Story

… und es ist Liebe! – 10 Jahre infoboard.

Chefredakteur von infoboard.de und der eMagazine: Matthias M. Machan.

infoboard.de Chefredakteur Matthias M. Machan über erste Begegnungen und seinen Alltag mit infoboard.de.

Zugegeben, am Anfang war es der pure Neid. Warum hat infoboard.de Themen, die ich auch gerne im Heft (als damaliger Chefredakteur des Fachmagazins „Elektromarkt“) gehabt hätte. Und vor allem: Warum sind die Beiträge um so vieles frecher und näher am Alltag des Handels als so viele Print-Produkte, eben so wunderbar frei von fast jedweder, auf Hochglanz geputzten, Werbe-Rhetorik offizieller Pressemeldungen aus den PR-Agenturen im Auftrag von Industrie und Handel?

Mein erster Kontakt mit infoboard.de reicht bis in die Anfänge des Newsletters 2011 zurück – und es war Liebe auf den ersten Blick. Das gilt auch für die Begegnung mit Alexander Druckenmüller, und das bereits im Jahr 2006. Nach zehn Jahren Chefredaktion des damals mit über 100.000 Exemplaren auflagenstärksten Fachmagazins für Gastronomie & Hotellerie, „Gastrotel“, war es Zeit für eine neue Herausforderung.


Auf einer Wellenlänge ^

Zum Vorstellungsgespräch beim „futura“-Verlag kam ich als Letzter aller Bewerber – und blieb bis heute, auch wenn das Flaggschiff des Verlages, der „Elektromarkt“ zwischenzeitlich in andere Hände kam. Braungebrannt, rosafarbenes Hemd und voller Tatendrang, so saß mir Alexander Druckenmüller beim Vorstellungsgespräch in Düsseldorf-Unterbach gegenüber. Wir hatten den gleichen Humor, surften sofort auf einer Wellenlänge, was, nebenbei bemerkt, auch mit unserer gemeinsamen Leidenschaft für Sylt und einer jeweils kurzen Vergangenheit auf Spiekeroog zu tun hatte. Wir hatten uns also gleich zu Beginn viel zu erzählen.

Für infoboard.de seit einem Jahrzehnt im Einsatz: Herausgeber Alexander Druckenmüller.

Eine Wundertüte ^

Der rege, fast tägliche Austausch ist geblieben. Anfangs war ich sein „sidekick“, heute ist er meiner. Wir werfen uns inspirierende Ideen zu, feilen an Headlines und Strategien für Top-Stories – und haben dabei immer den Leser im Blick. Sollte ja eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht. Eine Formulierung aus den Print-Anfangstagen mit „Drucki“ prägt mich bis heute: die „Wundertüte“. Unser Produkt hat und hatte – online wie gedruckt – immer wieder den Anspruch, eine „Wundertüte“ zu sein, also die Leser mit Themen, Meinungen und Services zu überraschen.

Sauce aus dem Milchaufschäumer ^

Zugegeben, dabei überraschen wir uns auch immer wieder selbst. Spätestens hier kommt Gabriel Wagner ins Spiel, zusammen mit Alexander Druckenmüller Gründer von infoboard.de, kreativer Kopf und Umsetzer für das technisch Machbare, für viele neue Services, mein gestalterischer „partner in crime“ für die eMagazine und vor allem mit klarem Kurs und Visionen für das infoboard.de der Zukunft. Für mich (fast) ebenso wichtig: Genussmensch und leidenschaftlicher (Hobby-)Koch. Einer der weiß, wie die Hausgeräte, über die wir täglich schreiben, funktionieren (und wo sie ihre Macken haben). Ein Saucenansatz aus dem Milchaufschäumer? Kein Problem für Gabriel Wagner.

Infoboard-Herausgeber und so was wie der Chief Operating Officer: Gabriel Wagner.

