But first coffe! Für viele ist ein Start in den Tag ohne Kaffee kaum vorstellbar. Ob zuhause, während der Arbeit oder unterwegs: Mit einem jährlichen Durschnitt von 166 Litern pro Kopf ist Kaffee noch vor dem Mineralwasser des Deutschen liebstes Getränk. Ähnlich sieht es in den USA aus: Hier steht der beliebte Wachmacher bei 62 Prozent der Bevölkerung ebenfalls ganz oben auf der Liste.
Da wundert es nicht, dass viele US-Metropolen über eine ureigene Kaffeekultur verfügen – allen voran Seattle. Wohl keine andere Stadt in den Vereinigten Staaten identifiziert sich so stark mit dem beliebten Getränk wie die Metropole im Pazifischen Nordwesten des Landes. Als Geburtsort von Starbucks wurde Seattles Kaffeeszene von dem erfolgreichen Unternehmen zweifellos mitgestaltet, jedoch hat die Smaragdstadt noch mehr zu bieten – von ausgefallenen Cafés über kalten Kaffee bis hin zu geführten Touren rund um die heiß geliebte Bohne.
Fast jeder kennt die berühmten weißen Kaffeebecher mit dem grünen Logo und dem Antlitz der Meerjungfrau – benannt nach dem Steuermann Starbuck aus dem Roman „Moby Dick“ hat die Kaffeehaus-Kette von Seattle aus die Welt erobert. Der Kaffee-Gigant hat es geschafft, das koffeinhaltige Getränk in den Vereinigten Staaten zu revolutionieren. Seinen Anfang nahm die Erfolgsgeschichte 1971 am Pike Place Market, wo sich die erste Filiale des Unternehmens befindet. Wer hier eine der ausgefallenen Kaffeekreationen bestellen möchte, sollte auf jeden Fall Zeit mitbringen, denn es herrscht oft ein reger Andrang an Starbucks-Kaffee-Jüngern aus aller Welt.
Die entspanntere und moderne Alternative zur Filiale am Pike Place Market finden Urlauber in Seattles Stadtteil Capitol Hill – ebenfalls der erste Shop seiner Art weltweit. Der fast 1.400 Quadratmeter große Starbucks Reserve Roastery & Tasting Room ist eine Kombination aus Rösterei und Café. Während über den Köpfen der Besucher die Bohnen durch ein Labyrinth aus Kupferrohren rauschen, bereiten geschulte Baristas die perfekte Mischung für das Coffee-Tasting vor. Besonderes Highlight ist die Kaffee-Bibliothek, die aus mehr als 200 Büchern besteht.
Wer noch tiefer in die Kaffeeszene der Metropole eintauchen möchte, der sollte am „Coffee Crawl“ von Seattle By Foot teilnehmen. Während des zweistündigen, geführten Spaziergangs geht es für die Teilnehmer in die angesagtesten Cafés der Stadt. Dabei erfahren sie mehr über die Besonderheiten und deren Einfluss auf Seattles Kaffeeszene, probieren zahlreiche Kreationen des Wachmachers und fachsimpeln mit dem Barista des Cafés über die unterschiedlichen Röst- und Brühmethoden. Der „Coffee Crawl“ führt durch vier Stadtteile im Zentrum der Stadt und in insgesamt sechs Cafés – die Teilnahme kostet umgerechnet 35 Euro (zuzüglich Steuern und Gebühren) pro Person. Dass Kaffee und Schokolade perfekt zusammen passen zeigt Eat Seattle mit der „Chocolate & Coffee Tour“, bei der die Teilnehmer an insgesamt sieben Stopps kleine Leckereien erwarten. Der ebenfalls zweistündige Rundgang ist für rund 49 Euro (plus Steuern und Gebühren) pro Person buchbar.
Starbucks mag Seattle zum Ruf als Kaffeestadt der USA verholfen haben, doch heute sorgen vor allem die talentierten und kreativen Köpfe der lokalen Röstereien für besondere Kaffee-Erlebnisse in der Smaragdstadt. Wer nach der Besichtigung der Space Needle in Seattles Stadtteil Queen Anne Lust auf internationale Kaffeekunst hat, der sollte das La Marzocco besuchen. Mit seinem Programm „Roasters in Residence“ begrüßt das Café jeden Monat einen neuen Röstmeister, der den Gästen seine neuen Kaffeekreationen vorstellt.
Ein weiteres Highlight ist die Location des Cafés, denn es befindet sich im gleichen Gebäude wie die lokale Radio-Station KEXP, die oft kostenlose Konzerte im angrenzenden „Gathering Space“ veranstaltet. „Kopf hoch“ und das Smartphone beiseitelegen lautet das Motto im Analog in Capitol Hill. Der von den Einheimischen wegen seinem „Back To Basics“-Konzepts geliebte Coffeeshop, war der erste seiner Art, der ein Zapfsystem für Cold Brew Kaffee installierte. Während Musik vom Plattenspieler erklingt, genießen Gäste ihren Kaffee mit einer Zeitung oder einem Comic, die hier an den Wänden hängen.
Absolut „instagrammable“ ist die Mr. West Cafe Bar. Mit seinem zeitgenössischen Design, vielen Pflanzen und den liebevoll angerichteten Menüs ist das Mr. West tagsüber ein fotogenes Café, das sich abends in eine angesagte Bar verwandelt. Neben verschiedenen Kaffeesorten gehen auch Kreationen wie Matcha Latte oder Seattle Fog – eine Kombination aus Schwarztee, Vanille und Milch – über den Tresen.
Ein weiteres Design-Highlight unter den Cafés in der Smaragdstadt sind die lichtdurchfluteten Shops von Elm Coffee Roasters. In der Original-Filiale am Pioneer Square wurde mit viel Holz und bodentiefen Fenstern ein behagliches Ambiente geschaffen. Wer möchte, kann sich eine Packung Kaffeebohnen, die im Zimmer nebenan geröstet werden, mit nach Hause nehmen. Der zweite Shop im Stadtteil South Lake Union wurde von den Architekten Olson Kundig gestaltet, die auch an der Renovierung der berühmten Space Needle beteiligt waren. Eine Marmor-Bar, grüne Fliesen und Lederstühle unterstreichen den modernen Stil des Cafés.
Weitere Informationen zur Metropole Seattle und ihrer Kaffeeszene gibt es hier:
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