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Vorsicht bei Gesundheits-Apps!

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie sich selbst.

Probleme mit dem Wohlbefinden? Da ist es ein Leichtes, rasch mal „Doktor App“ um Rat zu fragen. Dabei halten viele Apps nicht das, was sie versprechen. Inzwischen ist es auch schon so weit, dass viele Nutzer bei gesundheitlichen Problemen erst gar nicht mehr zum Arzt gehen, sondern erst mal googeln, mit welchem Krankheitsbild ihr Befinden übereinstimmt. Jedoch kann eine App auf keinen Fall die Diagnose eines Arztes ersetzen. Falsche Selbstdiagnosen sind bei dieser Do-it-youself- Methode beinahe schon vorprogrammiert. Natürlich ist es nachvollziehbar und auch erfreulich, wenn Patienten sich über Gesundheitsfragen informieren. Dennoch sollten sie die Diagnose dem Fachmann überlassen. Das Wissen über eine gesunde Lebensweise oder zur Vorbeugung von Krankheiten ist sicherlich nicht verkehrt und hilft auch besser mit der Erkrankung umzugehen. Völlig anders ist dies, wenn eine App den Arzt ersetzen soll, denn dabei läuft der Patient Gefahr sich in scheinbar schwere Krankheiten zu verrennen, die eigentlich gar nicht vorhanden sind. Selbst diagnostizierte Erkrankungen, wie sie meist bei Hypochondern gestellt werden, sind für Ärzte ganz einfach nur nervend besonders dann, wenn der Patient schon einen passenden Vorschlag für die Behandlung hat.

Selbstverständlich kann man bei leichteren Erkrankungen wie eine Erkältung nach dem passenden Hausmittel googeln, jedoch sollten ernstere Erkrankungen von einem Facharzt behandelt werden.

Wie zuverlässig sind Gesundheits-Apps?

Nicht jeder Hautausschlag ist gefährlich, sollte aber dennoch von einem Fachmann begutachtet werden, denn Gesundheits-Apps können laut Erfahrung eine Fehlerquote von mehr als dreißig Prozent aufweisen. Einfach nur Vermutungen führen da nur zu psychischen Stress und können schlimmstenfalls zu einer psychosomatischen Erkrankung führen. Von daher ist es immer ratsam, bei Unklarheiten einen Arzt zu konsultieren. Mitunter ist es auch so, dass Apps schwere Erkrankungen verharmlosen und dadurch den Behandlungserfolg verzögern. Beim Googeln oder beim Nutzen einer App kann sich niemand sicher sein, ob die Hersteller über das nötige Fachwissen verfügen und verlässliche Angaben vermitteln. Apps können den Arzt nicht ersetzen, welcher Krankheitszeichen besser erkennen und im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsergebnissen erklären kann. Ferner kann ein Fachmann besser beurteilen, was einer Behandlung bedarf und welche Art der Therapie zur Gesundung beiträgt.

Langwierige Erkrankungen mit dem Smartphone bewältigen

Die allseitigen Einsatzmöglichkeiten von Smartphones machen vieles möglich und erlauben es sogar, chronisch Kranken ihre Behandlung zu optimalisieren und der Tageszeit entsprechend, dem Krankheitsverlauf anzugleichen. Hierfür benötigt der Patient zusätzliche Tools, welche ans Smartphone befestigt werden wie zum Beispiel Blutanalysegeräte für Diabetiker oder Blutdruckmanschetten für Menschen mit diesbezüglichen Beschwerden. Diese speziellen Gerätschaften sind für Betroffene eine sehr große Hilfe, da sie ihr Leben erleichtern. Aber auch bei diesen sollten Patienten auf das richtige Gerät achten und sich von ihrem Arzt beziehungsweise vom Apotheker beraten lassen.

Kein Platz für Panikmacher

Viele Gesundheits-Apps sind keinen medizinischen Prüfungen unterworfen, sodass schnell eine Fehldiagnose entsteht. In den USA greift inzwischen die FDA, eine Zulassungsbehörde für medizinische Geräte ein und verbietet fehlerhafte Apps, welche falsche Diagnosen stellen. Dafür stellt sie Bestimmungen auf, an die sich die Hersteller von Gesundheits-Apps ganz einfach zu halten haben. Auch in Deutschland müssen sich Geräte, welche eine medizinische Diagnose stellen der Begutachtung einer Zulassungsbehörde stellen. Jedoch fehlen hierzu noch die entsprechenden Richtlinien.

Diagnose per Smartphone

Falsche Diagnosen bei leichten Erkrankungen sind längst nicht so tragisch wie bei einer gefährlichen Erkrankung, welche als harmlos eingestuft, den Patienten in Sicherheit wiegt und somit einen Arztbesuch verhindert. Medizinische Tipps aus dem Internet sind mittlerweile das reinste Paradies für Hypochonder, welche regelmäßig nach Krankheitssymptomen googeln. Dabei lassen sie völlig ausser Acht, dass negative Fehldiagnosen zu Stress, Angst und Schlaflosigkeit führen können. Schlimmer jedoch ist es wenn von einer App verharmloste Diagnosen nicht rechtzeitig behandelt werden.

Sind Gesundheits-Apps grundsätzlich keine Hilfe?

Dieses trifft natürlich auch nicht zu, da es auch viele Service-Apps gibt, welche dabei helfen den Medikamentenplan zu gliedern oder Auskunft über den Weg zur nächsten Apotheke geben. Besonders interessant ist zudem der Einsatz von Apps die in Kombination mit anderen Geräten als Bedienungsanleitung oder optionales Lehrmittel eingesetzt werden können. Dr. Bender ein Zahnarzt aus Berlin verfolgt diesen Trend im zahnmedizinischen Bereich. Besonders für Kinder die das Zähneputzen erlernen eigenen sich laut Dr. Bender Lernzahnbürsten die per Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone kommunizieren und lehrreiche Animationen live anzeigen. Kinder können auf diesem Weg spielend die Wichtigkeit der Zahn –und Mundhygiene erlernen.

Apps können unterstützend agieren, keine Frage, doch sollte der gesunde Menschenverstand nicht ausgeschaltet werden.

Datensicherheit

Ein besonders heikler Punkt bei Apps ist die Datensicherheit medizinischer Messwerte. Die Tendenz zur Selbstuntersuchung mittels Smartphone führt nicht selten dazu, dass brisante Daten gespeichert werden und dabei Gefahr laufen für fragwürdige Zwecke missbraucht zu werden, zum Beispiel von Arbeitgebern, welche oft großes Interesse an Daten haben, welche gesundheitliche Risiken oder die mangelnde Belastungsfähigkeit ihrer Arbeitnehmer aufzeigen.

Dieser Artikel entstand mit der fachkundigen Unterstützung von Dr. Igor Bender – Zahnarzt für Implantologie und ästhetische Zahnheilkunde. http://www.drbender.de/de/