Bluetooth-Technik und Smartphone-Hype treiben in diesem Frühjahr seltsame Blüten aus: Auf dem World Mobile Congress 2014 in Barcelona stellte Oral-B seine erste interaktive Zahnbürste aus.
Einfaches gelangweiltes Zähneputzen war mal. Den Umstand, dass die Smartphone-Junkies schon am Morgen den ersten Blick auf das Display ihres Telefons senden, macht sich Oral B zunutze. Die Nutzer der neuen interaktiven Zahnbürste sind eingeladen, sich morgens im Bad während des Zähneputzens schon den Wetterbericht und die neuesten Nachrichten anzuhören. Nach dem Frühstück könnte schließlich schon die Welt untergegangen sein und Menschen, die im Bad Zähne putzen, kriegen davon nichts mit, so ohne interaktive Zahnbürste.
Nein, Spaß beiseite, ein höherer Nutzen liegt natürlich darin, dass die Zahnbürste via Bluetooth mit der App im Smartphone kommuniziert und umgekehrt. Was die sich zu erzählen haben, möchte ich eigentlich gar nicht wissen, ich möchte nur Zähne putzen. Aber gut zu wissen, dass es solche Spielerei geben soll, die mich schon am frühen Morgen vom Wesentlichen abhält und meinen Geist mit Nachrichten-Sondermüll aus Krisengebieten dieser Welt volllädt.
Viel schlimmer finde ich noch, dass ich mit dem Ding einen Spion im Bad habe. Der Zahnarzt kann die App mit der mir empfohlenen idealen Putzroutine befüttern. Die Zahnbürste speichert meine Putzdaten und die App verpetzt mich beim Doc, dass ich seine Anweisungen nicht befolgt habe, indem sie Abweichungen in den gespeicherten Daten anzeigt.
Bestimmt gibt es Nutzer, die sowas megacool finden und quasi ihr Leben auf disen Moment gewartet haben. Ich technisches Fossil des 21. Jahrhunderts möchte immer noch nur meine Zähne putzen und dabei meinen eigenen Gedanken nachhängen.
Was denken Sie? Welche Vorteile sehen Sie in der interaktiven Zahnbürste?