“Wir sind mit der Neuausrichtung des Unternehmens für mehr Wachstum, Kundenorientierung und unternehmerisches Handeln auf dem richtigen Weg: Das bestätigen erneut der Rekordwert beim Belieferungsumsatz und das anhaltende Wachstum des Onlinegeschäfts”, sang Olaf Koch, einmal mehr das hohe Lied der Transformation.
Die Worte des Vorstandsvorsitzender der Metro AG fielen am Dienstag vergangener Woche anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse im 3. Quartal, des am 30. September endenden Geschäftsjahres 2015/16.
Und Koch hat recht: Es ist ja auch in jüngster Vergangenheit mächtig viel in Bewegung gesetzt worden, um aus der Metro und ihren Töchtern ein noch kundenorientierteres Handelsunternehmen zu formen, wobei nicht zuletzt auch der kräftige Anstieg des Online-Umsatzes bei Media-Saturn ein Paradebeispiel ist.
In den Quartalszahlen ist traditionell für jeden etwas dabei. Der Vorstand findet genügend Belege, sich auf die Schultern zu klopfen. Notorische Kritiker und Wirtschaftspresse wiederum sehen die Metro trotz Fortschritten an Boden verlieren. Denn insgesamt verbuchte der Düsseldorfer Handelsriese im dritten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 24 Mio. Euro.
Und bei Media-Saturn stieg der Verlust vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 17 Mio. Euro auf nunmehr 77 Mio. Euro. Sicher, das ist nicht zuletzt den höheren Kosten für den Kunden-Club von Media Markt und der permanenten Weiterentwicklung des Web-Auftritts wie der digitalen Einkaufswelten (Omnichannel) geschuldet. Doch auch wenn das dritte Quartal laut Koch den geringsten Einfluss auf das Metro-Jahresergebnis hat, sprach die Börse vergangenen Dienstag eine eindeutige Sprache: Die Aktien des Handelskonzerns stürzten mit einem Minus von 8% regelrecht ab.
Fakt ist aber auch: Die Metro Group hat im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 weitere Fortschritte bei der Transformation des Konzerns erzielt und erneut den Umsatz im Online- und Belieferungsgeschäft signifikant gesteigert. So wuchs der Onlineumsatz bei Media Markt und Saturn um satte 34,7 %, der Belieferungsumsatz bei Metro Cash & Carry um mehr als 15 % auf einen neuen Rekordwert von 13,3 % Umsatzanteil. Der flächenbereinigte Umsatz der Metro Group stieg im Neunmonatszeitraum um 0,2 % und lag im 3. Quartal auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Dabei hat insbesondere Media-Saturn die positive Entwicklung der Vorquartale fortgesetzt: Die Elektronik-Sparte hat im 3. Quartal den flächenbereinigten Umsatz das 8. Quartal in Folge gesteigert.
Der Blick in die Details gibt mehr Aufschluss: Der Umsatz von Media-Saturn lag im Neunmonatszeitraum 2015/16 flächenbereinigt um 0,7 % über dem Vorjahresniveau. In Landeswährung wuchs der Umsatz von Media-Saturn um 2,3 %. Der Gesamtumsatz stieg um 1,1 % auf 16,8 Mrd. Euro. Und: Die Entwicklung im 3. Quartal 2015/16 lag über der im 1. Halbjahr 2015/16. So wuchs der flächenbereinigte Umsatz um 1,2 %. In lokaler Währung stieg der Umsatz um 3,2 %. Auch der berichtete Umsatz legte um 1,5 % auf 4,7 Mrd. Euro zu. Damit unterstrich Media-Saturn die starken Marktpositionen in den einzelnen Ländern.
Eine Erfolgsstory ist der im Internet generierte Umsatz: Dieser legte im Neunmonatszeitraum 2015/16 um 10 % auf 1,5 Mrd. Euro zu. Auch im 3. Quartal wuchs der Internetumsatz und stieg um 7,8 % auf 0,4 Mrd. Euro. Während der Umsatz bei Redcoon aufgrund der Beendigung von ausgewähltem unprofitablem Großhandelsgeschäft weiterhin rückläufig war, konnten die Vertriebsmarken Media Markt und Saturn den Umsatz im Neunmonatszeitraum 2015/16 wie beschrieben um 34,5 % steigern. Das starke Wachstum setzte sich auch im 3. Quartal fort: Der Umsatz der beiden Vertriebsmarken wuchs deutlich um 34,7 %.
In Deutschland stieg der Umsatz im Neunmonatszeitraum 2015/16 flächenbereinigt um 2,5 %. Der berichtete Umsatz wuchs um 4,6 % auf 8,0 Mrd. Euro. Im 3. Quartal 2015/16 erhöhte sich der flächenbereinigte Umsatz um 3,8 %. Der berichtete Umsatz stieg deutlich um sogar 7,4 % und festigte die eh schon starke Marktposition in Deutschland.
Für Geschäftsjahr 2015/16 erwartet die Metro Group nach wie vor – trotz des weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds zwischen Terror-Angst und schwachem russischen Rubel – ein leichtes Wachstum des Gesamtumsatzes.
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