Das Schöne ist: Bei infoboard.de sind wir nicht weit weg von Ralf Kleber, dem Country Manager von Amazon.de: Jeden Morgen schließe ich „meinen Laden“ mit dem Gedanken auf, was ich für unsere Kunden noch verbessern könne, sagte er im Digitaltalk der Pro-bono-Initiative „Händler helfen Händlern“, infoboard.de gehört auch hier zu den Unterstützern der ersten Stunde, Mitte April. Und weiter: „Die klügsten Rückschlüsse findest Du bei Deinen Kunden. Der Kunde sagt Dir, ob ein neues Produkt Mehrwert stifte oder eben nicht. Man muss genau hinhören und hinsehen.“

Das Momentum nutzen ^

Man ersetze „Kunde“ durch „Leser“ bzw. „User“, und schon wir sind der Wundertüten-Philosophie von infoboard.de sehr nahe. Routine ist langweilig, jeden Tag warten neue Herausforderungen, noch einmal verstärkt durch den „Shutdown“ im Handel Mitte März. Unsere Devise am Tag 1 der Krise: Sofort raus aus der Schockstarre, das Momentum nutzen.

Die zweite große Leidenschaft ist für infoboard.de-Chefredakteur Matthias M. Machan die Musik.

Ein kurzer Blick zurück: Zunächst (2010) kam das anfangs von vielen eher belächelte – Print war vor einem guten Jahrzehnt noch King – Neuheiten-Portal infoboard.de, dann feierte 2011 der Branchen-Newsletter Premiere, später Social-Media auf fast allen Kanälen – einzelne Videos auf YouTube erreichen heute bis zu 300.000 Aufrufe -, zuletzt dann eMagazine wie Kaffee+, BBQ 4.0 oder Hausputz 4.0 mit zusammen über 3 Millionen Klicks.

Mitte März hatten wir die Idee für den tagesaktuellen „Coronaticker“ mit inzwischen fast 200(!) zusätzlichen Beiträgen zu allem, was die Branche in dieser Krise ohne Beispiel und Blaupause wissen muss. Für mich war schon Mitte März binnen 48 Stunden klar (und ich hätte liebend gerne unrecht gehabt): Es bleibt nicht alleine bei der Absage der Jahresveranstaltung von ElectronicPartner, da kommt eine gewaltige Welle auf uns zu. „Wir müssen größer denken“, stand am 17.3. in meiner E-Mail an Gabriel Wagner und Alexander Druckenmüller. Gesagt, getan! Seitdem arbeiten wir drei in einer gefühlten 6 ½ -Tage-Woche. Jeder kann sich auf den anderen verlassen, ein Workflow mit nahezu blindem Verstehen. Ein Erfolgsparameter!

Business-Beschleuniger ^

Wenn also weder Wochentag noch Uhrzeit eine Rolle spielen, dann braucht es die Liebe zum „Produkt“ als Business-Beschleuniger. Vor allem ist das der Journalismus, wie ich ihn schätze: aktuell, kritisch und objektiv, dennoch meinungsfreudig und mit dem Mut, auch mal anzuecken. Immer sauber recherchiert und immer über den Tellerrand (der eigenen Branche) schauend.

„Manchmal seid ihr vom Boulevard-Journalismus nicht weit entfernt.“ Was die Presseabteilung eines Unternehmens eher kritisch anmerkte, das war für unsere Arbeit und wie für mich fast ein Kompliment. Denn eine Prise Boulevard gehört heute einfach dazu. Und es stimmt: An manchen Headlines zur Top-Story oder zu Markt & Branche-Beiträgen feilen wir immer wieder neu. Um die Aufmerksamkeit der User für einen gut recherchierten, spannend geschriebenen Beitrag zu bekommen, haben wir nur Bruchteile von Sekunden – da spielt die Überschrift die Hauptrolle.

Entscheidend: eine knackige Headline ^

Und natürlich gehört die gestalterische Umsetzung, die Programmierung und Verlinkung der einzelnen Beiträge – alleine im Business-Newsletter sind binnen eines Jahrzehnts über 19.000 Beiträge erschienen – zur Erfolgsstory von infoboard.de untrennbar dazu. Nicht denkbar ohne Gabriel Wagner. Nennen wir ihn Chief Operating Officer (COO), also der Macher, der unsere Ideen auf die Straße und zum Leuchten bringt.

Kommt ein Newsletter oder ein Newsflash heraus, ist Gabriel Wagner am Vorabend der „letzte Mann“ im Workflow, immer nach 20 Uhr, mal auch deutlich nach 22 Uhr – um dann morgens ab 5.45 Uhr der erste „online“ an Bord zu sein, damit die Newsletter-Abonnenten infoboard.de zum Frühstück auf Tablet oder Smartphone haben.

