In Deutschland fließt immer mehr Geld in den Online-Handel: 2022 ist die Online-Kaufkraft für gleich sechs Sortimente im landesweiten Schnitt höher als die stationäre Kaufkraft für eben diese Produktgruppen. Die deutlichsten Unterschiede gibt es im Sortiment Informationstechnologie. Das zeigt eine neue GfK-Studie zur Sortimentskaufkraft 2022, die das verfügbare Ausgabepotenzial für 17 Sortimentsgruppen unterteilt nach stationärem und Online-Handel untersucht.
Mit 90 Euro ist der Online-Anteil der Kaufkraft für Informationstechnologie, also für Computer, Homeoffice-Equipment und PC-Spiele, pro Kopf fast dreimal so hoch wie der Anteil, der für den stationären Einzelhandel zur Verfügung steht.
Und auch in den Sortimenten Unterhaltungselektronik, elektronische Medien, Telekommunikation, Uhren und Schmuck, Spielwaren und Hobbys sowie Baby- und Kinderartikel fließt in diesem Jahr mehr Geld in den Online-Handel als in stationäre Geschäfte.
Einkaufen wieder zum Erlebnis machen
Dazu Filip Vojtech, Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von GfK: „Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns sowie 3G+ oder 2G-Regeln zu Beginn des Jahres haben dazu beigetragen, dass die Deutschen vermehrt online einkaufen.“
Es bleibt aber spannend, wie sich dieser Trend weiter entwickelt, nachdem alle Restriktionen weggefallen sind und die ersten Händler keine kostenfreien Retouren von Online-Bestellungen mehr anbieten, um nachhaltiger zu sein und Kosten zu sparen.“ Vojtech: „Auf jeden Fall müssen sich der stationäre Einzelhandel und auch Gemeinden und Städte etwas überlegen, um das Einkaufen vor Ort nach Corona wieder zu einem Erlebnis zu machen und die Menschen in die Innenstädte zu ziehen.“