Unternehmen und Gestalter aus 59 Nationen reichten in diesem Jahr mehr als 6.300 Innovationen – so viele wie noch nie – zum Red Dot Award: Product Design ein. Nach intensiven Diskussionen unter den 39 Juroren vergaben diese nur dann eine Auszeichnung, wenn sie sich über die gute Designqualität des Produktes einig waren. So erhielten insgesamt 69 Einreichungen – also lediglich 1,1 % – die höchste Auszeichnung des Wettbewerbs, den „Red Dot: Best of the Best“.
Der „Red Dot“, der für gute Designqualität steht, wurde 1.684 Mal vergeben, während weitere 45 Objekte mit der Honourable Mention, die einen besonders gelungenen Aspekt gestalterischer Arbeit würdigt, prämiert wurden. Die Entwürfe haben eines gemeinsam: Sie repräsentieren den aktuellen Stand des Produktdesigns und geben Einblicke in dessen Zukunft. Indes darf man sich schon kritisch die Frage stellen, ob es sich beim „Red Dot“ angesichts der Award-Schwemme um ein echtes Qualitätssiegel handelt.
„Jedes Produkt muss einen hohen Grad an Funktionalität mit hoher ästhetischer Designqualität vereinen. Beides ist wichtig“, so Martin Darbyshire, Gründer des Beratungsunternehmens tangerine, über das Zusammenspiel zweier Komponenten, die bei der Bewertung eine entscheidende Rolle spielen. Im Hinblick auf die Funktionalität fällt eines besonders auf: Während die Bedienung von Produkten intuitiver wird, rückt die Technologie in den Hintergrund, wird sogar zunehmend unsichtbarer.
Dieser Trend zeigt sich insbesondere bei den siegreichen Produkten aus dem Bereich Smart Home. So erhielt „Google Home“ den Red Dot: Best of the Best. Der intelligente Lautsprecher, der über integrierte Mikrofone verfügt und als persönlicher, digitaler Assistent fungiert, soll den Alltag erleichtern. Per Sprachsteuerung kann Musik abgespielt, nach dem Wetter gefragt, eine Einkaufsliste erstellt oder das Smart Home-Produkt bedient werden. „Google Home“ hat keine sichtbaren Knöpfe oder Tasten, sondern lässt sich über einen unauffälligen Touch-Screen steuern.
Im Rahmen der Preisverleihung werden am 9. Juli sämtliche Preisträger im Essener Opernhaus, dem Aalto-Theater, geehrt. Dort erhalten die Sieger des Red Dot: Best of the Best – unter ihnen Apple, Lenovo, LG und Philips – ihre Trophäen auf der Bühne vor rund 1.200 internationalen Gästen. Auf der Designers‘ Night wird anschließend inmitten der ausgezeichneten Produkte im Red Dot Design Museum gefeiert, denn die Aftershow-Party ist zugleich Ausstellungseröffnung: Vier Wochen lang zeigt die Sonderausstellung „Design on Stage – Winners Red Dot Award: Product Design 2018“ die prämierten Innovationen im Rahmen der weltgrößten Schau zeitgenössischen Designs.
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