Hausputz 4.0

Staubsaugerkauf: Das müssen Sie wissen!

Rund acht Jahre dauert es im Durchschnitt, bis ein Staubsauger seinen Geist aufgibt. Das alte Gerät reparieren? Trotz Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen Aufwand und Kosten dazu oftmals in keinem Verhältnis.

Um das richtige neue Modell zu finden, sollten Sie verschiedene Kriterien in Betracht ziehen: lieber mit Beutel oder ohne Beutel, mit einem Akku betrieben oder doch lieber klassisch mit Stecker und Kabelsalat – oder vielleicht sogar voll automatisiert: Wer nach einem neuen Staubsauger sucht, steht nicht selten vor der Qual der Wahl. HAUSPUTZ 4.0 hat ein paar Tipps parat, die Ihnen beim Kauf garantiert weiterhelfen.

Akku-Staubsauger wie der kabelloser H-Free500 Handstaubsauger von Hoover sind überall da flexibel im Einsatz, wo Dreck und Krümel anfallen.

Aktuell kein Energielabel ^

Das Wichtigste vorab: Wer aktuell einen neuen Staubsauger kaufen möchte, kann sich derzeit nicht auf die Energieeffizienzklassen verlassen. Denn Staubsauger, die neu auf den Markt kommen, brauchen seit Anfang 2019 kein Label. Energiebewusste können sich idealerweise an der Watt-Zahl orientieren oder aber unabhängige (!) Verbrauchertests, wie sie beispielsweise die Stiftung Warentest anbietet, zu Rate ziehen.

Unser Rat: Machen Sie sich eine Liste, was Ihr neuer Staubsauger können sollte. Stellen Sie sich Fragen die wichtigsten Fragen: Wie groß ist die zu reinigende Wohnfläche? Welchen Bodenbelag habe ich? Wie oft will (oder als Allergiker muss) ich saugen? Wie ist es mit kleineren Kindern oder Haustieren? Leide ich an einer Hausstauballergie, bei der ich einen speziellen Allergie-Filter benötige? Und: Brauche ich einen Staubsauger für den klassischen Hausputz, das Impuls-Saugen „on the move“, wenn mich Sockenflusen im Schlafzimmer oder Brötchenkrümel unter dem Küchentisch stören? Favorisiere ich einen Dampfreiniger, der den Schmutz hygienisch und ohne Chemie mit Dampf zu Leibe rückt? Oder habe ich es lieber ganz bequem und lasse einen Saugroboter für mich arbeiten?

Gewicht, Lautstärke, Design … ^

Doch damit nicht genug: Wie wichtig sind Ihnen Themen wie das Gewicht (insbesondere, wenn Sie mit Ihrem neuen Hausfreund über eine Treppe die Etage wechseln) die Lautstärke des Gerätes, und ja, auch das Design? Ein weiteres Kriterium kann auch die praktische Handhabung im Alltag sein. Also, wie gut kommt der Staubsauger in entlegene Ecken oder unter die Wohnzimmercouch.

Das sollten Sie zuerst bedenken:

  • Auf welchen Bautyp, auf welches Design lege ich Wert?
  • Wie sieht es mit Qualitätsmerkmalen wie Langlebigkeit und Lärmfaktor aus?
  • Welche Saugleistung soll das Gerät erbringen?
  • Welche Einsatzmöglichkeiten schweben mir vor, wie groß ist die Wohnfläche?
  • Wie hoch ist das „Schmutzaufkommen“, beispielsweise durch Kinder, Haustiere oder Hobbies der Mitbewohner?
  • Und: Was passt in mein persönliches Budget?

Die Sache mit der Energieklasse ^

Seit Anfang 2019 haben die Effizienzklassen der EU als Gradmesser für den Energieverbrauch von Staubsaugern vorerst ausgedient. Seitdem dürfen Händler neue Staubsauger nicht mehr mit dem Label bewerben. Wer also jetzt einen neuen Staubsauger kaufen will, muss die Herstellerangaben zur Leistung des Gerätes, also die Watt-Zahl, als Vergleichsmaßstab heranziehen. Grundsätzlich gilt: Je niedriger die Watt-Zahl, desto geringer ist der Stromverbrauch.

Die Sparsamsten unter den Staubsaugern kommen auf gerade 400 Watt. Bei angenommenen 52 Stunden Betriebszeit im Jahr (macht 1 Stunde pro Woche) verbrauchen diese Geräte nicht mehr als 21 Kilowattstunden (kWh). Macht etwas weniger als 6 Euro Stromkosten im Jahr aus. Staubsauger mit einer Watt-Zahl von bis zu 900 Watt können im Jahr 43 kWh verbrauchen. Das sind dann Stromkosten von etwas mehr als 11 Euro.

Das bedeutet: So richtig kann man mit einem besonders sparsamen Staubsauger nicht sparen. Deshalb lohnt es sich auch eher nicht, alte, noch funktionierende Staubsauger auszutauschen – selbst die „Schätzchen“ aus der Zeit des „Watt-Rüstens“ noch 1600 Watt haben. Und ebenfalls wichtig: Die Watt-Zahl sagt nicht automatisch etwas über die Saugleistung und Reinigungskraft eines Gerätes aus.

