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Miele: Sparkurs verschärft

Die Einschnitte bei Miele sind offenbar wesentlich gravierender als zunächst angenommen. Im Februar hat infoboard.de darüber berichtet, dass die Absatzflaute einen Einstellungsstopp bei den Güterslohern mit sich bringe. Nun sollen nach übereinstimmenden Medienberichten in den kommenden Jahren 770 Stellen wegfallen – das sind 270 Stellen mehr, die dem Rotstift zum Opfer fallen, als bislang bekannt war. Nach Informationen des „Haller Kreisblatt“ vom vergangenen Donnerstag (22. August) ist zudem in Polen der Aufbau einer neuen Finanzverwaltung geplant.

Neue Finanzverwaltung in Polen

Die neue Finanzverwaltung soll sich länderübergreifend um Aufgaben des Finanzwesens kümmern. Langfristig sollen in dem sogenannten „Shared Service Center“ laut „Haller Kreisblatt“ bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigt werden. Welche Auswirkungen das auf Gütersloh und weitere Miele-Standorte hat, ist derweil noch völlig unklar.

Größere Bedeutung – zumindest für den Standort Gütersloh – dürfte die Entwicklung in der Waschmaschinenfertigung haben. Laut Miele-Unternehmenssprecher Carsten Prudent habe Miele für das Gerätewerk intern ein „Zielbild” von 1.450 Beschäftigten kommuniziert – bezogen auf das Jahr 2025. Da aber aktuell dort 2.220 Mitarbeiter beschäftigt seien, entspricht das nach Adam Riese einem Abbau von insgesamt 770 Stellen. Prudent betont gegenüber dem „Haller Kreisblatt“, dass weiterhin das Ziel gelte, „den notwendigen Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen zu erreichen.” Wie sich nun dieses Ziel realisieren lässt, dazu gebe es „intensive und konstruktive Verhandlungen” mit dem Betriebsrat und der IG Metall.

Kein Sonderbonus

Und auch das dürfte bei den Beschäftigten wenig Freunde ausgelöst haben: Der übliche Sonderbonus fällt in diesem Jahr aus. Prudent gegenüber dem „Haller Kreisblatt“: „Diese Entscheidung folgt der deutlichen Abkühlung der Gesamtmärkte bei zugleich weiter steigenden Kosten”. Seine neue Waschmaschinenfertigung im polnischen Ksawerow will Miele Anfang nächsten Jahres mit zunächst 400 Mitarbeitern hochfahren. Dort sollen vor allem Frontlader gebaut werden.

infoboard.de

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