Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass Bodenputzen nicht zu meinen Hobbys gehört. Erst saugen, dann nass wischen und dann ist da immer der nasse Mopp und ich habe eine tiefe Abneigung gegenüber dem Auswringen diesen schmutzigen Teils. Es gibt definitiv schönere Aufgaben.
Zudem ist es doch recht schweißtreibend. Als wäre das schon alles, sind da dann noch meine zwei Tiger im Teenageralter. Sobald ich eine klitzekleine Fläche nass wische, nehmen sie Anlauf und „werfen“ sich genau auf diese Stelle und schlittern dann mit nassen Pfoten begeistert durch die Wohnung. Na wunderbar. D.h. Katzenpfoten und Schlitterspuren in der ganzen Wohnung.
Somit habe ich beschlossen, dass Nasswischen überbewertet wird. Da wir jetzt aber einen süßen kleinen Goldknopf in Form eines krabbelnden Babys in der Familie haben, sollte der Boden doch sauber sein.
Hier kommt nun Kärcher ins Spiel. Und der FC 5. Das klingt wie ein Fußballverein, ist aber ein Hartbodenreiniger der gleichzeitig saugt und wischt! Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Teil musste ich natürlich testen. Im Handel ist es ab Januar 2017 für UVP 249,99 Muscheln erhältlich, äh ich meinte natürlich €. Der Preis ist auf den ersten Blick allerdings eine Ansage, ob sich diese Investition lohnt erfahrt ihr in meinem Fazit.
Der Kärcher ist schnell zusammengebaut und es wurde in meinem Testpaket ein extra Universalreinigungsmittel mitgeliefert. Normalerweise liefert Kärcher ein kleines Universalreinigungsmittel mit, so dass der Kunde gleich loslegen kann, und sich dann aber für sein bevorzugtes Mittelchen entscheiden kann. Kärcher bietet Reinigungsmittel für versiegelte bzw. gewachste Holzböden, Steinböden oder eben den Universalreiniger an. Somit findet jeder für seinen Boden das perfekte Reinigungsmittel.
Dann habe ich erst einmal die Bedienungsanleitung des FC 5 studiert, das ist aber schnell erledigt und alle Unklarheiten waren geklärt.
Im Lieferumfang befinden sich neben dem Zauberding aka. FC 5 insgesamt 4 Walzen (in der gelben Ausführung ist nur ein Paar Walzen enthalten, in der Premium Version eben die 4 Walzen, preislicher Unterschied zwischen den zwei Ausführungen ca. 20€). Außerdem enthalten sind die Park- bzw. Reinigungsstation, ein kleiner Messbecher, und ein kleines Reinigungsmittel.
Was ist so besonders an dieser Innovation?
Der FC 5 besitzt zwei schnell rotierende Mikrofaserwalzen, die ständig mit der Reinigungsmittellösung inkl. Wasser befeuchtet werden. Der Schmutz wird dadurch gelöst und gleichzeitig aufgesaugt. Schrubben, so der Hersteller, ist nicht mehr nötig. Zudem wird der Boden, im Vergleich zum normalen Bodenwischen, immer mit sauberen Walzen und frischem Wasser gereinigt.
Es ist ja auch so, beim herkömmlichen Bodenwischen versucht man ja so heißes Wasser wie nur möglich zu verwenden, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen. Beim ersten Auswringen verbrennt man sich dann fast die Finger, beim zweiten Auswringen ist das Wasser schon so kalt, dass man hoffen muss, dass das Reinigungsmittel wenigstens einigermaßen wirkt. Zufriedenstellend ist irgendwie auch anders. Dieses Problem erübrigt sich mit dem FC 5, denn man kommt gar nicht mehr in Kontakt mit dem Wasser. Spülhände gehören somit auch der Vergangenheit an.
Die Tankfüllung beträgt 400ml, das reicht dann laut Hersteller für ca. 60m2 Bodenfläche. Wichtig finde ich hier die ca.-Angabe, denn je nach Verschmutzungsgrad des Bodens reicht der Tank für sehr viel weniger Quadratmeter, da man öfter über eine Stelle fahren muss.