Fordern. Fördern. Inspiration. ^

10 Jahre infoboard.de sind auch Erinnerungsarbeit: Gabriel Wagner kenne ich ein Jahr länger (seit 2005) als Alexander Druckenmüller. Und dass sich die beiden prägenden Köpfe von infoboard.de überhaupt kennenlernten, daran trage ich einen nicht geringen Anteil: Networking eben, damals noch ohne Social-Media. Geburtshelfer von infoboard.de, die ersten Gedanken reiften ja bereits 2009, bin ich dennoch nicht. Zu sehr war ich damals noch in der Print-Welt gefangen.

Das änderte sich im Sommer 2014, natürlich auf Sylt. Alexander Druckenmüller und ich hatten uns auch in den Jahren zwischen 2009 und 2014 nie aus den Augen verloren, der eine freute sich stets über Anregungen und das wohlmeinende Feedback des anderen. „Ich brauche Deine Schreibe“, sagte der Eine. „Ich vermisse Deine Inspiration, Dein Fördern und Fordern“, sagte der Andere. Was an einem Juli-Abend 2014 im Strandkorb auf Sylt eher eine lockere Idee im Reich der Träume war, fand schon ein halbes Jahr später, zu Jahresbeginn 2015, seine Umsetzung.

Schlagzeilen-Garant: MediaMarkt und Saturn ^

Gestartet als leitender Redakteur, agiere ich nun in meinem fünften Jahr für infoboard.de, mittlerweile als Chefredakteur. Das Schöne ist: Ereignisarm ist die Branche für ihre Beobachter wirklich nicht, manche Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch die infoboard.de-Jahre: MediaMarkt und Saturn produzieren anno 2020 genauso viele Schlagzeilen wie 2011 (mit dem Worten „Krise“ und „Dauerbaustelle“ als ständigem Begleiter).

Aufreger kommen in schöner Regelmäßigkeit: Zu Dyson und seiner Erfolgsstory hat der Handel so etwas wie eine Hassliebe (ohne die Briten geht’s nicht, mir tut’s mit Blick auf die Margen weh) entwickelt, Miele zieht im Guten wie im Schlechten bei unseren Lesern immer. Chapeau nach Gütersloh – denn mit keiner zweiten Marke scheint das Wohl und Wehe der Branche so eng verbunden zu sein wie mit Miele. Aber auch in Ostwestfalen spürt man, wie bei der BSH in München, die Asiaten mit Samsung, LG, Haier & Co. im Nacken.

Highlights gab es im Guten wie im Schlechten jede Menge, dazu hätte es das Coronavirus als Brandbeschleuniger gar nicht bedurft. Miele musste sich in den vergangenen Monaten beinahe neu erfinden, ähnlich ging es der BSH: Neff und Gaggenau agieren inzwischen unter einem Dach, Siemens Hausgeräte ist, auf den Punkt gebracht, zu einer Marke des Bosch-Konzerns mutiert. Die Groupe SEB hat sich die WMF einverleibt, Gorenje ist eine Marke von Hisense, Candy und Hoover hören auf das Kommando von Haier.

Frischer Wind im Sauerland ^

Nicht minder spannend geht es bei den Kleingeräten zu: Philips stellt die Hausgeräte-Sparte ins Verkaufsregal, Sage entert in Rekordtempo die Verkaufsregale, mischt den Markt für Siebträger ordentlich auf. Und wer das Wohl und Wehe des Familienunternehmens Graef aus dem sauerländischen Arnsberg seit geraumer Zeit begleitet, ist vom Markenzentrum, ein stylischer Showroom hinter historischer Backsteinfassade, genauso beglückt wie vom Bistro „Mundwerk“. Seitdem Hermann Graef seine beiden Töchter Johanna und Franziska mit in die Unternehmensverantwortung genommen hat, weht ein frischer Wind durchs Unternehmen. Man hat sich nicht neu erfunden, aber fast.

Bei infoboard.de ist es kaum anders: Wir lernen auch nach zehn Jahren immer noch dazu, analysieren unsere Messdaten, setzen unsere umfangreiche Expertise – auch gewonnen in zahllosen Gesprächen mit Top-Vertretern aus Industrie und Handel, wo wir richtige „Fans“ haben – in neue Aktivitäten um. Eine davon wird noch in diesem Sommer Premiere feiern. darauf können sich unsere „Fans“ verlassen:

infoboard.de bleibt auch im Jubiläumsjahr 2020 seiner DNA treu: eine spannende Branchen-Wundertüte.

infoboard.de

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