Sein 90. Geburtstag im September vergangenen Jahres liegt noch nicht lange zurück, jetzt muss die Branche von ihm Abschied nehmen: Am 20. Mai verstarb der langjährige Branchenjournalist Klaus Nestele.
Nestele wurde am 21. September 1930 im hessischen Schotten geboren und kam in den 1950er Jahren zum Journalismus. Sein Sprungbrett war die Tageszeitung, später arbeitete er für Verlage wie Burda, Lübbe oder die WAZ-Gruppe.
Als Mitglied der Entwicklungsredaktion des Wilhelm Herget Verlags in Stuttgart trug Nestele zum Konzept und Erscheinungsbild der Programmzeitschrift „Bildschirm“ bei. Diese Zeitschrift hatte damals als einzige ihrer Art ausschließlich die TV-Programme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie programmbegleitende Text- und Bildbeiträge zum Inhalt.
Über seinen ersten Besuch bei der „Internationalen Funkausstellung“ 1959 weiß man, dass er als Redakteur der Programmzeitschriften „Funk- und Fernseh-Illustrierte“ und „Bildschirm“ den Auftrag hatte, einen Bericht über die Deutsche Rundfunk-, Fernseh- und Phono-Ausstellung in Frankfurt zu schreiben. Zu jener Zeit war die Funkmesse noch eine Wanderausstellung mit wechselnden Standorten.
Ab 1986, als Chefredakteur bei hifi & tv, wurde die IFA in Berlin zur Lieblingsmesse von Nestele. Auch für die Branchenmedien CE-Markt und CE-Markt electro war er viele Jahre auf der IFA unterwegs, um die Neuheiten und Trends aufzuspüren.
Klaus Nestele machte sich aber nicht nur als Zeitschriftenjournalist einen Namen, sondern auch als Sachbuchautor sowie Verfasser von Romanen und Krimis unter dem Pseudonym Leon Berg. Nestele ging immer vorneweg, wenn es um technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge ging. Seine Feder, seine Stimme wird fehlen.