Personalien

Trauer um Gisela Unold

Das Foto aus dem Jahr 1999 zeigt Gisela Unold zusammen mit Johann Lafer, mit dem man damals als Testimonial zusammenarbeitete.
Das Foto aus dem Jahr 1999 zeigt Gisela Unold zusammen mit Johann Lafer, mit dem man damals als Testimonial zusammenarbeitete.

Die Hausgerätebranche trauert um die Unold-Firmengründerin Gisela Unold, die in der Nacht auf den 26. November 2021 im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Wir blicken auf den 1. September 1966: Deutschland erlebt seine Wirtschaftswunderland-Zeiten, der Bundeskanzler heißt Erhard, England wird dank des Wembley-Nicht-Tores Fußballweltmeister, Udo Jürgens bedankt sich musikalisch mit „Merci Chéri“, das Raumschiff Enterprise beginnt seine Mission im All – und Friedrich und Gisela Unold gründen in Offenbach am Main gemeinsam eine Handelsvertretung für elektrotechnische Produkte namhafter Firmen.

„Wir sind als Handelsvertretung groß geworden“, erinnerte sich die Tochter von Gisela Unold, Yvonne Unold, im Gespräch mit infoboard.de in der Hockenheimer Unternehmenszentrale vor einigen Jahren. Gut zwei Jahrzehnte war man vor allem im Südwesten des Landes unterwegs für Starmix, Rommelsbacher und efbe-Schott. Für Starmix war man der stärkste Handelsvertreter, später für Saeco der zweitbeste.

Als Handelsvertretung groß geworden

Bereits ein Jahr nach seiner Gründung siedelte Unold nach Mannheim um, übernahm weitere Vertretungen und richtete eine Service- & Reparaturabteilung sowie ein Auslieferungslager ein. Ein Schritt, der – wie der Umzug 1982/83 nach Hockenheim – maßgeblich zum kontinuierlichen Unternehmenserfolg beigetragen hat. „Unsere Eltern, Gisela und Friedrich Unold, haben das Unternehmen aufgebaut, ohne sie wären wir gar nichts“, so der Sohn der beiden, Michael Unold.

Am 27. November 2005 verstarb Firmengründer Friedrich Unold.
Am 27. November 2005 verstarb Firmengründer Friedrich Unold.

Friedrich Unold meldete am 1. September 1966 beim Finanzamt Offenbach die Handelsvertretung Friedrich Unold an. Der Entschluss zur Selbständigkeit fiel damals nicht leicht, denn wirtschaftlich rechnete man mit der ersten Rezession nach dem deutschen „Wirtschaftswunder“. Zudem waren die vorhandenen Mittel zur Neueröffnung einer Firma eher bescheiden.

Andererseits stand fest, dass Friedrich Unold im Verkauf seit vielen Jahren sehr erfolgreich war. Er war „der geborene“ Außendienstler: kompetent, sehr beliebt und angesehen.

Unterstützt wurde Friedrich Unold von seiner Ehefrau Gisela, die sich als ehemalige Chefsekretärin für den kaufmännischen Bereich anbot. Sie war vom Können ihres Mannes überzeugt und riet ihm, nicht immer für andere Betriebe zu arbeiten, sondern selbst etwas zu unternehmen. Mit ihrem organisatorischen und administrativen Talent und ihrer Kompetenz in finanziellen Fragen führte Gisela Unold die Regie, wobei sich die Eheleute hervorragend ergänzten.

Innovatives mit Kabel dran

Am 1. Januar 1989 gründete die Geschäftsleitung neben der Einzelfirma Unold-Industrievertretungen eine weitere Firma, die Unold GmbH, in der Gisela Unold Geschäftsführerin und Yvonne Unold Prokuristin wurden. Die GmbH übernahm alle Mitarbeiter und hatte zur Aufgabe, die Tätigkeiten der Einzelfirma, die im Besitz der Vertretungsverträge war, auszuführen. Friedrich Unold verpachtete sozusagen seine Firma an die GmbH, deren Gesellschafter die Eheleute Unold waren.

Seit 1966 zeigt Unold mit seinen innovativen Produktideen ein sicheres Gespür für marktgerechte Produkte, die sich als Problemlöser im Alltag erweisen. Die Maxime: Innovatives mit Kabel dran. Im Jahr 2002 gab Gisela Unold – nach 35 Jahren aktiver Tätigkeit – die Geschäftsführung an die nächste Generation ab. In der Nacht auf Freitag vorvergangener Woche ist sie friedlich eingeschlafen.

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