EP: drin, aber EP: nicht mehr drauf? Für rund 60 Händler der Verbundgruppe wird dies über kurz oder lang zur Realität. Denn ElectronicPartner nimmt seine Händler in die Pflicht. Ob attraktives Erscheinungsbild der Geschäfte, die Teilnahme am 360-Grad-Marketingkonzept vor allem, ein klares Sortiment und einheitliche Services und deren Vermarktung: Der Außenauftritt der EP:-Markenhändler soll in diesem Jahr nochmals deutlich gestärkt werden. Und wer nicht mitzieht (oder nicht mitziehen kann), darf sich zumindest nach außen nicht mehr als EP:-Markenhändler definieren. Aus dem EP:-Markenhändler wird ein Mitglied bei ElectronicPartner im Status „als Fachhändler mit eigenem Profil“. „Wir brauchen die Qualität“, formulierte es Vorstand Friedrich Sobol anlässlich der Jahresveranstaltung in Düsseldorf Anfang Februar eindringlich. Und: „Dafür gehen wir in einen sehr intensiven Dialog mit unseren Fachhändlern.“

Lauter „local heros“

Mehr denn je sind die EP:-Fachhändler einem gemeinsamen Qualitätsgedanken verpflichtet. Sie versprechen – seit Jahresanfang positioniert als „local hero“ – ihren Kunden „Mein Service macht den Unterschied“. Damit sollen sie vor Ort als lokaler Ansprechpartner für erstklassige Beratung und umfassende Serviceleistungen verankert sein. Herzstück der Neuausrichtung ist ein “360-Grad-Marketingkonzept”. Den in der Verbundgruppe organisierten Händlern wird dabei die Möglichkeit geboten, Kunden auf möglichst vielen Kanälen anzusprechen. Neben klassischen Marketing-Formaten wie Flyern oder Werbung per Newsletter zählen dazu auch lokale Online-Kampagnen, Prospektportale wie kaufDA und lokale Plattformen wie Locafox. Zudem hat EP: seine Produkt mittels Online-Katalog ins Netz gestellt, Reservierungsfunktion zur stationären Abholung gewünschter Artikel inklusive. Mehr noch: Im Fachhandel findet der Sortimentskatalog seine Äquivalent durch ein “Virtual Shelf”, das im Geschäft nicht vorrätige Produkte ansprechend präsentieren kann.

Das Jahr 2015, so Sobol, stehe bei ElectronicPartner ganz im Zeichen der Qualitätsoffensive für die Marke EP: Der Außenauftritt der Markenhändler werde in diesem Jahr nochmals deutlich gestärkt. Heißt aber auch: „Wer den Weg nicht mitgeht, darf in der Verbundgruppe bleiben – sich aber nicht mehr EP:-Händler nennen!“

Bildgalereie zur Jahresveranstaltung ElectronicPartner in Düsseldorf 2015

Alle stehen in der Pflicht

In der Pflicht stehen aber nicht nur die EP:-Markenhändler. Auch die Verbundgruppe selbst stellt ein Bündel an Leistungen zur Verfügung, um die Position der Marke EP: weiter zu stärken. Dazu zählen äußerlich gut sichtbare Maßnahmen wie die neue Optik aller Online- und Offline-Werbemittel der Marke oder eben die „local hero“-Positionierungskampagne, die seit Beginn des Jahres schrittweise umgesetzt wird. Im Hintergrund arbeitet die Kooperation derweil an der eigenen Infrastruktur, um den Handel bestmöglich zu unterstützen. So wird in der IT eine neue Warenwirtschaft als Schnittstelle zwischen den Händlern und der ElectronicPartner-Zentrale eingerichtet, ein neues CRM-System soll weitere Vorteile in der Kundenansprache bringen.

Auf dem Weg zu Omnichannel

Damit werden gleichzeitig die Grundlagen für die nächsten Schritte im eCommerce – und der Weg zum Omnichannel-Anbieter – festgelegt. Ab Herbst können die EP:Fachhändler dann statt Online-Katalog mit Reservierungsfunktion eine „click & collect“-Lösung anbieten. Bereits im Mai wird für die Fachmarktlinie Medimax ein solches „click & collect“-System freigeschaltet. Der Kunde schließt dann das eigentliche Warengeschäft direkt mit dem jeweiligen Markt ab. „Wir haben bei Medimax bereits sehr gute Erfahrungen mit der Reservierungsfunktion gesammelt“, zieht Sobol eine Zwischenbilanz.

Für die zukünftige Ausrichtung bleibt die enge Verzahnung zwischen stationärem Angebot, Online-Kommunikation über Facebook oder Newsletter und Einkauf im Internet eine wesentliche Maßnahme bei Medimax. Um das zu gewährleisten, hat sich ElectronicPartner entschlossen, kein Shop-Modul in die bestehende Homepage einzufügen, sondern einen vollständig neuen, integrierten Auftritt zu schaffen. Diesen Weg wird die Verbundgruppe auch bei der Fachhandelsmarke EP: einschlagen. „Wir gehen den Weg zum Omnichannel-Anbieter schrittweise. So können wir unsere Erfahrungen regelmäßig analysieren und einen optimalen Startschuss für unsere jeweiligen Marken setzen“, ist sich Sobol sicher.

ElectronicPartner: Zurück in der Spur

Zurück in der Spur: Im Kernmarkt Deutschland verzeichnet ElectronicPartner ein Umsatzwachstum von 8,3 %. Was den Schub auslöste – eventuell höhere Lieferungen an die Beteiligungen notebooksbilliger.de oder sparhandy.de – dazu gab es keine Antworten.

Abgehakt scheint bei ElectronicPartner das von Umstrukturierungen geprägte Krisenjahr 2013. Das „Zukunftsprogramm“ beginnt zu greifen: Jedenfalls schließt die Verbundgruppe das Geschäftsjahr 2014 erfolgreich ab. Mit einem Zentralumsatz im Kernmarkt Deutschland von 1,629 Milliarden Euro verzeichnet das Unternehmen ein Wachstum von satten 8,3 %. „Das vergangene Jahr hat wieder einmal bewiesen, wie schnelllebig unsere Branche geworden ist“, erklärte Sobol bei der Vorstellung der Zahlen in Düsseldorf und ergänzte: „Wir sind froh, dass wir uns stabil und sicher aufgestellt haben, und so in diesem bewegten Umfeld unseren wirtschaftlichen Erfolg weiter ausbauen konnten.“

Mit diesem Ergebnis ist ElectronicPartner jedenfalls zurück auf Wachstumskurs und entwickelt sich (nach eigenen Angaben) deutlich besser als der Markt. Besonders trägt zu diesem Erfolg die Warengruppe Mobilfunk bei. 100 Euro gibt der Durchschnittsdeutsche im Jahr für sein Smartphone aus (wohlgemerkt Hardware), aber nur noch 60 Euro für sein TV-Gerät. Das wird weitreichende Folgen für den Handel haben. Fakt ist: Mit der Hardwarevermarktung steigerte sich für ElectronicPartner beim Mobilfunk auch die Dienstevermarktung. „Die Mobilfunk- und Dienstevermarktung sehen wir als strategischen Kernbereich. Zum einen wird der Mobilfunk mittelfristig zur Schaltzentrale im vernetzten Zuhause werden, zum anderen bietet die beratungsintensive Dienstevermarktung dem Handel in Zeiten sinkender Margen einen ertragreichen und zukunftssicheren Markt“, erläuterte Sobol die rasant gewachsene Bedeutung dieses Geschäftsfeldes.

Matthias M. Machan

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