Wichtig ist außerdem, den Schmutzwassertank zu entleeren, bevor man den Tank befüllt, sonst kann der Schmutzwassertank überlaufen und das wollen wir ja nicht.
Natürlich wollte ich wissen, ob der FC 5 wirklich das kann, was er verspricht. Also wurden verschiedenste Testszenarien vorbereitet.
Ich habe also, als meine Katzen friedlich schliefen, verschiedene Produkte auf den Boden aufgetragen. Senf, Ketchup, Tee, Saft, Frischkäse, Tomatenmark, Tomatensoße und kleine Keksbrösel. Das hat nur semi-gut geklappt, da meine zwei neugierigen Tiger wohl das Essen gerochen haben und ich den „Schmutz“ dann schlussendlich unter einem Karton verstecken musste.
Klar, Staubsaugen und anschließendes Nasswischen ist auch schweißtreibend, aber mein Wischmopp und mein Staubsauger sind um einiges leichter. Das Gewicht habe ich also recht schnell „gespürt“, mein Herzle hat auch ordentlich gepumpt, aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft. Dennoch fände ich es irgendwie wünschenswert, wenn man beim FC 5 noch irgendwie Gewicht einsparen könnte.
Es wurde dann also gesaugwischt.
Natürlich war ich super neugierig, ob der FC 5 die eingetrockneten Flecken wirklich mit einem Mal (langsam) darüber gehen schafft. Und siehe da, meine Bedingungen waren leider zu extrem für das Gerät- es wäre wohl auch zu schön gewesen.
Ich habe mir für den Extremtest eine Testfläche von ca.25 m2 ausgesucht (inkl. der Fläche mit den extrem starken Verschmutzungen) und ich habe diese Testfläche zuvor eine Woche lang nicht gesaugt und nicht gewischt (mit zwei Katzen und einem Mann im Haushalt sind dies also auch extreme Bedienungen.), was mir aber nicht so wahnsinnig schwer gefallen ist.
Es gibt wahrscheinlich kaum jemand, der seinen Boden eine Woche lang weder saugt noch wischt, also sind das auch wieder extreme Testbedingungen, dennoch wollte ich den FC 5 an seine Grenzen bringen und ihn austesten. Auf meinem Boden befanden sich also Katzenstreu, Katzenhaare, Staub, grobes Salz (das war Absicht) ein paar Fadenreste vom Nähen und natürlich auch lange Haare von mir. Zunächst sei gesagt, dass ich für die ca. 25 m2 Fläche den Wasserbehälter zwei Mal auffüllen musste. Ich habe also insgesamt 800ml Wasser benötigt (inkl. Reinigungsmittel natürlich). Hier war aber die Fläche mit den extremen Verschmutzungen auch dabei, zudem musste ich öfter über verschiedene Stellen wegen Staub, der nicht gleich aufgesaugt wurde. Und ich hatte noch eine Stelle mit getrockneten Resten von Katzennassfutter, hier kam der FC 5 auch an seine Grenzen, allerdings kommt dies der normale Wischmopp auch.
Auffällig fand ich, dass bei allgemein extremer Verschmutzung( viel Staub und Haare), der Staub durch die Walzen zu einem nassen Knäul geformt wurde und dann aber nicht gleich aufgesaugt wurde, d.h. ich habe ihn teilweise durch die Wohnung geschleppt, was irgendwie suboptimal war, denn so musste ich öfter über eine Stelle fahren um dies wieder „einzufangen“. Auch lange Haare hat er nicht sofort eingesaugt, da diese ja direkt nass wurden, so musste ich auch diese „einfangen.“ Das ist natürlich mit einem 5kg Gerät auf Dauer nicht ganz so einfach.
Das Ergebnis in dem Auffangbehälter war dann krass. Ist das wirklich mein Boden? Ich gebe es zu, er ist es:
Den Bindfaden habe ich dann zum Schluss an den Walzen gefunden, dieser wurde nicht eingesaugt (es war aber auch ein langer Faden!) Mit dem groben Salz hatte die Staubsaugfunktion auch ihre Probleme.
