Der AEG RX9 mit 3D-Vision-Technologie ist ein Premium-Saugroboter für knapp 1000 Euro. Ich habe den smarten Haushaltshelfer mit App-Steuerung ein halbes Jahr lang im Alltag getestet – und dabei neben zahlreichen Stärken auch einige Schwächen entdeckt.
Als der AEG RX9 im Dezember 2017 bei uns zuhause seinen Dienst antrat, war ich begeistert: Die Verpackung, die Haptik und die Verarbeitung – alles entsprach dem, was ich von einem Saugroboter für 999 Euro auch erwartet hatte. Das Gerät lässt sich über die App intuitiv bedienen, ist klein und kompakt – und dennoch muss man bei der Saugleistung keine Kompromisse eingehen. Zudem schien der RX9 als erster Saugroboter mit unseren Schwingstühlen zurechtzukommen. Während andere Saugroboter regelmäßig mit unserer Bodenvase kollidierten, erkannte AEGs Premium-Saugroboter das Hindernis frühzeitig und reagierte dementsprechend.
Das war mein damaliges Fazit nach zwei Wochen. Aber wie sieht es nach etwas mehr als einem halben Jahr aus? Grundsätzlich bin ich mit dem AEG RX9 noch immer zufrieden, aber mit der Zeit kam dann doch die ein oder andere Schwäche zum Vorschein.
Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass das ganze Thema “autonome Haushaltshelfer” noch in den Kinderschuhen steckt. Selbst Geräte wie der Vorwerk VR200 oder der Dyson 360 Eye, die definitiv in der ersten Saugroboter-Liga spielen, haben ihre Schwächen. Der AEG RX9 spielt ebenfalls ganz oben mit und macht vieles besser als die Konkurrenz. Frei von Fehlern ist er aber dennoch nicht:
So verlor der RX9 nach einigen Wochen dann doch den Kampf gegen unsere Schwingstühle und hing hilflos in der Luft. Das passiert zwar deutlich weniger häufig, als bei anderen Modellen, aber es passiert. Zudem scheint der Saugroboter von AEG nicht mit unseren Sonos-Lautsprechern auf dem Boden zurechtzukommen: Er bleibt regelmäßig einfach vor selbigen stehen und schaltet sich ab. Vermutlich hängt das mit den magnetischen Kontakten des Staubbehälters zusammen. Apropos Staubbehälter: Da wir eine Katze haben, sammeln sich im Staubbehälter recht schnell Tierhaare, die am Filter anhaften. Das wird vom RX9 gerne mal als “Staubbehälter voll” missinterpretiert. Last but not least: Aufgrund der Konstruktion des Staubbehälters kann es vorkommen, dass die Stromkontakte “verstauben”. Die Konsequenz: Der Akku lädt nicht mehr.
Das waren jetzt zwar einige Kritikpunkte, aber dennoch bleibe ich bei meiner Kaufempfehlungen für den AEG RX9. Warum? Ganz einfach: Das mit den Schwingstühlen passiert alle zwei Wochen einmal, was immer noch besser ist, als täglich, was etwa bei dem Dyson der Fall war. Die Sache mit den Sonos-Lautsprechern ist ein sehr spezielles Problem, das wohl nur wenige potentielle Käufer überhaupt tangiert. Zudem lässt es sich – wie auch die Probleme mit den Katzenhaaren und dem Akku – durch einen leicht überarbeiteten Staubbehälter heben.
Alles in allem bleibt der AEG RX9 ein solider Saugroboter, der durch seine kompakte, flache TrinityShape-Bauweise besonders gut in Ecken kommt und auch unter Sofas und Betten zuverlässig den Staub entfernt. Was mir darüber hinaus positiv aufgefallen ist: AEG entwickelt die Software konsequent weiter und verbessert so die Performance des Saugroboters. In der App stehen dem Nutzer inzwischen auch Karten von der Reinigung zur Verfügung, so dass man genau nachverfolgen kann, wo der RX9 gereinigt hat und wo ihm eventuell ein Hindernis im Weg stand.
Mal schauen, was AEG in den kommenden Monaten an seinem Premium-Saugroboter sonst noch verbessert 😉
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