MSH – Mit einem blauen Auge davongekommen

Seit letztem Dienstag liegen die harten Media-Saturn Daten zum Geschäftsjahr 2013/14 auf dem Tisch. Dazu verlautbarte die Konzernmutter Metro AG in einer Presseerklärung: „Media-Saturn hat im Geschäftsjahr, das am 30.September endete, seine Aktivitäten im Online- und Multichannel-Handel erfolgreich ausgebaut und Europas modernsten Elektrofachmarkt eröffnet. Der neue Media Markt in Ingolstadt bietet den Kunden durch die Vernetzung von online und offline, durch interaktive Innovationen im Markt sowie durch multimediale Produktpräsentationen und Vorführmöglichkeiten ein völlig neues Einkaufserlebnis. Der über das Internet generierte Umsatz stieg bei Media-Saturn im Geschäftsjahr 2013/14 um fast 30% auf 1,4 Milliarden Euro.“

So weit so gut. Im Grunde war mit dieser Zusammenfassung bereits alles Positive gesagt. Denn beim MSH-Gruppenumsatz wie auch beim Business in Deutschland hat sich in Summe über die letzten zwölf Monate nicht viel getan. Das Pressestatement untermauert: „Der Umsatz von Media-Saturn wuchs im Geschäftsjahr 2013/14 in lokaler Währung um 0,8%. In Euro verminderte sich der Umsatz wechselkursbedingt leicht um 0,3% auf 21,0 Milliarden Euro. Flächenbereinigt ging der Umsatz um 0,9% zurück. In Deutschland erreichte der Umsatz von Media-Saturn im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 9,8 Milliarden Euro und lag damit nur leicht unter dem Vorjahr.“

Media-Saturn 2012/13 1
(in Mio. €)
2013/14
(in Mio. €)
Veränderung
in €
Veränderung in
lokaler Währung
Veränderung
flächenbereinigt
(lokale Währung)
Umsatz 21.053 20.981 -0,3% 0,8% -0,9%
Deutschland 9.839 9.795 -0,4% -0,4% -1,9%
Westeuropa (ohne D) 8.341 8.356 0,2% 0,5% -0,1%
Osteuropa 2.819 2.831 0,4% 8,8% 0,7%
Asia/Africa 54 0
EBIT (vor Sonderfaktoren) 299 335 36 Mio. €

Die Fahrt auf der Achterbahn

Dusel (oder Können?) rette das Geschäftsergebnis. Nach schwachen Monaten zuvor konnte der Consumer Electronics Gigant urplötzlich im 4. Quartal (Juli bis September) flächenbereinigt ein Plus von 1,7 Prozent erzielen. Zur positiven Entwicklung sollen die Fußballweltmeisterschaft sowie der gestiegene Mehrkanalumsatz beigetragen haben.

Ein Blick auf das Onlinegeschehen der Vertriebslinien Media Markt, Saturn und redcoon lohnt.Metro-Chef Olaf Koch äußerst sich dazu im aktuellen Konzern-Geschäftsbericht zufrieden: „Wir haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte auf der Online-Seite gemacht.“ Ist dem wirklich so? Die Zahlen zeigen eine Achterbahnfahrt. Erzielte die Gruppe über den Online-Kanal im zweiten Quartal noch 363 Millionen Euro, so waren es in der Periode Juli bis September nur noch 353 Millionen Euro, ein sattes Minus von 10 Millionen. Die Schwankungen zeigen die Herausforderungen, die im E-Commerce liegen. Abhilfe soll die neue „Electronic Online Group“ schaffen.

Online als Chance

MSH-redcoon Charts

Es gibt also noch viel zu tun! Ein wichtiger Baustein ist hier der weitere, zügige Ausbau des Online-Geschäftes. Vor allem aber: Die intelligente Verzahnung der einzelnen Einkaufskanäle miteinander. Die Fachmärkte der Zukunft sprechen die Kunden eben auf allen verfügbaren Kanälen an. Und das hat Potential! Olaf Koch: „Wichtig ist, das Thema Online nicht als Kannibalisierung des angestammten Geschäftes zu sehen, sondern als echte Chance zu begreifen.“

Die Zahlen zeigen eindeutig: Media-Saturn ist im Geschäftsjahr 2013/14 mit einem blauen Auge davongekommen. Umso ambitionierter sind die Ziele für die nächsten zwölf Monate. Media-Saturn soll als Europas führender Multichannel-Anbieter für Consumer Electronics noch weiter ausgebaut werden. Die Gruppe stehe für ein Einkaufserlebnis auf allen Kanälen.

Dabei wird das Internet-Sortiment gezielt ausgebaut, bei Media Markt auf knapp 80.000 Artikel und bei Saturn werden über 64.000 Produkte online erhältlich sein, Tendenz weiter steigend.

Redcoon soll in Europa die Position als führender Pure Onliner für Consumer Electronics einnehmen. Dabei setzt man auf ein breites Angebot zu niedrigsten Preisen. Zum 30. September 2014 umfasste das Standortnetz von Media-Saturn 986 Elektrofachmärkte in 15 Ländern, davon 415 in Deutschland, 367 in Westeuropa (ohne Deutschland) und 204 in Osteuropa.

 

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