Auffällig war aber auch, dass die Walzen am Schluss relativ sauber waren, das hätte ich so nicht erwartet. Wäre die Tomatensauce nicht gewesen, wären die Walzen wohl fast wie neu. Lediglich ein paar Haare haben sich um das gelbe Teil gewickelt. Das finde ich jetzt aber nicht so dramatisch.
Da die Testbedingungen doch extrem waren, wollte ich dem FC 5 auch die Chance geben, mich unter normalen Bedingungen zu überzeugen.
Es wurde also gesaugwischt und trotz des Gewichtes hat es irgendwie Spaß gemacht.
Mein Mann hat mich schon verwundert angesehen, da ich sonst nie so euphorisch den Boden putze. Wenn ich ihn denn mal putze… (das musste ich mir natürlich von meinem Mann auch anhören, es klang irgendwie vorwurfsvoll, ich habe mich aber taub gestellt.) Es ist natürlich auch die Faszination, dass das Teil tatsächlich gleichzeitig saugt und wischt, der Boden dabei nicht zu feucht wird und daher wirklich sehr schnell trocknet, das Reinigungsmittel riecht man kaum. Das gefällt mir auch sehr gut, denn ich mag keine künstlich duftenden Böden.
Das Ergebnis unter normalen Bedingungen war natürlich sehr viel besser. (Dies sieht man auch am Schmutzauffangbehälter). Man muss sich an das Gerät natürlich auch erst mal gewöhnen, sich ein bisschen eingrooven. Zudem muss man auch wissen, dass Dinge wie „Ich saug mal schnell über die Steckdosenleiste um den Staub aufzufangen bzw. ich halte den Staubsauger kurz irgendwo drüber und der Staub verschwindet im Staubsauger“ so nicht mehr gehen. Die Fläche sollte also frei sein, ohne Hindernisse, Kabel etc.
Sehr gut gefällt mir, dass der FC 5 immer automatisch nach vorne zieht und man eben nur nach hinten ziehen muss. Zudem ist die Trockenzeit extrem viel kürzer und ich habe weniger Schlieren als wenn ich mit dem Wischmopp wische.
Die einzigen die es nicht so „mega“ fanden, waren meine zwei Stubentigern. Schlittschuhlaufen gehört nun wohl der Vergangenheit an. Dafür haben sie aber einen blitzblanken Boden, den sie dann innerhalb von Sekunden wieder mit ihrem Fell schmücken können.
Kleiner Tipp von mir – es empfiehlt sich vor dem Saugwischen mal kurz mit dem Besen durch die Bude zu gehen, so hat man nämlich weniger Haare, mit der sich das Teil einfach schwer tut. Da das Fegen super schnell geht, ist die Zeitersparnis trotzdem noch enorm!
Kärcher ist irgendwie mein Held! Bis dato kannte ich Kärcher nur vom Hochdruckreiniger der im Besitz meines Vaters ist. Aber dass Kärcher auch Haushalt kann das war mir nicht bewusst.
Welch sinnvolle und vor allem praktische Innovation. Die Zeitersparnis ist bei normaler Verschmutzung enorm, Ressourcen (Wasser) werden geschont, d.h. die Umwelt freut sich auch noch. Und endlich (!) nicht mehr dieses eklige Auswringen des Wischmopps. Ich bin total happy. Mein Boden auch. Die Katzen nicht so, denen trocknet der Boden zu schnell. Ich doppelthappy. Das Fitnessstudio ist jetzt auch direkt integriert, d.h. ich spare Fitnessstudiobeiträge. Was will man mehr?! Gut, ehrlicherweise wäre es toll, wenn das Teil besser mit (Menschen)Haaren zurechtkommen würde, eine noch stärkere Saugkraft hätte und einen Tick leichter wäre. Dann wäre ich dreifachhappy.
* Vielen Dank an Kärcher, dass ich den FC 5 testen durfte. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann eine Version FC 5.1 aka. Superman, die dann etwas leichter ist und noch besser und schneller einsaugt. Dann wäre ich wohl die glücklichste Bodenputzerin der Welt.
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