„Smartphones dienen den Online-Surfern überwiegend als Informationsquelle. Wenn mobil gekauft wird, dann sehr schnell. Doch die allermeisten Onlinekäufe, die am Smartphone starten, werden am Desktop abgeschlossen. Dort finden 83 Prozent der Conversions statt, obwohl der Trafficanteil nur bei 70 Prozent liegt“. Dies sind Erkenntnisse aus einer Studie des Münchener Technologieunternehmens IntelliAD Media. Ausgewertet wurden über eine Million Onlinekäufe in zehn Branchen.
Am Smartphone wollen User sich offensichtlich nur kurzfristig informieren, ohne in diesem Moment eine konkrete Kaufabsicht zu hegen. Beim Wein beispielsweise liegt der Handytraffic 439 Prozent höher als der Anteil der Verkäufe; Hier entfallen nur sechs Prozent des Absatzes auf Smartphones – gleiches gilt für Elektronikartikel. Bei mittelpreisiger Fashion werden sogar nur drei von 100 Bestellungen am Mobiltelefon aufgegeben. In anderen Branchen sind Kunden durchaus bereiter zum direkten Mobilkauf: So wird Markenkosmetik vergleichsweise häufiger via Handy geordert (11 Prozent Umsatzanteil), Printprodukte (Fotos & Fotobücher, Kalender etc.) erreichen sogar einen Absatzanteil von 12 Prozent am Smartphone.
Spontankäufe dominieren
Am Smartphone gilt: Entweder die Onlinekäufe werden sehr schnell abgeschlossen – oder gar nicht. 50 Prozent der Kaufprozesse dauern weniger als eine Stunde. Im Schnitt sind dabei pro Kauf 3,6 Visits nötig (3,8 Visits an PC und Tablet). Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen: Während Apotheken 71 Prozent ihrer Online-Verkäufe innerhalb der ersten Stunde erzielen, sind es bei Luxusmode nur 19 Prozent.
Kaum Conversions am Smartphone
Die durchschnittliche Conversion Rate via Smartphone liegt branchenübergreifend bei 2,0 Prozent – deutlich niedriger als am PC (5,2 Prozent) und am Tablet (3,7 Prozent). Gut verkaufen sich Produkte, bei denen User bereits bei der Suche sehr genau wissen, was sie wollen: Online-Apotheken haben mit 5,8 Prozent die höchste Conversion Rate im Branchenvergleich, gefolgt von Markenkosmetik (3,2 Prozent) und Printprodukten (2,7 Prozent). Die niedrigsten Conversion Rates am Handy verzeichnen Luxusmode (0,4 Prozent) sowie Elektronik und Inneneinrichtung (jeweils 0,7 Prozent). Für höherpreisige, beratungsintensivere Produktgruppen wird das Smartphone also eher als Informationsquelle denn zum Kauf genutzt. Trotzdem erzielen Händler von Luxusmode 14 Prozent ihrer Verkäufe über Smartphones. Der Grund: Fast ein Drittel (32 Prozent) des Traffics kommt bereits über mobile Endgeräte.
Stärkster Umsatz immer am Sonntag
Die Umsätze verteilen sich sehr konstant über die Woche. Mit einem Anteil von 18% liegt der Sonntag leicht vor allen anderen Wochentagen. Wenn überhaupt, schwächster Wochentag ist der Donnerstag. Händler sollten sich aber die konkreten Zahlen ihres Shops im Detail ansehen. So hat die Analyse von IntelliAd ergeben, dass der Absatz von Mode am Sonntag gegenüber dem Freitag um 70 Prozent höher liegt, ein Faktor der in das Werbeverhalten definitiv einfließen muss.