Das IFA Kamingespräch hat eine lange, lebendige Tradition. Alljährlich zum Jahresende trifft sich die Fachpresse mit den IFA-Verantwortlichen zum munteren Stelldichein. Man lässt die vergangene Messe Revue passieren, hat jedoch gleichzeitig auch die nahe Zukunft der einzelnen Marktsegmente und natürlich der kommenden IFA fest im Blick.
Für Dr. Christian Göke, Chef der Messe Berlin, gab es drei herausragende Höhepunkte. So bestand der CityCube während der IFA ohne Wenn und Aber seine Nagelprobe und auch das neue Kongressformat IFA+ Summit begeisterte. Ganz besonders stolz ist Göke, dass sich die Zahl ausländischer Fachbesucher um weitere 1.000 erhöht hat. Darüber hinaus zog es über 10 Prozent mehr ausländische Journalisten nach Berlin.
Auch Georg Walkenbach, Geschäftsführer Beuer, unterstrich in seiner Funktion als Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes Elektro-Haushalts-Kleingeräte, die internationale Komponente an und stellte fest: „Es war mehr internationales Publikum denn je auf der IFA. Ferner ist die IFA eine Ordermesse, genau richtig zum Weihnachtsgeschäft. Berlin passt!“
Elektrokleingeräte belegten für sich allein auf der IFA 2014 die größte Fläche aller Zeiten. Walkenbach ist auch davon überzeugt, dass die positive Entwicklung für seine Sparte anhalte. „Viele Trends, so der Geschäftsführer des Ulmer Familienunternehmens, „seinen noch lange nicht ausgereizt.“ Bestes Beispiel: Die Haarentfernung per IPL Technologie verbuche bereits nach Wert einen höheren Umsatz als Fritteusen. Die Faktoren Demografie, Cocooning und Innovation stimmen zuversichtlich, dass in 2015 ein Umsatzplus von rund 3 Prozent erzielt werden könne.
Bester Stimmung auch Klaus Wührl. Als Repräsentant und Vize des ZVEI-Fachverbandes Elektro-Haushalts-Großgeräte, blickt er auf sieben Jahre in Folge positiver Marktentwicklung zurück. Seit 2007 wuchs der Markt der Elektrogroßgeräte um rund 18 Prozent. Erstmals in 2014, so Wührl, wird das Segment Einbau die Sologeräte überflügeln. „Die Küche ist Mittelpunkt des häuslichen Lebens“, so Wührl. Sous Vide Garen, gesunde Ernährung und das Wachstum beim Wohnungsbau sind die Treiber. Somit werden in Summe voraussichtlich 55 Prozent aller Großgeräte in 2014 auf den Sektor Einbau entfallen.
Stichwort Smart Home: Dieses Thema, so Wührl hat auf der vergangenen IFA bereits großen Raum eingenommen. Der Ende September ausgeschiedene Electrolux-Geschäftsführer für Deutschland und Österreich betonte: „Bei der Heimvernetzung haben wir nicht nur den Fuß in der Tür, sondern die Tür ist schon ein ganzes Stück weit offen.“ Und sinngemäß fährt er fort: „Wenn dann noch die Fragen Interoperabilität und Datensicherheit gewährleistet sind sowie für die Verbraucher der relevante Nutzen erkennbar ist, dann steht dem Durchbruch der Heimvernetzung nichts mehr im Wege.“
Auch im Bereich Consumer Electronics gibt es nach Aussage von Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, durchaus Lichtblicke. In den ersten neun Monaten dieses Jahres konnten die Sortimente Telekommunikation um 3,7 Prozent und IT sogar um 8,8 Prozent zulegen.
Auch im TV-Geschäft sieht die Lage nicht mehr ganz so düster aus. Auf Stückbasis wurden mehr Fernseher verkauft. Leider wurde dieses Absatzplus durch den Preisverfall wieder zu Nichte gemacht. Hochgerechnet bis Jahresende erwarten die Branchenexperten einen Absatz von 8,1 Millionen TV-Geräten, plus 500.000 Stück zum Vorjahr. Preisstabilisierend dürfte sich der Trend in Richtung UHD-Geräte auswirken. Für 2015 erwartet man einen Absatz von rund 200.000 Fernseher mit UHD-Funktion.
Und dann gibt es noch so feine Marktsegmente wie Docking Lautsprecher mit einem Wachstum von 61 Prozent sowie Videogames Konsolen, die gar um über 80 Prozent nach oben schnellten. Die CE-Welt ist zwar nicht heil, aber auch nicht hoffnungslos. Doch insgesamt verspricht das Geschäft mit Hausgeräten mehr Freude.
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