Der Dampfmopp SC 3 Upright EasyFix Premium von Kärcher verfügt über eine dreistufige Dampfmengen-Regulierung. So steht für die Anwendung auf Fliesen-, Holz- und Teppichböden die jeweils passende Dampfmenge zur Verfügung.

Auf die Lautstärke achten ^

Alte Staubsauger können mitunter einen Höllenlärm verursachen. Achten Sie beim Kauf daher unbedingt auf ein möglichst leises Gerät. Jede Zunahme des Schalls um etwa 10 Dezibel empfinden wir als Verdoppelung der Lautstärke. Der Geräuschpegel von Staubsaugern liegt bei 70 bis 90 Dezibel, sehr leise Staubsauger erreichen derzeit weniger als 65 Dezibel.

(Nicht nur) eine Glaubensfrage: Kabel oder Akku? ^

Keine Lust mehr auf Kabelsalat und eine meterlange Schnur (und Solperfalle) hinter dem klassischen Bodenstaubsauger? Dann ist ein Akku-Staubsauger eine Alternative, mit der Sie absolut im Trend liegen. Aber: Die Stiftung Warentest moniert in ihrem „test“-magazin seit Jahren regelmäßig viele nicht überzeugende Modelle bei der Kernkompetenz Saugleistung. Hinzu kommt, dass einige Geräte den Staub gleich wieder auspusten oder die Staubbox häufig nur umständlich zu reinigen ist.

Akku-Staubsauger benötigen zwar weniger Strom als herkömmliche Bodenstaubsauger, können es aber in der Reinigungsqualität und Akku-Leistung vielfach (noch) nicht mit Top-Bodenstaubsaugern aufnehmen. Geeignet sind die Akku-Staubsauger vor allem für das schnelle Saugen zwischendurch – und für Haustierbesitzer. Denn die Kabellosen punkten mit einer rotierenden Bürste, um lästige Tierhaare von Teppichen und dem Sofabezug zu entfernen.

Einfach das Staubsaugen mit einem Saugroboter delegieren. Foto: Miele

Saugroboter: praktisch, aber kein Schnäppchen ^

Auch die besten automatisch und via App betriebenen Saugroboter können bei der Staubaufnahme (noch) nicht mit einem guten Bodenstaubsauger mithalten. Dennoch: Sie entfernen sichtbaren Schmutz und Tierhaare ziemlich zuverlässig. Geeignet sind sie vor allem für glatte Böden und Räume mit wenig Einrichtung. Denn selbst die beste Zimmernavigation ist machtlos, wenn Stromkabel, Zeitungen und Kinderspielzeug auf dem Boden herumliegt. Was für Saugroboter spricht: Ihre Leistung und ihr Strombedarf sind vergleichsweise gering – selbst wenn sie das ganze Jahr im Stand-by-Modus bleiben. Ein Schnäppchen sind die Saugroboter im Vergleich zu herkömmlichen Bodenstaubsaugern indes nicht.

Starke Typen ^

Bodenstaubsauger:

  • ideal für große Wohnungen und den gründlichen Hausputz
  • Reinigung von Teppich- und Hartböden
  • robust und stabil durch den Saug-Alltag
  • Rückenfreundlich (modellabhängig)
  • Filtertüten für Allergiker erhältlich

Akku-Staubsauger:

  • ideal für kleine Wohnungen und die schnelle, handliche Reinigung
  • vergleichsweise klein und leicht
  • kabellos

Wischsauger:

  • ideal für das Saugen und Wischen in einem Schritt
  • Reinigung von Hartböden (Teppich tabu!)
  • zeit- und wassersparend

Zyklonstaubsauger:

  • ideal für Reinigung von Teppich- und Hartböden
  • kein Staubbeutel
  • gute Saugkraft

Saugroboter:

  • vollautomatische Reinigung von Teppich und Hartböden
  • Steuerung und Navigation per App; auch von unterwegs
  • Platzsparend

Dampfreiniger:

  • hygienische Reinigung mit Dampf, ohne Einsatz von Chemikalien
  • nur Hartböden
  • Allergiker-freundlich

Checkliste Staubsaugerkauf ^

  • Wohnen: Wie groß ist die Wohnfläche? Welche Bodenbeläge sind vorhanden?
  • Design & Qualität: Ist der Staubsauger gut verarbeitet und ergonomisch im Handling?
  • Saugleistung: Das perfekte Zusammenspiel von Design, Technik und diverse Aufsätzen
  • Leistungsdaten: Stromverbrauch, Staubemission, Lautstärke
  • Mit oder ohne Beutel; gibt es Filtertüten für Allergiker
  • Eigenes Umfeld: Hausstauballergie, Rückenprobleme, Tiere im Haushalt (spezielle Aufsätze nötig)?
  • Schmutzaufkommen durch Kinder, Mitbewohner, Tiere

Fotos/Quellen: Verbraucherzentrale, Stiftung Warentest, infoboard.de, Industrie

 

infoboard.de

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