Multitalent oder Dampfplauderer: 33 Wasserkocher im CHIP-Labortest

Auch wer nur mit Wasser kocht, will gute Küchenhelfer. Das gilt auch für Wasserkocher. CHIP hat im eigenen Testlabor 33 kabellose Wasserkocher auf Ausstattung, Handhabung, Geschwindigkeit und Verbrauch unter die Lupe genommen. Obwohl kein Modell ausfiel, gab es große Unterschiede bei der Qualität. Für gute Verarbeitung und Funktionalität sowie für eine umfangreiche Vollausstattung müssen Käufer oft tiefer in die Tasche greifen.

Die vordersten Plätze sicherten sich zwei Geräte bekannter Markenhersteller: WMF liefert mit etwa 80 Euro den besten Wasserkocher, Braun mit etwa 40 Euro das Top-Modell für Preisbewusste. Mit rund 2.600 Watt Messleistung und einer Kochzeit von 2:31 Minuten für einen Liter Wasser gehört der Testsieger WMF 1,6 l Lineo Shine Edition zu den Schnellsten im Test. Kleine und große Mengen Flüssigkeit lassen sich punktgenau und ohne zu kleckern ausgießen. Weitere Pluspunkte: einfache Bedienung, elegante Edelstahlverkleidung und Standfestigkeit. Der Preis-Leistungs-Sieger Braun WK 500 überzeugte die CHIP-Experten mit kurzer Kochdauer sowie exzellenter Handhabung.

Tempo-Unterschiede und Geschmacksveränderungen

„Auf zwei Werte sollten Sie vor allem achten: elektrische Leistung und Füllmenge. Die Faustregel bei der Leistung lautet: Kocher mit höherer Wattzahl bringen das Wasser in der Regel schneller zum Sieden“, sagt Wolfgang Pauler, Testchef bei CHIP. „Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen den getesteten Modellen sind zum Teil groß. Der Langsamste braucht 4:17 Minuten, der Schnellste schafft einen Liter schon in 2:29 Minuten. Bei den Kosten fallen die Unterschiede geringer aus. Die Gesamtenergieaufnahme liegt zwischen 93 und 119 Wattstunden. Das Kochen eines Liters Wasser kostet also zwischen 2,7 und 3,4 Cent.“ Der Test zeigt zudem deutlich, dass diese Haushaltshelfer mit Abstand am effizientesten Wasser kochen. Auf einer herkömmlichen Herdplatte dauerte das Erhitzen von einem Liter über elf Minuten bei mindestens doppelt so hohem Energieverbrauch. Wer keine besonderen Ansprüche hat, ist mit einem Gerät mit 1,7 Liter maximaler Füllmenge sowie 2.000 bis 2.400 Watt Leistung gut beraten.

Dass ausführliche Tests wichtig sind, verdeutlichen die Ergebnisse von CHIP: Nach einigen Tagen drang etwa bei einem Wasserkocher Flüssigkeit ins Griff-Display, ein Gerät löste wiederholt den Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) aus und bei einigen Modellen schmeckte das Wasser selbst nach über zehn Kochvorgängen noch sehr künstlich. Um sicher zu gehen, dass sich keine Schadstoffe im Kochwasser lösen, wurden die drei betroffenen Geräte sowie der Testsieger zur Wasseranalyse an ein unabhängiges, nach DIN EN ISO 17025 zertifiziertes Prüflabor geschickt. Die Ergebnisse der GCMS-Analyse waren jedoch für alle Kocher unbedenklich, Grenzwerte wurden nicht überschritten.

Annette Dietzler

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