vielzahl von „Arabicas”, die in Anbaugebieten von 400 bis 3.200 Metern über dem Meeresspiegel wachsen, sowie die Sorte „Robusta”, die in Regionen von 300 bis 900 Metern über dem Meeresspiegel gedeiht.
Entscheidend ist für uns das Vertrauen in die Arbeit unserer langjährigen Lieferanten, auch in den Anbaugebieten. Dazu gehört auch der enge Kontakt zu den Bauern, unter anderem durch regelmäßige persönliche Besuche. Je kleiner die Plantage, desto vertrauter die Atmosphäre und die Qualität der Zusammenarbeit.
Besonderen Wert legen wir auf Nachhaltigkeit. Dazu gehört der faire Handel mit den Kaffeebauern in den Herkunftsregionen. Gute Erträge ermöglichen es den Bauern, in Produktqualität und gute Arbeitsbedingungen zu investieren. Vollmer Kaffee trägt sowohl das Fairtrade- als auch das Bio-Siegel.
Was genau bedeutet denn „Bio“ beim Kaffee?
Wieland Buschmann: „Bio“ sichert vor allem die nachhaltige Produktqualität der Kaffees, die von diesen Plantagen stammen. Dazu gehört auch das Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur in den Anbauregionen. Und stellt sicher, dass wir die Herkunft der von uns gerösteten Kaffees nachvollziehen können.
Nachhaltigkeit wird so auch zum Ausgangspunkt für die besonderen qualitativen und ethischen Werte von Vollmer Kaffee. Denn nur wenn der Rohkaffee von einwandfreier Qualität ist, kann ein hervorragendes Getränk entstehen, das wir mit viel Freude und gutem Gewissen trinken können.
Welche Unterschiede gibt es bei der Röstung und was bewirken diese?
Wieland Buschmann: Bei hochwertigen Kaffees kommt grundsätzlich das weniger heiße und dadurch besonders schonende Trommelröstverfahren zum Einsatz, das mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Heißröstverfahren für Industriekaffees. Es macht den Kaffee bekömmlicher. Zudem können sich die Aromen besser entfalten. Je länger die Bohnen geröstet werden, desto mehr Säure wird ihnen entzogen. Soll der Kaffee fruchtiger werden, wird kürzer geröstet.
Was sind aktuell die Trends bei Kaffee und Kaffeezubereitung?
Wieland Buschmann: In diesem Jahr gehen die Kaffeetrends weiter in Richtung ausgefallener Ideen und Kaffeemischungen mit Alkohol, wie zum Beispiel der Espresso Martini. Auch bereits zu Klassikern gewordene Kreationen wie Cold Brew liegen weiterhin im Trend. Helle Röstungen sind ebenfalls sehr gefragt. Sie sind fruchtiger und facettenreicher als dunkle.
Torsten Clausen: Alternativen zur klassischen Milch erobern seit Jahren den Kaffeemarkt. Hafermilch ist hier der neue Standard. Aber auch andere Milchersatzprodukte werden immer beliebter: Mandelmilch, Kokosmilch, Reismilch und andere Varianten sind in Cafés oder heimischen Küchen zu finden. Ganz neu dabei ist hier die Erbsenmilch.
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